Innsbruck: Nach Jahrhunderten getrennt

vonRedaktion Salzburg
APRIL 19, 2023

Foto: A. Steinacker

Reiter sucht seine fehlende Knabenfigur vom Leopoldsbrunnen

Seit 10. Oktober 2019 steht der Leopoldsbrunnen samt dem berühmten Reiterstandbild an der Spitze wieder in voller Pracht am Vorplatz des Hauses der Musik Innsbruck. Im Vorfeld wurde das Denkmal 2015 abgebaut und versetzt. Seit Anfang Februar wird beim frühbarocken Innsbrucker Wahrzeichen eine rund 60 Zentimeter große und rund 40 Kilogramm schwere Bronzefigur, die einen Träger mit einer Wasserschale zeigt, vermisst.

„Obwohl es sich bei der fehlenden Brunnenfigur um eine Kopie handelt, bittet auch die Stadt Innsbruck um Mithilfe der Bevölkerung bei der Suche nach der vermissten Bronzefigur“, ruft Innsbrucks Kulturstadträtin Mag.a Uschi Schwarzl auf und hofft, dass das Denkmal bald wieder in seiner ursprünglichen Schönheit erstrahlen kann.

„Da die Figur mit Kleber und Gewindestange befestigt war, muss der Diebstahl bewusst und unter großem Kraftaufwand erfolgt sein. Der Tatzeitpunkt konnte mittlerweile auf die Zeit zwischen 17. und 26. März eingegrenzt werden. Der Gesamtschaden liegt bei rund 30.000 Euro“, erläutert der Leiter des Stadtarchiv/Stadtmuseums Innsbruck DDr. Lukas Morscher und erinnert sich: „Vandalenakte an Innsbrucks Wahrzeichen sind nicht neu: Bereits in den Jahren 1998, 2007 und 2012 war das Goldene Dachl Ziel von Vandalenakten. Damals waren die Schindeln heiß begehrt. Diese fanden dann aber großteils wieder den Weg zurück.“

Hintergrund Leopoldsbrunnen

Namensgebend für das Monument ist der Tiroler Landesfürst Erzherzog Leopold V. (1586–1632). Umgeben wird der Reiter von einem bronzenen Hofstaat von Göttern wie Oceanus, Neptun, Triton, Göttinnen wie Amithride, Diana und einer Moosgöttin samt munteren Knabenfiguren. Das Bildprogramm steht im Zeichen von Universalansprüchen der Habsburger über Land sowie Meer und Leopold lässt sich als siegreicher Feldherr feiern. Die künstlerisch-technische Meisterleistung liegt in der Pose des sich aufbäumenden Pferdes (Levade), das ohne Stütze balanciert. KR

Quelle: Stadt Innsbruck

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