NÖ Arbeitsmarkt: Arbeitslosigkeit bleibt auf dem Niveau des Vormonats

vonRedaktion Salzburg
NOVEMBER 02, 2020

Niederösterreich

LR Eichtinger: Beim Arbeitsmarktgipfel im Oktober ein 69 Millionen Euro Maßnahmen-Paket geschnürt, um die Menschen am Arbeitsmarkt bestmöglich zu unterstützen

Die Auswirkungen der Coronavirus-Krise hinterlassen weiterhin deutliche Spuren am Arbeitsmarkt. Seit dem Höhepunkt der Corona-Krise im April sinkt die Arbeitslosigkeit in Niederösterreich aber kontinuierlich. Im Oktober liegt die Zahl der Arbeitslosen bei 55.182; das ist zwar noch um -0,1% (absolut -51) niedriger als im Vormonat, aber auch um 8.775 bzw. 18,9% über dem Niveau des Vorjahres (im April betrug der Anstieg allerdings noch 70%, im September 21,6%).

Rechnet man die SchulungsteilnehmerInnen dazu, waren in Niederösterreich im Oktober gegenüber dem Vorjahresmonat mit 63.430 um 8.274 oder 15% mehr Personen beim AMS NÖ registriert.

„Die letzten Monate hatten enorme Auswirkungen sowohl auf die Wirtschaft als auch auf den Arbeitsmarkt. Trotz bevorstehender Herausforderungen werden wir aber alles daransetzen, dass wir gemeinsam mit den Sozialpartnern und dem AMS die Arbeitsplätze in Niederösterreich sichern und den Menschen bestmöglich bei Weiterbildung und Qualifizierung helfen. Beim jüngsten Arbeitsmarktgipfel im Oktober haben wir deshalb ein 69 Millionen Euro Paket an Maßnahmen geschnürt, um die Menschen am Arbeitsmarkt bestmöglich zu unterstützen“, so der für den Arbeitsmarkt zuständige Landesrat Martin Eichtinger.

„Damit hatte Niederösterreich bisher nach Kärnten den geringsten Anstieg der Arbeitslosigkeit aller Bundesländer. Auch der Rückgang der Beschäftigung lag im Vorjahresvergleich bei nur mehr -0,2%. Auch das war der - nach dem Burgenland - geringste Rückgang. Die Arbeitsmarktlage in Niederösterreich war also im Bundesländervergleich zwar bisher verhältnismäßig günstig, aber trotzdem sehr schwierig“, so Sven Hergovich, Landesgeschäftsführer des AMS NÖ.

Für die kommenden Wochen rechnet das AMS NÖ nicht zuletzt wegen des von der Regierung verkündeten Lockdowns, aber auch aus saisonalen Gründen wieder mit deutlich verstärkten Arbeitslosmeldungen. „Wie beim Lockdown im März wird es auch nun unser oberstes Ziel sein, die Existenzsicherung aller Personen, die nun arbeitslos werden, so rasch wie möglich sicherzustellen“, so Hergovich weiter.

Nach Altersgruppen gab es bei den Personen im Haupterwerbsalter (25-49 Jahre) im Jahresvergleich einen Anstieg um 22,3% und bei den Älteren (50plus) einen Anstieg von 16,3%. Bei den Jugendlichen betrug der Anstieg 11,8% (+522). Vom Anstieg der Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vorjahr sind Frauen (+19,1%) fast genauso stark betroffen wie Männer (+18,7%). Nach Branchen gab es die stärksten Zuwächse gegenüber dem Vorjahr im Handel (+1.739), in der Beherbergung und Gastronomie (+1.148) sowie in der Warenherstellung (+985). Bei Personen mit ausländischer Staatsbürgerschaft (+2.290 od. +23,5% auf 12.034) stieg die Arbeitslosigkeit Ende Oktober (relativ) stärker an als bei Inländern (+6.485 od. +17,7% auf 43.148).

Gegenüber dem Vorjahr stieg die Arbeitslosigkeit in allen niederösterreichischen Bezirken, obwohl sich auch hier die Anstiege seit Beginn der Krise merklich abflachen. Am deutlichsten ist das Plus in Korneuburg (+29,3%), in Schwechat (+27,6%) sowie in Mödling (+26,5%); hingegen am niedrigsten in Horn (+3,7%) bzw. in Krems (+7,7%).

Die weiterhin angespannte Situation am niederösterreichischen Arbeitsmarkt bleibt auch am Stellenmarkt bemerkbar: Die niederösterreichischen Betriebe haben dem AMS NÖ im Oktober mit knapp 5.000 freie Stellen um ein Zehntel weniger offene Stellen zur Besetzung gemeldet als im Vormonat (-540). Insgesamt stehen somit dem AMS NÖ 10.616 freie Stellen zur Besetzung zur Verfügung, um 8,1% weniger als vor einem Jahr. Ende Oktober stehen dem AMS NÖ mit insgesamt 816 offene Lehrstellen beinahe gleich viele Lehrstellen zur Besetzung zur Verfügung wie im Vorjahr (-5). Im abgelaufenen Monat wurden dem AMS NÖ insgesamt 523 offene Lehrstellen zur Besetzung gemeldet, um 68,2% mehr als im Vormonat.


Quelle: Land Niederösterreich

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