Graz: Mit Strategie zur Vorreiterstadt für Inklusion

vonRedaktion Salzburg
NOVEMBER 22, 2022

Graz

Die Stadt Graz wächst. Erst vor kurzem verzeichnete man den 300.000 Einwohner. Es braucht daher Instrumente, um die passenden Rahmenbedingungen zu schaffen, in denen sich alle Menschen bestmöglich entfalten und leben können. Damit dies auch gewährleistet wird, nimmt Inklusionsstadtrat Kurt Hohensinner ein österreichweit einzigartiges und wegweisendes Projekt in Angriff: Die Entwicklung einer Inklusionsstrategie.


Ab 2023 starten Inklusionsstadtrat Kurt Hohensinner und das Sozialamt einen eigenen Prozess, um die Teilhabe aller Menschen in Graz weiter zu stärken und auszubauen. Ziel ist die Entwicklung einer ersten Inklusionsstrategie für die steirische Landeshauptstadt. Diese soll Graz als Richtschnur für die nächsten Jahre in Sachen Inklusion dienen. Während derartige Strategien bereits in einigen europäischen Städten umgesetzt wurden, ist Graz auf diesem Weg österreichweit Vorreiter. „Inklusion, also die Teilhabe aller Menschen an unserem gesellschaftlichen Leben, muss immer mitgedacht werden", ist Inklusionsstadtrat Kurt Hohensinner, der selbst auch ausgebildeter Behindertenpädagoge ist, überzeugt, „es geht hier nicht nur um Menschen mit Behinderung, denn Inklusion kommt uns allen zugute."

Strategieprozess startet im Jänner

Der Prozess hin zur Inklusionsstrategie wird im Jänner 2023 starten. Im Sommer 2023 will Inklusionsstadtrat Kurt Hohensinner die Ergebnisse präsentieren. Der Prozess bis dorthin wird breit angelegt sein und möchte möglichst viele Stakeholder miteinbeziehen. Begleitet wird die Strategieentwicklung durch das Zentrum für Sozialwissenschaften rund um den ehemaligen Präsidenten der Europäischen Behindertenhilfe, Franz Wolfmayr. Dieses ist aus einer Ausschreibung als Bestbieter hervorgegangen. „Inklusion ist nie abgeschlossen. Inklusion ist immer ein Prozess und es geht darum die Lebenssituation von Menschen Schritt für Schritt zu verbessern. Genau diesen Weg wollen wir mit unserer Inklusionsstrategie konsequent weitergehen", so Hohensinner.

Viel Positives ist bereits passiert

„Viele Projekte zeigen, was durch Mut und Bereitschaft möglich ist! Inklusion darf keine leere Worthülse sein, die Barrieren müssen bereits im Kopf abgebaut werden", ergänzt der Inklusionsstadtrat. Bereits in den vergangenen Jahren konnte das Inklusionsressort rund um Hohensinner zahlreiche Verbesserungen erreichen und Erfolgsprojekte umsetzen. So etwa die Beschäftigungsprojekte SMART (speziell für Menschen mit Autismus) oder Step by Step und My Acker für Menschen mit einer Teilarbeitsfähigkeit. „Projekte, wie diese, geben den Projektteilnehmern die Möglichkeit über die Grenzen von Werkstätten hinaus tätig zu werden. Das gibt nicht nur Selbstbewusstsein und das Gefühl gebraucht zu werden, sondern auch die Möglichkeit fair entlohnt zu werden und sich selbst zu versichern", weiß Hohensinner. Auch im Sport hat man sich weit über die Landesgrenzen im Bereich Inklusion verdient gemacht. Die Special Olympics World Games 2017 waren keine einmalige Veranstaltung, sondern haben nachhaltig Spuren hinterlassen. So wurde das Projekt „Move on to Inclusion" ins Leben gerufen, um Menschen mit Behinderung den Zugang zu Sportvereinen zu erleichtern. Ebenso gibt es inklusive Angebote im Rahmen der Sportkurse des Sportamts. Auch der Inklusionslauf ist aus dem heimischen Sportkalender nicht mehr wegzudenken. Im Moment bereitet sich die Stadt gerade auf die Ausrichtung der nationalen Special Olympics Winterspiele im Jahr 2024 vor. Im Kulturbereich seien etwa das Projekt Kultur inklusiv (Museen und Ausstellungen im Zeichen der Barrierefreiheit und Inklusion), oder aber auch der „Ball der Vielfalt" oder der „All-in-One-Ball" erwähnt.

Inklusion mit unglaublich großem Mehrwert

„Inklusion ist etwas, von dem wir alle profitieren. Es geht nicht nur um Menschen mit Behinderung. Viele Maßnahmen kommen auch älteren Menschen oder Familien zugute. Inklusion sollte man überall mitdenken. Oft sind die Kosten sehr überschaubar. Aber der Mehrwert unglaublich groß!", so Kurt Hohensinner abschließend.

Michael Wildling

Quelle: Stadt Graz

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