Niederösterreich: Mehrere Raubüberfälle im In- und Ausland geklärt – 3 Beschuldigte in Haft

vonRedaktion Salzburg
NOVEMBER 15, 2024

Foto: LPD NÖ

1. Ein vorerst unbekannter Täter betrat am 18. September 2023, gegen 17.30 Uhr, kurz vor Geschäftsschluss, teilmaskiert und bewaffnet mit einer silbernen Schreckschusspistole ein Juweliergeschäft in Haugsdorf, Bezirk Hollabrunn, und bedrohte bzw. nötigte den Geschäftsinhaber unter Vorhalt der mitgeführten Waffe sowie den Worten "Kasse" und "Tresor" zur Herausgabe von Wertgegenständen. Zur Untermauerung der Drohung repetierte der Täter seine Waffe und richtete diese fortlaufend auf das Überfallsopfer. Das dadurch eingeschüchterte Opfer übergab dem Täter Bargeld und Schmuck. Der unbekannte Täter flüchtete zu Fuß in unbekannte Richtung. Der Juwelier wurde durch den Überfall nicht verletzt, erlitt jedoch aufgrund der Bedrohung mit der Waffe einen Schock.

Die Ersterhebungen an der Tatörtlichkeit erfolgten durch Beamte der Polizeiinspektion Haugsdorf. Die durchgeführten Fahndungsmaßnahmen unter Einbindung örtlicher Regelkräfte, Hubschrauber des Bundesministeriums für Inneres-Libelle Flir und tschechischen Polizeistreifen verliefen vorerst negativ. Die weitere Amtshandlung wurde von der Raubgruppe des Landeskriminalamtes Niederösterreich übernommen.

2. Derselbe vorerst unbekannte Täter betrat am 18. September 2023, gegen 18.50 Uhr und somit ebenfalls kurz vor Geschäftsschluss, teilmaskiert und bewaffnet mit einer silbernen Schreckschusspistole, eine Geldwechselstube in Wien 20. Er bedrohte bzw. nötigte die Angestellte unter Vorhalt der mitgeführten Waffe zur Herausgabe von Wertgegenständen. Durch die Bedrohung mit der Waffe eingeschüchtert, flüchtete die Angestellte sofort in die angrenzenden Büroräumlichkeiten und betätigte zeitgleich den vorhandenen Alarmknopf. Danach versteckte sich das Überfallsopfer im Toilettenbereich. Aufgrund dessen ließ der Täter von der weiteren Tatausführung ab und flüchtete ohne Raubbeute zu Fuß aus der Geldwechselstube. Die Mitarbeiterin wurde durch den Überfall nicht verletzt, erlitt jedoch aufgrund der Bedrohung mit der Waffe einen Schock.

Die Ersterhebungen an der Tatörtlichkeit sowie Fahndungsmaßnahmen erfolgten durch Beamte der Landespolizeidirektion Wien. Die weitere Amtshandlung wurde von der Raubgruppe des Landeskriminalamtes Wien, Gruppe II, übernommen.


Infolge umfangreicher operativer Ermittlungs- und Fahndungsmaßnahmen sowie Überprüfungen im In- und Ausland durch die Bediensteten der Landeskriminalämter Niederösterreich und Wien, Ermittlungsbereiche Raub, konnte ein 20-jähriger tschechischer Staatsbürger als dringend tatverdächtig ausgeforscht werden. Die Staatsanwaltschaft Korneuburg erließ eine nationale Festnahmeanordnung sowie einen europäischen Haftbefehl. Der Beschuldigte wurde am 19. September 2023 bei der Begehung eines Raubüberfalls auf ein Juweliergeschäft in Freiberg, Deutschland, auf frischer Tat betreten und festgenommen.

Bei der Festnahme konnten Teile der Tatutensilien (u.a. Schreckschusspistole, Faustfeuerwaffe der Kategorie B, Rucksack, Täterbekleidung), die bei den Überfällen in Österreich verwendet wurden, sichergestellt werden. Der 20-Jährige wurde mittlerweile in Deutschland zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt und befindet sich bis zur Auslieferung nach Österreich in der Justizvollzugsanstalt Regis-Breitingen in Haft. Er zeigte sich bei der Einvernahme vor niederösterreichischen Ermittlern des Landeskriminalamtes Niederösterreich umfassend geständig. Zudem belastete er zwei tschechische Staatsbürger im Alter von 32 und 38 Jahren der Mittäterschaft. Die beiden sollen bei den Raubüberfällen als Beitrags- sowie Bestimmungstäter fungiert und für die Tatausführung die nötigen Tatutensilien zur Verfügung gestellt bzw. das Fluchtfahrzeug gelenkt haben. Die Staatsanwaltschaft Korneuburg erließ gegen die beiden Beschuldigten ebenfalls europäische Haftbefehle.

Beide wurden in Tschechien festgenommen und nach Österreich ausgeliefert. Sie waren bei der Einvernahme nicht geständig bzw. verweigerten die Aussage.

Sämtliche Beschuldigte sind dem Suchtgift-Milieu zuzuordnen. Gegen sie bestehen teilweise einschlägige Vormerkungen bzw. Verurteilungen. Die Raubbeute wurde zur Bestreitung des Lebensunterhaltes sowie zur Beschaffung von Suchtmittel verwendet.

Gegen die Beschuldigten werden in Deutschland, Tschechien und Polen weitere Erhebungen wegen Eigentums- sowie Raubdelikten geführt. Diese Ermittlungen dauern noch an.

In der Beilage sind die von den Beschuldigten verwendeten Tatwaffen der Überfälle ersichtlich.

Quelle: LPD Niederösterreich

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