Burgenland: Nachhaltig und sozial - 3. Sonnenmarkt und Sonnencafé“ jetzt in Neusiedl am See

vonRedaktion Salzburg
JULI 06, 2022

Bildquelle: Landesmedienservice Burgenland

Bildquelle: Landesmedienservice Burgenland

Soziallandesrat Leonhard Schneemann eröffnet Sozialmarkt in Neusiedl am See. „Unser Ziel ist bis 2023 in jedem Bezirksvorort des Burgenlandes einen Sozialmarkt zu betreiben“, skizziert Soziallandesrat Leonhard Schneemann den Plan.

Was 2021 in Oberwart begann kommt nach Mattersburg nun auch nach Neusiedl am See: Zwei Sozialmärkte gibt es im Burgenland bereits, in Neusiedl am See kam heute ein dritter Standort hinzu. „Sonnenmarkt und Sonnencafé sind ein preiswertes Angebot für alle Burgenländerinnen und Burgenländer mit geringem Einkommen. Da im Burgenland soziale Gerechtigkeit im Zentrum der politischen Agenda steht wollen wir mit dieser Initiative ein Zeichen gegen soziale Ausgrenzung und für mehr soziale Teilhabe in unserer Gesellschaft setzen“, betont Soziallandesrat Leonhard Schneemann bei der Eröffnung des Sonnenmarktes und Sonnencafé in Neusiedl.
Bei den Sonnenmärkten und Sonnencafés handelt es sich um ein vom Land Burgenland initiiertes gemeinnütziges Projekt und ein österreichweit einzigartiges Modell zur Armutsbekämpfung.

Die Preissteigerungen treiben immer mehr Menschen in die Armut. Immer mehr Menschen können sich den Einkauf in einem normalen Supermarkt nicht mehr leisten und gehen in einen Sozialmarkt. Rund 50.000 Burgenländerinnen und Burgenländer sind armutsgefährdet. „Die massive Preisexplosion macht den Burgenländerinnen und Burgenländern schwer zu schaffen. Selbst bisher vermeintlich günstige Produkte des Alltags fressen den Konsumentinnen und Konsumenten ein Loch ins Geldbörsel. Mit den Sonnenmärkten und Sonnencafés wollen hier entlasten und das Leben leistbarer machen“, erläutert Soziallandesrat Leonhard Schneemann.
Dazu forciert die Initiative auch den nachhaltigen Umgang mit Lebensmitteln. Dabei wird Armutsbekämpfung mit Nachhaltigkeit und sozialem Engagement - flächendeckend im gesamten Burgenland – verquickt. Schneemann: „Die neuen Sozialräume bekämpfen mit ihrem Geschäftsmodell die Armut, sorgen für nachhaltigen Umgang mit Lebensmitteln und dafür, dass mit einem offenen und positiven Umgang jede soziale Stigmatisierung vermieden wird. Das Angebot richtet sich aber auch an die vielen älteren Menschen, die mit einer Mindestpension auskommen müssen.“

Mit der Umsetzung der Sozialmärkten hat die Landesregierung die Soziale Dienste Burgenland GmbH mit Sitz in Bad Tatzmannsdorf beauftragt. In den Sonnenmärkten werden Lebensmittel und Drogeriemarktartikel zu günstigen Preisen ausschließlich an registrierte Kundinnen und Kunden verkauft. Bei den Waren handelt es sich um überprüfte Spenden seitens der Hersteller und regionaler Anbieter, die man unbedenklich verwenden kann. Die Waren werden persönlich abgeholt und in den Sozialmärkten zu einem Drittelpreis des günstigsten Diskonters weiterverkauft.
Registrieren lassen können sich alle Burgenländerinnen und Burgenländer, der Nettoeinkommen bei maximal 1.240 Euro netto pro Monat für eine Einzelperson oder maximal 1.630 Euro für einen Haushalt mit zwei Personen und pro Kind maximal 300 Euro netto pro Monat nicht übersteigt. Einen entsprechenden Ausweis für den Sonnenmarkt kann man vor Ort beantragen.

Neben den vier angestellten Mitarbeitern setzt der Sozialmarkt auf ehrenamtliche Mitarbeiter, aber auch auf Transitarbeitskräfte, die im Berufsleben Fuß fassen möchten. In diesem Jahr sind noch weitere Zentren mit Sonnenmarkt und Sonnencafé in Oberpullendorf und in Eisenstadt geplant. 2023 sollen dann Jennersdorf und Güssing folgen.
Der Sonnenmarkt in Neusiedl am See wird von der soogut-Sozialmarkt GmbH betrieben. Seit 17 Jahren ist das Unternehmen federführend in der niederösterreichischen Sozialmarktlandschaft. „Mit dem beispielhaften Vorangehen der Verantwortlichen im Burgenland und ihren Kooperationspartnerinnen und Kooperationspartner ist den Menschen geholfen, die uns dringend brauchen“, sagt soogut-Geschäftsführer Wolfgang Brillmann, der sich ein selbstbestimmtes und würdevolles Einkaufen zum Ziel gesetzt hat.

Samariterbund betreibt das Sonnencafé

Das vom Samariterbund Burgenland betriebene Sonnencafé ist als lebendiger Begegnungsraum angelegt. Ebenfalls im Programm: „SamLa kids“, Secondhand für Kinder, „Mit dem SamLa kids beweist der Samariterbund einmal mehr, dass er Verantwortung übernimmt. Bei uns können Familien trotz der aktuellen Teuerungswelle qualitative Kleidung und Spielwaren sehr günstig erwerben. Unser zweiter Standort in Neusiedl kommt zur rechten Zeit. Viele reden, wir handeln“, so Samariterbund Burgenland Geschäftsführer Mag. Gerald Fitz.

Neusiedl Bürgermeisterin Elisabeth Böhm begrüßt das Projekt: „Viele Menschen stoßen derzeit aufgrund der Preissteigerungen bei den Heizkosten, den Lebensmitteln oder den Mieten an ihre finanziellen Grenzen. Sie brauchen dringend Unterstützung. Ich freue mich deshalb sehr, dass es gelungen ist, den Soogut-Markt und das Sonnencafé in Neusiedl am See anzusiedeln. Menschen mit geringem Einkommen oder in finanziellen Notlagen können preiswerte und qualitativ hochwertige Produkte beziehen. Gleichzeitig wurde ein neuer Ort der Begegnung geschaffen, der Menschen zusammenbringt und das Gemeinwohl stärkt. Gegen Vorlage des Einkaufspasses können für deutlich weniger Geld Dinge des täglichen Bedarfs gekauft werden. Denn Armut und ein damit einhergehender gesellschaftlicher Ausschluss haben in Neusiedl am See keinen Platz,“ so Bürgermeisterin LAbg. Elisabeth Böhm.

Der Sonnenmarkt und das Sonnencafé sowie SamLa kids haben von Montag bis Donnerstag zwischen 10.00 und 14.00 Uhr und Freitag zwischen 14.00 und 18.00 Uhr geöffnet.

Quelle: Land Burgenland

Mehr Nachrichten aus

Burgenland