vonRedaktion Salzburg
APRIL 23, 2021
Ende Jänner 2020 ging ein vertraulicher Hinweis bei der Polizei Scharnstein auf zwei schwer süchtige Suchtgiftdealer ein. Das Landeskriminalamt OÖ in Zusammenarbeit mit mehreren Polizeieinheiten deckte einen umfangreichen Suchtmittelhandel und Schmuggel von Heroin und Kokain im Raum Oberösterreich auf. Zuerst nahmen die Ermittler einen 35-jährigen Serben aus Wels und einen 28-Jährigen bei einem Verkauf von Heroin fest. Diesen beiden "Letztverkäufern" konnte ein Drogenhandel nachgewiesen werden.
Die Folgeermittlungen konzentrierten sich auf die Lieferanten dieser beiden. Es konnte ein 28-jähriger Kroate ausgeforscht werden, der nach einer langjährigen Haftstrafe wegen Drogenhandels erst Ende Oktober 2019 seine Freiheit erlangt hatte und sofort wieder in das Drogengeschäft mit Verkauf von Kokain und Ecstasy einstieg.
Ein 30-jähriger Nordmazedonier belieferte unter anderem den 28-jährigen Kroaten mit größeren Mengen Heroin, die er im Ausland erwarb und nach Österreich schmuggelte.
Ein 35-jähriger Serbe und seine 42-jährige Ehefrau betrieben ebenfalls einen regen Drogenschmuggel. Der Mann, der bereits wiederholt in Haft war und abgeschoben wurde, dürfte unmittelbar danach mit dem Aufbau von Lieferschienen nach Österreich, vermehrt in den Raum Wels begonnen haben. Er belieferte die oben angeführten Beschuldigten, bestimmte seinen 29-jährigen Bruder zum Schmuggel von Drogen, die er in Reisebussen nach Österreich zum dortigen Verkauf der Ware vertrieb. Der 35-Jährige setzte auch seine mit dem gemeinsamen Kind in Österreich verbliebene Ehefrau zum Vertrieb der Drogen ein. Außerdem hatte er noch weitere serbische Subverteiler im Alter von 18, 22 und 23 Jahren in Wels, die vorwiegend Heroin aber auch Kokain verkauften.
Dieser im Ausland lebende Beschuldigte, der die Heroinverkäufe organisierte, bedrohte nach der späteren Festnahme seiner Frau telefonisch, sowie über diverse Messenger-Dienste, neben den ermittelnden Beamten auch vermeintliche Verräter massiv. Die gemeinsame 3-jährige Tochter musste aufgrund der Festnahme der Mutter in die Obhut der Kinder- und Jugendhilfe gegeben werden. Auch der 35-jährige Ehemann konnte am 21. Juli 2020 bei einem illegalen Aufenthalt in Österreich festgenommen werden.
Die Ermittlungen führten schlussendlich dazu, dass gegen alle angeführten Tatbeteiligten von der Staatsanwaltschaft Wels Festnahmeanordnungen erlassen und die in weiterer Folge festgenommenen Täter mittlerweile teils zu mehrjährigen unbedingten Freiheitsstrafen verurteilt wurden. Der Haupttäter wurde zu einer unbedingten Freiheitsstrafe von 9 Jahren verurteilt.
Quelle: LPD Oberösterreich