vonRedaktion Salzburg
DEZEMBER 30, 2022
LH Mikl-Leitner: Wir wollen die Nutztiergesundheit langfristig sicherstellen und die Arbeit der Landwirte erleichtern
Österreich steht vor dem Problem eines zunehmenden Mangels an Tierärztinnen und Tierärzten im Nutztierbereich. Dieser Mangel geht so weit, dass bereits von einer Unterversorgung der landwirtschaftlichen Betriebe gesprochen wird. Das Land Niederösterreich möchte daher einen Beitrag zur nachhaltigen Sicherstellung der Nutztiergesundheit leisten. Aus diesem Grund wird das Projekt „HOLSTEIN“ der Veterinärmedizinischen Universität Wien für die Dauer von drei Jahren unterstützt. „Für uns ist es wichtig, auf gesellschaftliche Herausforderungen rechtzeitig zu reagieren. Daher tun wir, was ein Land tun kann. Dieser Prämisse verschreiben wir uns nun auch bei der Sicherstellung der Nutztiergesundheit. Mit der Veterinärmedizinischen Universität haben wir dazu den richtigen Partner gefunden, der mit uns bereits seit Jahrzehnten eng verbunden ist“, freut sich Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner.
Das Forschungsprojekt „HOLSTEIN“ steht für „Holistischer Ansatz zur nachhaltigen Sicherstellung der Nutztiergesundheit in Niederösterreich“. Von dessen innovativem Ansatz sollen Landwirtinnen und Landwirte, sowie medizinische Praktikerinnen und Praktiker profitieren. Dabei kommen in der Umsetzung digitale Technologien zum Einsatz, beispielsweise Sensoren und permanentes Monitoring, mit dem Ziel eine Verbesserung der Tiergesundheit herbeizuführen. Dadurch sollen Krankheiten von Nutztieren früher erkannt werden, um in weiterer Folge Akutfälle zu reduzieren. Zudem soll es bei Akutfällen auch möglich sein, auf eine breite Datenbasis vor und während der Behandlung am Tier zurückzugreifen. Weiters wird die Attraktivierung des Berufs von Praktikerinnen und Praktikern in der Nutztiergesundheit ebenso forciert wie die Förderung der Kommunikation mittels digitaler Technologien zwischen den Praktikerinnen und Praktikern und den Landwirtinnen und Landwirten selbst. Das Projekt wird vor allem an der VetFarm der Veterinärmedizinischen Universität Wien im niederösterreichischen Kremesberg umgesetzt. Dieser landwirtschaftliche Lehr- und Forschungsbetrieb ermöglicht der Universität beste Rahmenbedingungen.
Petra Winter, Rektorin der Veterinärmedizinischen Universität Wien:„Mit HOLSTEIN wollen wir das Potenzial der Digitalisierung auch in der Landwirtschaft nutzen. Wir stellen in dem innovativen Projekt gemeinsam mit Niederösterreich moderne Technologien auf die Beine, die gerade bei Notfällen in der Nutztiermedizin die Arbeit erleichtern soll.“ Peter M. Roth, Professor für Computational Medicine an der Vetmeduni, und Bernd Wachmann, der Chief Digital Officer der Universität, ergänzen: „HOLSTEIN hat das Potenzial, die tiermedizinische Versorgung an Wochenenden und in der Nacht in Zukunft deutlich zu verbessern und damit den tierärztlichen Beruf familienfreundlicher und attraktiver zu machen.“
„Das Projekt HOLSTEIN zeigt, wie wichtig Wissenschaft, Forschung und Technologie für unsere Gesellschaft sind, auch in Bereichen, wo man es vielleicht nicht auf den ersten Blick erwarten würde. Durch den Einsatz digitaler Technologien wird die Arbeit von Tierärztinnen und Tierärzten aber auch von Landwirtinnen und Landwirten massiv erleichtert“, betont Landeshauptfrau Mikl-Leitner. Das Land Niederösterreich stellt für dieses Projekt knapp 407.000 Euro für die Dauer von drei Jahren zur Verfügung.
Quelle: Land Niederösterreich