Modernisierung auf Schiene: Wiener Linien ziehen Baustellen-Bilanz und geben Ausblick auf 2025

vonRedaktion International
DEZEMBER 31, 2024

Foto: Wiener Linien

2024 haben die Wiener Linien 223 Millionen Euro in die Modernisierung der Infrastruktur investiert und 100 Baustellen erfolgreich abgewickelt. 8,6 Kilometer Gleise und 53 Weichen wurden erneuert. Bei den Modernisierungen der historischen U4-Bauwerke wurden wichtige Meilensteine erreicht. 2025 geht die Modernisierungsoffensive „Netz erst recht!“ weiter – für einen konstanten Abbau der Langsamfahrstellen und ein verlässliches, sicheres U-Bahn- und Straßenbahn-Netz.

Wien hat das sechstgrößte Straßenbahnnetz der Welt. Jeden Tag legen Bim und U-Bahn in der Landeshauptstadt über 100.000 Kilometer zurück und das bei einer Zuverlässigkeit von 99 Prozent. Das bedeutet, dass nahezu alle geplanten Fahrten auch stattfinden. Ein öffentliches Verkehrsnetz in dieser Größenordnung muss laufend modernisiert und instandgehalten werden, um diese Qualität zu halten. 2024 haben die Wiener Linien deshalb 223 Millionen Euro in die Modernisierung der Infrastruktur investiert und ziehen eine positive Bilanz: An rund 100 Standorten wurde gearbeitet, wobei sich nur ein Viertel der Maßnahmen auf den laufenden Betrieb auswirkte. Gleise, Weichen, Tunnel, Brücken und Stationen wurden nach jahrzehntelanger, intensiver Nutzung modernisiert.

Funktionierende Infrastruktur für ein stabiles Verkehrsnetz

Mit hohen Zuverlässigkeits- und Pünktlichkeitswerten zählen die Wiener Linien zu den besten Öffi-Unternehmen der Welt und das spiegelt sich auch bei den Fahrgastzahlen wider. „Täglich schenken uns zwei Millionen Fahrgäste - davon eine Million Jahreskarten-Besitzer*innen – ihr Vertrauen. Damit wir unseren Fahrgästen weiterhin die gewohnte Qualität bieten können, haben wir 2024 eine große Modernisierungsoffensive gestartet. So sichern wir den öffentlichen Verkehr, auch bei steigenden Mobilitätszahlen“, erklärt Alexandra Reinagl, Geschäftsführerin der Wiener Linien. Dass dies nicht ohne temporäre Einschränkungen geht, ist der Chefin des Verkehrsunternehmens bewusst: „Uns ist bewusst, dass Baustellen für unsere Fahrgäste nicht angenehm sind, und wir versuchen bei jeder Maßnahme die Einschränkungen so gering wie möglich zu halten. Sämtliche Instandhaltungen sind jedoch notwendig und kommen auf lange Sicht direkt unseren Kund*innen zugute, denn sie können sich auch in Zukunft auf die Öffis verlassen!“, versichert Reinagl.

Modernisierungspaket „Netz erst recht!“ wird 2025 fortgesetzt

Die Modernisierungsoffensive „Netz erst recht“ fokussiert auf ein verlässliches Straßenbahnnetz. 2024 wurden bereits 8,6 Kilometer Straßenbahngleise und 53 Weichen in ganz Wien getauscht. Zu den Highlights zählten die Erneuerung der Gleise in der Wiedner Hauptstraße und Universitätsstraße, die neuen Gleise sichern einen reibungslosen Bim-Verkehr für die kommenden 25-30 Jahre. Für die neuen Linien 12 und 27 wurden zudem 4,5 Kilometer neue Gleise verlegt.

2025 geht die Gleiserneuerung weiter: 11 Kilometer Gleise werden getauscht, dazu kommen 45 neue Weichen. In den Jahren 2024 und 2025 fließen insgesamt 76 Millionen Euro direkt in die Erneuerung des Straßenbahn-Netzes und damit in die Reduktion von Langsamfahrstellen. „In der Planung der Bauprojekte spielen Fahrgastaufkommen, Witterung und die Effizienz der Bauabwicklung eine wichtige Rolle“, so Gudrun Senk, technische Geschäftsführerin der Wiener Linien. „Darum setzen die Wiener Linien zunehmend auf großflächigere Sanierungen über das ganze Jahr verteilt. Diese groß angelegten Projekte bringen für die Fahrgäste spürbarere Verbesserungen und Anrainer*innen haben nur einmal Arbeiten vor der Türe.“ Auch die Arbeiten für die Linien 12 und 27 gehen bis Herbst weiter. Rund 4,5 Kilometer Gleise müssen kommendes Jahr noch verlegt werden.

Straßenbahn-Baustellen-Highlights 2025

Auch im nächsten Jahr schreitet die Gleiserneuerungsoffensive voran. Mit jedem modernisierten Abschnitt verkürzt sich die Fahrzeit auf der entsprechenden Linie und die Pünktlichkeit wird erhöht. Neben mehreren kleineren Gleistauschprojekten, erneuern die Wiener Linien bei sechs Großprojekten die Gleise in großem Stil, insgesamt werden rund 11 Kilometer Gleise getauscht:

In der Hütteldorfer Straße werden rund 1.800 Meter Gleise getauscht. Die Linien 46 und 52 übernehmen während der Arbeiten teilweise die Strecke vom 49er.2.500 Meter neue Gleise bekommt der dritte Bezirk auf der Landstraßer Hauptstraße und in der Schlachthausgasse. Aufgrund der umfangreichen Arbeiten kommt es zu Umleitungen und Streckensperren.In Floridsdorf werden rund 1.800 Meter Gleise im Bereich Franz-Jonas-Platz und in der Schloßhofer Straße getauscht. Aufgrund der Arbeiten der ÖBB an der S-Bahn-Stammstrecke, müssen die Arbeiten der Wiener Linien weitgehend in der betriebslosen Zeit durchgeführt werden.Die Jörgerstraße erhält knapp 1.000 Meter neue Gleise für einen reibungslosen Betrieb der Linie 43. Ab dem Elterleinplatz wird der 43er Richtung Gersthof umgeleitet und der 9er wird bis Rosensteingasse kurzgeführt. Die Intervalle der Linien 2 und 44 werden verdichtetAuch in der Innenstadt müssen Teile der hochfrequentierten Gleise am Ring getauscht werden. Neue Gleise und Weichen werden beim Kärntner Ring, Universitätsring und Schubertring eingebaut. Die Ringlinien müssen zum Teil umgeleitet werden. Die U-Bahnlinien U1, U2, U3 und U4 stehen als Alternative zur Verfügung. U-Bahn-Baustellen-Highlights 2025

Die Wiener Linien tauschen auch heuer wieder mehrere U-Bahnweichen, sanieren und modernisieren Stationsgebäude und Bahnsteige und die Tunnelträger der U4.

U1: Bahnsteigsanierung Kagran und neue Weichen am Keplerplatz

In Kagran gehen die Modernisierungsarbeiten an Fundament und Oberfläche des Bahnsteigs in die zweite Runde. Diesmal ist der Bahnsteig in Fahrtrichtung Oberlaa dran. Wie im Vorjahr fahren die Züge von März bis Juli auf dieser Seite ohne Halt durch die Station. Die U1 bekommt außerdem zu Ostern neue Weichen beim Keplerplatz.

U4: Neue Tunnelträger & Brückentragwerk

Der zweite Teil des Neubaus der unterirdischen Alserbachbrücke startet im Jänner und dauert bis Ende Mai. Wie im vergangenen Jahr, kann die U4 dabei trotzdem den Betrieb von Hütteldorf bis Heiligenstadt aufrechterhalten. Zu einer Einschränkung kommt es von 13. Jänner bis Ende Februar: Da nur jeder zweite Zug bis Heiligenstadt fahren kann, ergibt sich ein etwas längeres Zugsintervall zwischen Schwedenplatz und Heiligenstadt. Im Sommer 2024 haben die Wiener Linien die Tunnelträger der U4 zwischen Schwedenplatz und Schottenring saniert. 2025 ist der Abschnitt zwischen Schottenring und Friedensbrücke dran. Während der Arbeiten kann die U4 in diesem Bereich nicht fahren. Die Wiener Linien bieten die Linie E4 als Ersatzverkehr an, die von Nußdorf bis zum Schottenring fährt.

U6: Neue Weichen und moderne Station Tscherttegasse

Die U6 erhält in den Semesterferien und den Herbstferien neue Weichen zwischen Spittelau und Jägerstraße. Die Linie 33 fährt in diesem Zeitraum auch am Wochenende und abends zwischen Josefstädter Straße und Jägerstraße. Ab Frühling wird die Station Tscherttegasse modernisiert und die Barrierefreiheit deutlich verbessert. Während der Arbeiten wird jeweils eine Fahrtrichtung der U6-Station durchfahren.

Erneuerungen bei Rolltreppen und Aufzügen

2025 bekommt das Wiener U-Bahn-Netz 11 neue Aufzüge und 12 moderne Rolltreppen. Besonderes Augenmerk liegt heuer wieder auf der U6. Den Beginn macht die Gumpendorfer Straße ab Jänner. Auch die Erneuerung eines Aufzugs am Stephansplatz findet Anfang des Jahres statt. Für die Erneuerung der Aufzüge und Rolltreppen werden 2025 insgesamt 6,3 Millionen Euro investiert. Detaillierte Informationen zu den Baustellen sowie entsprechende Ersatzmaßnahmen werden laufend online unter wienerlinien.at/baustelleninformation aktualisiert. Die Wiener Linien empfehlen ihren Fahrgästen ihre individuelle Route auf wienmobil.at oder in der WienMobil App zu planen und für ihre Fahrt etwas mehr Zeit einzuplanen.

Rückblick: Die Modernisierungs-Highlights 2024 auf einen Blick 12 moderne Aufzüge mit verbesserter Barrierefreiheit 19 neue Rolltreppen 8,6 Kilometer erneuerte Gleise, u.a. in der Wiedner Hauptstraße, Universitätsstraße, auf der Augartenbrücke, am Urban-Loritz-Platz und Schlickplatz 53 getauschte Weichenanlagen u.a. in Leopoldau, bei der Friedensbrücke und in Heiligenstadt 96 neue Tunnelträger für die U4 zwischen Schwedenplatz und Schottenring 1 neues unterirdisches Brückentragwerk neben der Friedensbrücke Stations- & Bahnsteigsanierung in Kagran Instandhaltung der Otto-Wagner-Gebäude Schönbrunn, Ober St. Veit, Margaretengürtel, Kettenbrückengasse gemäß Denkmalschutz

Quelle: Stadt Wien

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