Mikroplastik-Belastung von Kärntner Gewässern wird überprüft

vonRedaktion International
DEZEMBER 28, 2021

Foto: Büro LRin Schaar

LR.in Schaar: Groß angelegte und innovative Studie der Umweltabteilung in Kooperation mit dem Umweltbundesamt wird durchgeführt – Kärntner Studie soll beispielhaft für die Ausarbeitung bundes- und EU-weiter Normen für Probenahmen und Analysen sein

Klagenfurt (LPD). Sind Kärntens Fließgewässer mit Mikroplastik belastet und wenn ja, wie stark? Dies wird derzeit im Rahmen einer groß angelegten Studie in Kooperation mit dem Umweltbundesamt in Wien untersucht. „In Kärnten werden elf Fließgewässer-Stellen an sechs Gewässern untersucht – sowohl große Flüsse wie Drau und Gurk, als auch kleinere Bäche. Eine Beprobung des Wörthersee-Abflusses Sattnitz soll ebenso Aufschluss über die Mikroplastik-Belastung des Wörthersees geben“, informiert Umwelt-Landesrätin Sara Schaar. Untersucht werden auch Fließgewässer in der Nähe von plastikverarbeitenden Betrieben sowie Oberflächenentwässerungen von Straßen bzw. Parkflächen. Dadurch soll sich zeigen, ob Mikroplastik nach einer Vorreinigung des Wassers noch vorhanden ist.

Für die Kärntner Studie wird Wasser abgepumpt und an Land unter kontrollierten Bedingungen gefiltert (je Probe ca. 15.000 Liter). Außerdem erfolgt eine Analyse von Sedimentproben von der Probestelle, um zu eruieren, ob sich Mikroplastik abgesetzt hat. „Derzeit gibt es keine standardisierten Beprobungen oder Auswertungen und auch keine Grenzwerte in Österreich, in der EU oder weltweit. Die Kärntner Studie soll dazu beitragen, bundesweite bzw. EU-weite Normen dahingehend auszuarbeiten“, so Schaar. „Sollten Mikroplastik-Belastungen vorliegen, müssen Maßnahmen ergriffen werden, wenn die Verursacher feststehen. Denn Mikroplastik hat in unserer Umwelt nichts verloren“, so die Umwelt-Referentin, die sich dafür einsetzt, dass diesem wachsenden Problem auf nationaler und EU-Ebene begegnet wird.

Erste Beprobungen der Kärntner Fließgewässer fanden bereits Ende 2021 statt und werden 2022 weitergeführt. Die Vorarbeiten waren eine Herausforderung, denn für die einzigartige Art der Beprobung in Kärnten musste sogar ein Prototyp gebaut werden. Mit der Ausarbeitung der Proben und mit Beratungen wurde das Umweltbundesamt betraut. Noch im Jahr 2022 soll die Studie vorliegen. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 70.000 Euro.

Quelle: Land Kärnten

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