vonOTS
OKTOBER 02, 2021
Mehrwert schaffen, Verantwortung übernehmen, Vertrauen & Gewissheit vermitteln und die Jugend fragen!
Wien (OTS) - Wien, 1. Oktober 2021. Anlässlich der Hotel Development & Investment 2021 (HDI) veranstaltete der Travel Industry Club Austria eine Podiumsdiskussion zum Thema nachhaltige Hotelentwicklung. Die Herausforderung den Vorgaben zu entsprechen, wird schwierig und ist ohne Unterstützung durch die öffentliche Hand nicht zu bewältigen meinte Mag. Susanne Kraus-Winkler, Obfrau des Fachverbandes Hotellerie der WKO. Die Taxonomie-Verordnung der EU ist bereits in Kraft getreten und Strafzahlungen drohen, wenn die vereinbarten Ziele nicht erreicht werden. Bislang hat sich die Politik vor allem durch Beschwichtigung, Verdrängung und einer unbegründeten Hoffnung auf technologische Wunder hervorgetan. Das wird nicht reichen meinten die Expert: innen – hier deren Empfehlungen.
Mehrwert schaffen!
Nachhaltigkeit wird Touristen dazu bewegen (eder) zu reisen. Ein höherer Preis wird deshalb nicht zu erzielen sein, meinte Dietmar Ploberger von der SIGNA Gruppe. Langfristig wird es der Branche aber gelingen müssen die steigenden Kosten mit höheren Preisen zu kompensieren. Kosten können mit Hilfe von Innovation und deren Einsatz reduziert werden, der Mehrwert muss mit Hilfe der Kommunikation vom Konsumenten/Gast wahrgenommen werden. Beispiele, die den sozialen oder ökologischen Mehrwert erfolgreich in ökonomischen Erfolg umsetzen gibt es bereits.
Verantwortung übernehmen!
Um den aktuellen und zukünftigen Vorgaben bzw. Zielen zu entsprechen ist die Kooperation aller an der Supply Chain beteiligten Stakeholder auf Augenhöhe erforderlich, meint Erol Milo. Prokurist und Bereichsleiter Gewerbe bei der STRABAG. Dabei gilt es die ökologischen, ökonomischen und sozialen Aspekte gleichermaßen zu berücksichtigen. Das in diesem Jahr in Deutschland verabschiedete Lieferkettengesetz mag Kritikern zufolge zahnlos sein, aber das Gesetz gibt es. Dabei sind es in erster Linie die sozialen Aspekte, wie z.B. arbeitsrechtliche Vorgaben und deren Durchsetzung, die Beachtung finden werden.
Vertrauen & Gewissheit vermitteln!
Das Panel war sich im Hinblick auf Zertifizierungen und deren Bedeutung einig. Diese sind hilfreich und stellen einen Leitfaden für die Umsetzung der Regularien im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung dar. Darüber hinaus vermitteln Qualitätszertifikate und -siegel Glaubwürdigkeit, meint Wolfgang Lukaschek von OTEREA und Vertreter der ÖGNI. Ein Treiber wird dabei die öffentliche Hand sein, deren Beschaffung sich an Zertifizierungen orientiert. Darüber hinaus bedarf es weiterer Anreize, um eine zügige Umsetzung von relevanten Maßnahmen zu gewährleisten.
Die Jugend fragen!
Karsten Schmidt-Hoensdorf, von IDA14 einem Interior Design Büro in Zürich setzt auf die Jugend. Es ist die Bereitschaft für Nachhaltigkeit mehr zu bezahlen und die damit verbundenen Anforderungen, die er als Treiber sieht. Dabei warnt er explizit vor dem sogenannten „Green-Washing“ weil Lügen in diesem Zusammenhang kurze Beine haben. Nutzen wir die Beiträge und Ideen sowie die Meinung der Jugend, wenn wir an die Hotels von morgen denken!
Auf den Punkt gebracht muss es gelingen, Mehrwert zu schaffen der über die Supply Chain hinweg generiert wird. Dabei werden alle Stakeholder in die Verantwortung genommen und durch Zertifikate und -siegel ausgezeichnet werden. Last, but not least sollten wir die nächsten Generationen als Berater heranziehen, den sie sind es, die mit dem Angebot leben werden müssen.
Der Travel Industry Club Austria (TIC-A) veranstaltet am 3. November 2021 ein Networking zum Thema „Crisis – What Crisis?“. Dabei fasst Univ. Prof. Dr. Helga Kromp-Kolb die IPCC-Empfehlungen zusammen. Im Anschluss werden Lösungen aus den Bereichen Mobilität, Hotellerie, Energienutzung und nachhaltige Urlaubserlebnisse präsentiert und diskutiert. Mehr Informationen sowie Anmeldung zum Networking finden Sie auf der TIC-A Website .
Der Autor:
Harald Hafner ist Präsident des Travel Industry Clubs und seit mehr als 40 Jahren in der Reiseindustrie tätig. Neben dem Start im Operativen landete er bald im Sales & Marketing, dabei auch bei Hilton und im Destination Management. Dann gründete er auch das eigene Unternehmen hotmama. Das steht für Hospitality & Tourism Marketing Management. Er versteht sich als Marketing- und Vertriebsexperte im Tourismus, seit 1990 ist er auch Vortragender, Trainer und Coach an Kollegs, Akademien und Fachhochschulen.
Quelle: OTS