vonRedaktion Salzburg
JUNI 15, 2023
Letter of Intent unterzeichnet
Noch im Februar hatten die Universitäten und die Stadt Graz gemeinsam mit der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) einen Evaluierungsprozess der Mobilitätsfragen im Univiertel gestartet. Nun liegt eine Studie vor, auf deren Basis konkrete Schritte gesetzt werden können. In einem Letter of Intent bekennen sich die Stadt Graz, die Universität Graz, die Technische Universität Graz und die BIG klar zum Ausbau des Wissenschaftsstandorts Graz und zur Erreichung von Klimaneutralität bis 2040. So wird im Rahmen der Realisierung des Graz Center of Physics (GCP) ein umfassendes Mobilitätskonzept implementiert werden. Der Bau der Tiefgarage wird nicht beantragt.
Gemeinsam mit der Uni Graz, der TU Graz und der BIG legt die Stadt Graz zentrale Ziele fest, nämlich eine deutliche Verbesserung der Erreichbarkeit des innerstädtischen Campusareals mittels öffentlichen Verkehrs. Gleichzeitig wurden eine ausgewogene Verkehrsmittelaufteilung sowie eine sozial- und umweltverträgliche Verkehrsabwicklung im Grazer Univiertel vereinbart. Dabei sollen in Etappen Maßnahmen, wie eine direkte Straßenbahnlinie zur Uni Graz ebenso umgesetzt werden, wie das Mobilitätsmanagement der Universitäten ausgeweitet und der Fuß- und Radverkehr gefördert werden. Zudem wird das Parkraummanagement für den KFZ-Verkehr am Campus der Uni Graz optimiert und Lademöglichkeiten für E-Fahrzeuge ausgebaut werden. Mit diesem Bekenntnis setzen die Stadt Graz, die Universitäten und die BIG ein starkes Signal für eine zukunftsorientierte und nachhaltige Mobilität im Grazer Univiertel.
Judith Schwentner, Vizebürgermeisterin der Stadt Graz:„Wir haben in den letzten Monaten mit den Universitäten in enger Abstimmung die Verkehrssituation analysiert und ein Zukunftsszenario entwickelt. Für diese gute und sehr konstruktive Zusammenarbeit danke ich allen Beteiligten sehr herzlich. Wir wissen, dass die Universitätsbedienstete bereits jetzt überdurchschnittlich zu Fuß, mit dem Rad und den Öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs sind. Erfreuliche 95% der Studierenden sind ohne Auto unterwegs. Darauf aufbauend liegt nun ein klimafreundliches und zukunftsweisendes Mobilitätskonzept für alle Verkehrsteilnehmer:innen vor. Erfreuliche Erkenntnis daraus ist auch, dass auf den kostenintensiven und umweltbelastenden Bau einer Tiefgarage verzichtet werden kann. Für die Stadt Graz bestätige ich, dass wir unseren Beitrag zu einer klimafreundlichen Mobilität der Uni sehr gerne leisten und die Infrastruktur für Fuß- und Radverkehr (Stichwort Radoffensive) und die Öffis weiter ausbauen werden. Um für die im Univiertel lebenden Menschen im Zuge des Neubaus des Center of Physics gesicherte Parkplätze zu schaffen, starten wir in den nächsten Wochen mit dem Pilotprojekt „Anwohner:innenparken." 25% der vorhandenen Parkmöglichkeiten im Univiertel werden für Anwohner:innen reserviert."
Peter Riedler, Rektor der Universität Graz:"Als eine der größten Universität Österreichs sind wir unserer Gesellschaft verpflichtet. Deshalb arbeiten wir visionär und mutig an der Weiterentwicklung unserer Uni am Wissenschafts- und Forschungsstandort Graz. Dazu gehört ein moderner, gut erreichbarer und klimaneutraler Campus genauso, wie zukunftsorientierte Mobilität. Die aktuell vorliegende Mobilitätsstudie stellt uns bereits ein gutes Zeugnis aus. Wir müssen aber weiterhin konsequent daran arbeiten und es unseren Studierenden, Mitarbeitenden und Gästen ermöglichen, sich effizient und klimafreundlich fortzubewegen und gleichzeitig auf die Lebensqualität im Univiertel zu achten. Auf Basis des Letter of Intents (LOI) und der Zusagen der Stadt Graz werden wir den Bau der Tiefgarage nicht einreichen. Das Univiertel wird stark frequentiert werden und es braucht zeitnah eine Verkehrsberuhigung im Univiertel - vor allem eine direkte Straßenbahn zur Uni Graz mit Anbindung an das Bahnnetz. Wir danken der Stadt Graz sehr, dass sie diese Notwendigkeiten erkannt und priorisiert auf die Agenda genommen hat."
Horst Bischof, Vizerektor für Forschung der Technischen Universität Graz:„TU Graz und Uni Graz kooperieren seit fast 20 Jahren im Verbund von NAWI Graz in der naturwissenschaftlichen Forschung und Lehre. Ein europaweit einzigartiges Modell, das den Wissenschafts- und Bildungsstandort Graz stärkt und für internationale Sichtbarkeit sorgt. Mit dem Graz Center of Physics heben wir die Kooperation jetzt auf eine neue Stufe. Sechs Bachelor- und 15 Masterstudien werden im Rahmen von NAWI Graz gemeinsam angeboten und durchgeführt. Rund 6.000 Studierende beider Universitäten sind Teil von NAWI Graz. Dies führt zu ausgedehnten Mobilitätsflüssen zwischen den beiden Universitäten. Eine zeitgemäße und klimaschonende öffentliche Anbindung des Univiertels ist uns daher ein großes Anliegen. Zeigen doch Untersuchungen im Rahmen unseres Vorzeigeprojektes „Klimaneutrale TU Graz 2030", dass 90 Prozent unserer Bediensteten und gar 97 Prozent unserer Studierenden in Graz ausschließlich per Fahrrad, Öffis oder zu Fuß, d.h. klimaschonend unterwegs sind. Die TU Graz ist gemeinsam mit allen Partnerinnen und Partnern stolz, dass uns hier im Schulterschluss ein zukunftsweisendes Mobilitätskonzept gelungen ist."
Hans-Peter Weiss, CEO der Bundesimmobiliengesellschaft BIG:"Das Graz Center of Physics ist eines der größten Universitätsbauprojekte in Österreich. Der energieeffiziente Neubau wird keine neuen Flächen versiegeln und entspricht mit Erdwärme, Photovoltaik und begrünten Flächen den besonders hohen Nachhaltigkeitsstandards der BIG. Das Graz Center of Physics ist aber auch von strategischer Bedeutung für den Forschungsstandort Steiermark und für den Campus der Universität Graz. Dieser Campus muss auch gut erreichbar sein, deshalb unterzeichnen wir heute gemeinsam mit Stadt Graz, Universität Graz und TU Graz eine Absichtserklärung zur Verbesserung der (klimafreundlichen) Mobilität im Univiertel."
Bertram Werle, Leiter der Stadtbaudirektion der Stadt Graz:„Der Neubau des Center of Physics stellt nicht nur einen Meilenstein für die Universitätslandschaft dar, sondern hat darüber hinaus hohe Strahlkraft. Durch gemeinsame Anstrengungen der Universitäten, der BIG und der Stadt hat hier künftig klimaorientierte, nachhaltige Mobilität Vorrang. Die gemeinsamen Maßnahmen sorgen für höhere Aufenthaltsqualität und stellen somit eine Aufwertung für alle im Univiertel dar. Damit ist gewährleistet, dass in diesem höchst sensiblen Umfeld die Planung der Tiefgarage nicht weiter erforderlich ist."
Quelle: Stadt Graz