vonRedaktion Salzburg
OKTOBER 26, 2022
Vom Zivildiener zur hochspezialisierten Pflegekraft mit Herz und Humor / Einblicke aus dem Tauernklinikum im Pinzgau
(LK) „Ich hätte mir nie gedacht, dass ich es so weit schaffe“, schildert Michael Gander seinen Werdegang vom Zivildienst über ein begonnenes Geographie Studium bis hin zu seiner wahren Berufung, der Pflege. Das Landes-Medienzentrum hat mit ihm im Rahmen von „Das ist stark!“ über seine Berufswahl und seine Arbeit im Tauernklinikum gesprochen.
„Akademischer Experte für die Anästhesiepflege“ lautet der technokratische Begriff für einen der - laut Michael Gander aus Zell am See - „schönsten und spannendsten Berufe, die es gibt“. Michael Gander arbeitet als Pfleger im Operationssaal und assistiert nicht nur den Ärztinnen und Ärzte, die die Narkose durchführen, sondern wacht vor allem mit vollem Herzblut über den Gesundheitszustand seiner Patienten – vor, während und nach dem Eingriff.
Pflege statt Geographie
Eigentlich sah Michael Gander seine berufliche Zukunft im Bereich Städte- und Verkehrsplanung. Doch während seines Geographie Studiums haben ihm seine positiven Erlebnisse und Erfahrungen während des Zivildienstes beim Roten Kreuz keine Ruhe gelassen. „Die Zeit hat mich sehr geprägt und mein Interesse für vor allem den medizinischen Bereich geweckt. Diese Erinnerungen haben mir auch schnell klargemacht, dass ich eigentlich etwas in diesem Bereich machen will“, schildert Gander, der sich daraufhin in der Gesundheit- und Krankenpflegeschule Zell am See angemeldet hat.
Ehrgeiz besiegte Zweifel
„Die Krankenpflegeschule hat mir Respekt eingeflößt, weil ich mir gedacht habe: ‚so viel lernen und das ganze Drumherum – ob ich das überhaupt schaffe?‘. Aber ich habe den Ehrgeiz dann schnell gefunden und die drei Jahre durchgezogen“, so der Zeller. Danach hat Gander auf der „Interne“ im Tauernklinikum gearbeitet und später ein Angebot in der Anästhesiepflege angenommen.
Studium in bewegten Zeiten
„Nach zwei Jahren in der Anästhesie habe ich dann in Graz die Ausbildung zum akademischen Experten gemacht“, so Michael Gander und fügt hinzu: „Leider hat mir Corona nach einem Jahr und kurz vor Abschluss einen Strich durch die Rechnung gemacht und ich musste das Studium kurz unterbrechen“. In dieser Zeit wurden der Pfleger und seine Kolleginnen und Kollegen dringend auf den Stationen gebraucht. „Wir durften den Abschluss aber dann unkompliziert online machen“, so Gander, der seit insgesamt sechs Jahren in der Pflege tätig ist.
Mensch im Mittelpunkt
„Ok, wir sind für Sie da und Sie können sich auf uns verlassen“, mit diesen Beispielworten beschreibt der Anästhesiepfleger einen wichtigen Teil seiner Arbeit. Es geht nämlich nicht nur um das Vorbereiten von Medikamenten und Gerätschaften für die Operationen, sondern vor allem um den Menschen auch vor und nach dem Eingriff. „Die fachliche Kompetenz ist äußerst wichtig. Aber man kann Wissen haben, so viel man will, wenn das Menschliche fehlt, bringt einem das gar nichts. Der Patient braucht Empathie“, schildert Michael Gander.
Ein hervorragender Kollege
Wenn man sich im Team von Michael Gander umhört, scheint er ein äußerst wichtiger Teil zu sein. Laut dem Bereichsleiter der Anästhesiepflege am Tauernklinikum, Michael Haller, findet er trotz der vielen Technik im OP auch immer wieder die richtige Balance zwischen Geräteüberwachung und Gesundheitspflege. „Der Michi ist ein hervorragender Kollege. Er lässt einen Patienten nie aus den Augen“, so seine älteste und erfahrenste Pflegekollegin auf der Station, Roswitha Ahlers.
Humor für die Seele
„Was wichtig ist, ist Humor. Auch wenn es gerade einmal nicht so lustig ist, Humor ist einfach gut für die Seele“, fügt Michael Gander über seinen Beruf als akademischer Experte für die Anästhesiepflege am Tauernklinikum Zell am See hinzu.
Pflegekampagne „Das ist stark!“
Michael Gander ist eines der „Gesichter“ der im November 2019 gestarteten Pflegekampagne des Landes „Das ist stark!“. Menschen aus der Praxis bringen den Beruf auf persönliche sowie professionelle Art und Weise den Salzburgerinnen und Salzburgern näher, motivieren und informieren. Alles zu den Pflegeberufen und den einzelnen Ausbildungswegen ist auf einen Blick auf www.dasiststark.at zu finden.
Quelle: Land Salzburg