vonRedaktion Salzburg
JUNI 12, 2023
Innovative Schlüsselloch-Chirurgie ohne Narben
Im Jahr 2020 führte die Chirurgische Abteilung der Klinik Landstraße die endoskopische Schilddrüsenchirurgie ein. Das Besondere: Statt eines sichtbaren Schnittes am Hals, wird die Schilddrüse unsichtbar durch die Unterlippe der Patient*innen operiert.
Innovative Schlüsselloch-Chirurgie
„Statt eines großen Schnittes am Hals“, erläutert Prof. Michael Hermann, Vorstand der Chirurgischen Abteilung der Klinik Landstraße, „setzen wir minimale Schnitte an der Innenseite der Unterlippe. Nach außen sind diese unsichtbar“. Bei großen Knoten werden zusätzlich versteckte Berge-Schnitte in der Achselhöhle gesetzt. So lassen sich auch diese sicher entfernen. Das innovative Verfahren aus Asien erfordert von den Operateur*innen großes Knowhow und viel Fingerspitzengefühl.
Patient*innenwohl immer im Blick
Rund ein Viertel aller Erwachsenen leidet im Laufe des Lebens unter Schilddrüsenknoten. In den meisten Fällen sind diese gutartig und können medikamentös behandelt werden. Bei sehr großen Knoten, dem Verdacht auf Krebs oder bei Schluckstörungen auf, ist eine Operation erforderlich. Herkömmlich geschieht dies über einen Schnitt unterhalb des Halses, dem so genannten Kocher`scher Kragenschnitt. Zurück bleibt eine sichtbare Narbe. „Gerade für junge Menschen ist das problematisch“, weiß Dr. Thomas Grabner von der Chirurgischen Abteilung der Klinik Landstraße. „Denn sie tragen ihre Krankheitsgeschichte anschließend ein Leben lang auf der Haut“. Deshalb kommt in der Klinik Landstraße die so genannte transorale Schilddrüsenchirurgie zum Einsatz. „Als Chirurg*innen tragen wir eine große Verantwortung“, so Grabner weiter „und wollen wir nicht unnötig beschädigen“.
Deshalb hat sich die Chirurgische Abteilung der Klinik Landstraße bewusst für die narbenlose Schilddrüsen-Operation entschieden. Mittlerweile führen die Chirurgen*innen dazu auch österreichweit Schulungen durch.
Link:
https://klinik-landstrasse.gesundheitsverbund.at/leistung/ambulanz-fuer-schilddruesenchirurgie/
Quelle: Stadt Wien