vonRedaktion International
OKTOBER 30, 2021
Beim Spaziergang durch die Tiroler Landeshauptstadt lohnt es sich, genauer hinzusehen. Denn Innsbruck braucht sich in Sachen Baukultur nicht zu verstecken – was nicht nur an einzelnen architektonischen Sehenswürdigkeiten liegt.
Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten. Man erinnere sich etwa an die Elektrizitätswerke in der Salurnerstraße, die in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts errichtet wurden und heute Zentrale der Innsbrucker Kommunalbetriebe AG sind. Als erstes Hochhaus Innsbrucks erhitzte das Gebäude damals die Gemüter, da es sich noch dazu in unmittelbarer Nähe zu historischen Sehenswürdigkeiten wie der Triumphpforte befand. Heute gilt das Gebäude als wichtiges Wahrzeichen der Tiroler Moderne, die sich am reduzierten Bauhausstil orientiert.
„In Tirol lässt sich die Baukultur der letzten 100 Jahre in verschiedene Zeitzonen einteilen, von denen man einzelne Baustile ablesen kann“, erklärt Assoz.-Prof. DI Dr. Wolfgang Andexlinger, Leiter des Amtes für Stadtplanung, Stadtentwicklung und Integration. „Die Tiroler Moderne des beginnenden 20 Jahrhunderts, die Nachkriegsmoderne, in der eine ganz andere Typologie entstanden ist, bis in die 90er- und 2000er-Jahre, in denen wiederum ganz andere Zielsetzungen in der Baukultur wichtig waren.“ So ist Baukultur immer von den Strömungen der jeweiligen Zeit beeinflusst. „In den vergangenen 15 bis 20 Jahren sind es neben gestalterischen Aspekten vor allem auch Themen im Zusammenhang mit dem Klimawandel und der Energieeffizienz, also Fragen der ökologischen Nachhaltigkeit, die bei der Planung von Gebäuden mit im Vordergrund stehen“, bringt Innsbrucks oberster Stadtplaner heutige Einflüsse auf die Baukultur auf den Punkt.
Quelle: Stadt Innsbruck