vonRedaktion International
SEPTEMBER 09, 2022
Bis Sonntag trainieren mehr als 400 Personen aus EU-Ländern und Partnerstaaten für den Ernstfall. Bosnien und Herzegowina - zur Freude von LH Christopher Drexler - künftig am Katastrophenschutzverfahren der Union beteiligt
Eisenerz (8. September 2022).- Zum zweiten Mal nach 2018 – damals hat Eisenerz seine Feuertaufe als Übungszentrum für Katastrophenszenarien bestanden – findet von Donnerstag (08.09. 2022) bis Sonntag (11.09.2022) die EU-Katastrophenschutzübung „ModEX" in der Steiermark statt. Übungsannahme: Nach einem schweren Erdbeben in der Obersteiermark wurde über den Europäischen Katastrophenschutzmechanismus um Unterstützung für Such- und Rettungseinsätze angesucht. Die von den Mitgliedsländern entsandten Teams werden im Raum Eisenerz eingesetzt, um Verschüttete in Gebäuden und einem Parkhaus und Vermisste in einer Höhle zu suchen. Durch ein Nachbeben während des Einsatzes verschlimmert sich die Lage. Übungsorte befinden sich in der Stadt Eisenerz, am Trainingsgelände am Erzberg und in der Frauenmauer- und Langsteinhöhle.
Rund 400 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus ganz Europa nehmen an der Übung teil, darunter polnische Rettungsteams mit Suchhunden, Höhlenrettungsteams aus Spanien und Slowenien oder ein Drohnen-Team aus Frankreich.
Ernstfälle wie jener, der in Eisenerz simuliert wird, treten übrigens gar nicht so selten ein. Seit der Einführung des EU-Katastrophenschutzmechanismus (European Civil Protection Mechanism) im Oktober 2001 gab es schon weit mehr als 300 Fälle, wo internationale und länderübergreifende Hilfe eingeleitet wurde. Und die Liste der Partnerstaaten wird immer länger. Am vergangenen Dienstag (06.09.2022) wurde in Sarajevo im Namen der Europäischen Union ein Abkommen mit Bosnien und Herzegowina unterzeichnet. Den letzten und entscheidenden Ausschlag für diese Entscheidung stellte die von der Fachabteilung Katastrophenschutz und Landesverteidigung organisierte und im April dieses Jahres durchgeführte internationale Katastrophenschutzübung „RESPONSEE 2022” in Sarajevo dar, in der bosnische Hilfsteams zusammen mit europäischen Hilfsteams ein Erdbebenscenario bravourös bewältigten. Im Zuge dieser Übung erklärte der Kommissar für humanitäre Hilfe und Krisenschutz bei der Europäischen Kommission, Janez Lenar?i?, aufgrund der Leistungen im Rahmen der Übung diesen Schritt der Aufnahme unverzüglich zum Abschluss zu bringen.
Sehr zur Freude von Landeshauptmann Christopher Drexler, der ja erst im Juni eine steirische Delegation in Sarajewo angeführt hat: „Wir haben uns dort auf eine enge Zusammenarbeit der Steiermark mit der Region Sarajevo verständigt. Jede Annäherung von Bosnien und Herzegowina in unterschiedlichsten Bereichen an die Europäische Union ist enorm wichtig und kann einen Beitrag zu Frieden und Stabilität leisten. Ich freue mich daher besonders, dass Bosnien und Herzegowina jetzt Teil der Katastrophenschutzverfahren der Europäischen Union ist und danke unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Fachabteilung Katastrophenschutz, die wesentlich zu diesem wichtigen Schritt beigetragen haben.”
Quelle: Land Steiermark