vonRedaktion Salzburg
OKTOBER 26, 2024
Günter Steinbauer: „Chance den Lebensraum den Menschen zurückzugeben.“
(LK) Die Bevölkerung des Flachgau, Tennengau und der Stadt Salzburg stimmt am 10. November 2024 über die Umsetzung der Salzburger Mobilitätslösung ab. Günter Steinbauer, Experte und langjähriger Geschäftsführer der Wiener Linien, spricht sich deutlich für diese Lösung aus.
Günter Steinbauer war 40 Jahre lang bei den Wiener Linien, 21 davon als Geschäftsführer und hat den Bau der Wiener U-Bahn über lange Zeit begleitet. Die vor allem in der Stadt Salzburg mitunter herrschende Angst vor Bauschäden bei der unterirdischen Verlängerung der Lokalbahn ist laut Steinbauer unbegründet. „Es gibt in Wien zum Beispiel Tunnel unter der Staatsoper und eine riesige Station unter dem Stephansplatz. Wenn man das verantwortungsvoll macht, passiert den Gebäuden nichts Ernstes.“
Günter Steinbauer, Öffi-Experte und langjähriger Geschäftsführer der Wiener Linien, spricht sich deutlich für die Salzburger Mobilitätslösung aus.
Steinbauer: „Nägel mit Köpfen machen.“
Der Öffi-Experte aus Wien beobachtet die Verkehrssituation in Salzburg schon seit Jahren sehr genau und plädiert dafür, die einmalige Chance auf eine Umsetzung mit einer Kostenbeteiligung des Bundes von 50 Prozent zu nutzen. „Man muss endlich eine neue und leistungsfähige Verkehrsader schaffen, es ist die Chance den Oberflächenverkehr dann zurückzufahren, den Lebensraum den Menschen zurück zu geben. Man sollte jetzt endlich Nägel mit Köpfen machen“, so Günter Steinbauer.
Angst vor Bauschäden unbegründet
Steinbauer betont, dass die Sorgen der Anrainer entlang der S-LINK-Trasse ernst genommen werden müssen. „Die Angst vor Bauschäden bei der unterirdischen Verlängerung der Lokalbahn ist aber unbegründet. Setzungen sind zwar nicht ganz zu vermeiden im Tunnelbau. Wenn man die Gebäude aber ertüchtigt, das haben wir bei hunderten Häusern in Wien schon gemacht, dann kann man auch ohne sorgen Tunnel bauen. Die Bausubstanz ist dann auch ordentlich verbessert.“
Nutzen für 100 Jahre
Die Belastungen während der Bauzeit solle man in Salzburg offen und transparent kommunizieren aber auch genau mit dem Nutzen der Mobilitätslösung abwägen, so der ehemalige Geschäftsführer der Wiener Linien: „Die Bauzeit sind drei bis vier Jahre, der Nutzen sind 100 Jahre oder mehr für Zigtausende. Das muss man gegenüberstellen.“
Quelle: Land Salzburg