vonRedaktion International
JUNI 13, 2021
LR Gantner gratuliert 17 neuen Waldpädagoginnen und Waldpädagogen und drei Forstfacharbeitern – „Willkommen als Botschafter unseres Waldes“
Bregenz (VLK) – Pünktlich zum Beginn der heurigen Woche des Waldes darf sich Vorarlberg über neue Fachkräfte freuen. In St. Gerold wurde am Freitag, 11. Juni, der Abschluss der erstmalig in Vorarlberg durchgeführten Waldpädagogik-Ausbildung gefeiert und gleichzeitig fand in Hohenems und Rankweil die Forstfacharbeiterprüfung statt. Landesrat Christian Gantner gratulierte 17 frischgebackene Waldpädagoginnen und Waldpädagogen sowie drei Forstfacharbeitern zum erfolgreichen Abschluss: „Wir freuen uns über die willkommene Verstärkung als wichtige Botschafter unseres Waldes.“
Der Wald ist ein wesentliches Element der Vorarlberger Naturlandschaft und insbesondere in Zeiten des sich ändernden Klimas von entscheidender Bedeutung, betonte Gantner: „Die Klimawandelanpassung der Wälder ist die große Herausforderung der kommenden Jahre. Dazu benötigt es zum einen Fachkräfte, die Waldpflegemaßnahmen zur Mischwaldregulierung fachgerecht durchführen. Zum anderen brauchen wir Fachleute für die Wissensvermittlung an die Bevölkerung, um das Bewusstsein und Verständnis für die ökologischen Zusammenhänge im Wald und für die Bedeutung der multifunktionalen Waldbewirtschaftung zu stärken.“
Erfolgreicher Start des Zertifikatlehrganges „Waldpädagogik“ in Vorarlberg
Waldpädagogische Angebote gibt es in Vorarlberg derzeit in den beiden Waldschulen Silbertal und Bodensee sowie bei etlichen freiberuflichen Waldpädagog:innen bzw. Waldaufsehern. Hauptzielgruppe sind (Schul-)Kinder, aber auch attraktive Angebote für Erwachsene aller Altersgruppen gewinnen zunehmend an Bedeutung. Gerade in der Zeit der Pandemie ist das Interesse und Bedürfnis nach Wald und Natur stark gestiegen, weiß Landesrat Gantner. Umso wichtiger ist es für ihn, dass der Landesforstdienst gemeinsam mit der Forstlichen Ausbildungsstätte Pichl (Steiermark) ein Kursprogramm im Umfang von 160 Stunden, verteilt auf vier Module konzipiert hat, das zur Gänze in Vorarlberg abgehalten wird. Interessenten für die Waldpädagogik-Ausbildung müssen dadurch nicht mehr in andere Bundesländer reisen. Neben der Vermittlung von breitem Naturwissen beinhaltet der Kurs auch Waldarbeitspraxis, spielerische und erlebnispädagogische Elemente sowie organisatorische Fähigkeiten.
Dank großer Disziplin und Flexibilität der Teilnehmenden konnte der erste Durchgang dieses neuenLehrganges in Vorarlberg auch in der herausfordernden Corona-Zeit durchgeführt werden. Die Absolvent:innen können nun ihre Fähigkeiten in ihren Schulen, im lokalen Umfeld, in Waldspielgruppen, als Selbständige, im Rahmen von touristischen Angeboten oder bei einer Waldschule umsetzen.
Nach dem gelungenen Pilotversuch sollen auch in den kommenden Jahren Waldpädagogische Zertifikatslehrgänge im Land angeboten werden. Da Umweltbildung von hohem öffentlichen Interesse ist, gibt es für Waldpädagog:innen eine attraktive Förderung aus Mitteln der ländlichen Entwicklung, erinnert Landesrat Gantner. Dadurch können die Teilnahmegebühren für Schulen geringgehalten werden.
Neue Forstfacharbeiter für die Bewältigung der Herausforderungen der Zukunft
Da im Zuge der Klimaveränderung mit wesentlich heftigeren Wetterereignissen gerechnet werden muss, ist die rechtzeitige Pflege der Waldbestände das wirksamste Mittel zur Erhöhung der Artenvielfalt, der Baumstabilität und auch der Wertentwicklung der Wälder. „Wenn die Wälder dadurch von den Eigentümern wertgeschätzt und gepflegt werden, spart sich die Öffentlichkeit später viel Geld für technische Maßnahmen. Solche Pflegemaßnahmen benötigen aber Fingerspitzengefühl und ein gutes Fachwissen, daher ist die Ausbildung entsprechender Fachkräfte unerlässlich für die erfolgreiche Klimawandelanpassung der Wälder“, betonte Landesrat Gantner.
Schon vor über 20 Jahren wurde die Möglichkeit geschaffen, die Prüfung zum Forstfacharbeiter in Vorarlberg abzulegen. Die Ausbildung ist sehr umfangreich und beinhaltet neben detaillierten Fachkenntnissen über das Ökosystem Wald auch den entsprechend sicheren Umgang mit Werkzeugen und Maschinen sowie schonende Arbeitstechniken. Betreut wird die Lehrlingsausbildung von der Lehrlings- und Fachausbildungsstelle der Landwirtschaftskammer. Sie kann sowohl bei den größeren Forstbetrieben des Landes als auch an bäuerlichen Betrieben mit größerem Waldbesitz als Heimlehre absolviert werden. Ziel des Landes Vorarlberg ist es, jährlich zwischen fünf und zehn neue Forstfacharbeiter auszubilden und den Forstbetrieben zu ermöglichen qualifiziertes Personal anzustellen. Dafür gibt es eine attraktive Förderung aus dem Vorarlberger Waldfonds.
Quelle: Land Vorarlberg