Kärnten: Neue Generalkonsulin und neuer Botschafter im Kärntner Dialogforum vorgestellt

vonRedaktion Salzburg
DEZEMBER 14, 2024

Foto: LPD Kärnten/Just

LH Kaiser empfing als Vorsitzender Sloweniens Generalkonsulin Maja Balant Slobodjanac und Österreichs Botschafter Konrad Bühler

KLAGENFURT. Das Kärntner Dialogforum tagte heute, Freitag, unter Vorsitz von Landeshauptmann Peter Kaiser im Konzerthaus Klagenfurt. Dem Gremium stellten sich der neue österreichische Botschafter in Slowenien, Konrad Bühler, und die neue Generalkonsulin der Republik Slowenien in Klagenfurt, Maja Balant Slobodjanac, vor. Die Generalkonsulin absolvierte davor ihren Antrittsbesuch beim Landeshauptmann. Jener von Botschafter Bühler fand, wie berichtet, bereits am Donnerstag statt.

Kaiser hob einige beispielgebende Punkte aus dem Bericht über die Lage der slowenischen Volksgruppe 2024 hervor. Er zitierte daraus, dass im Bereich der Elementarbildung Slowenisch insgesamt 1.547 Kindern in 43 Kindergärten, Tagesstätten und Horten angeboten wird. „Wir sind gerade mit dem Bund dabei, Qualitätsverbesserungen für den slowenischen Sprachgebrauch in der Elementarpädagogik zu erzielen. Das wird vor allem auch über die Ausbildungsangebote erfolgen“, so Kaiser. In der Glasbena šola, die im Kärntner Musikschulwesen integriert ist, waren 2023/24 (Stichtag 12. Feber) 451 Schülerinnen und Schüler eingeschrieben. Gestiegen ist laut Kaiser die Zahl der Volksschulkinder im zweisprachigen Unterricht. 2023/24 sind es im örtlichen Geltungsbereich des Minderheiten-Schulgesetzes 2.103 Kinder in 55 Volkschulen, im Schuljahr davor waren es 2.035. Dazu kommen noch 184 Volkschulkinder in zwei Schulen in Klagenfurt-Stadt. Zudem besuchen 288 Schülerinnen und Schüler den Slowenischunterricht an 16 Mittelschulen.

Zur Topografie teilte der Landeshauptmann mit, dass wieder zusätzliche Ortsbezeichnungstafeln in den Gemeinden dazugekommen seien. Kärnten erweitere auch stetig sein Angebot bezüglich Amtssprache Slowenisch. Heuer sei außerdem eine vom Volksgruppenbüro unterstützte Serviceeinrichtung für slowenischsprachige Bäuerinnen und Bauern in der Landwirtschaftskammer eingerichtet worden. Auch die Kunst- und Kulturstrategie Kärnten/Koroška werde unter großer Beteiligung der Volksgruppe erstellt. Viele Projekte und Kooperationen gebe es neben der Kultur vor allem auch im Sport.

Mit großem Einsatz arbeite man gerade daran, die Voraussetzungen für die gegenseitige Hilfe im Einsatz- und Katastrophenfall sowie für grenzüberschreitende Rettungseinsätze zu schaffen. Bis 2026 wolle man laut Kaiser dafür eine Art Staatsvereinbarung für Kärnten und die Steiermark mit Slowenien sowie Kärnten und Tirol mit Italien erzielen.

Botschafter Bühler ist dieses Rettungsabkommen ebenfalls ein persönliches Anliegen, wie er bei seiner Vorstellung betonte. Er hob die Wichtigkeit des Dialogs hervor und lobte in diesem Sinne das Kärntner Dialogforum. Kärnten und Slowenien sind für ihn nicht nur Nachbarländer, sondern „eigentlich wie Geschwister“. Die slowenische Volksgruppe spielt für ihn eine wesentliche Rolle.

Generalkonsulin Balant Slobodjanac sagte, dass sich die Stimmung zwischen Slowenien und Kärnten hin zu einem offenen Miteinander entwickelt habe. Die slowenische Minderheit bezeichnete sie als Bereicherung für Kärnten. Sie appellierte an Bund und Land, die Minderheit zu schützen und in ihrer Entwicklung zu unterstützen. Slowenien sei bereit, bei konkreten Projekten mitzuhelfen. „Der Dialog und das Miteinander sind das Wichtigste“, so die Generalkonsulin.

Beim vorherigen Antrittsbesuch der Generalkonsulin hob Kaiser die guten Beziehungen mit dem slowenischen Generalkonsulat hervor. Balant Slobodjanac betonte, dass sie positiv, konstruktiv und offen mit dem Land Kärnten zusammenarbeiten wolle. Besprochen wurden mögliche Initiativen im Jubiläums- und Gedenkjahr 2025, wo unter anderem 70 Jahre Staatsvertrag und 30 Jahre Österreich in der EU gefeiert werden. Kaiser will auch den 35. Volksgruppenkongress für den weiteren Austausch zwischen Kärnten und Slowenien nutzen. Sehr positiv gewertet wurden die Zusammenarbeit über das Gemeinsame Komitee Kärnten-Slowenien und beispielgebend der grenzüberschreitende Geopark Karawanken. Kaiser konnte der Generalkonsulin auch mitteilen, dass Kärnten 2025 mit der Kunstinstallation „Bachmannkuppel“ in der europäischen Kulturhauptstadt Gorizia und Nova Gorica vertreten sein wird. Beim sehr freundschaftlich geführten Gespräch war auch der stellvertretende Landesamtsdirektor Markus Matschek anwesend.

Das Dialogforum für die Entwicklung des gemischtsprachigen Gebietes wurde 2011 eingerichtet. Dem regelmäßig tagenden Gremium gehören die Regierungsmitglieder, Vertreterinnen und Vertreter der Landtagsparteien und slowenischen Organisationen sowie Bürgermeisterinnen und Bürgermeister aus den Bezirken Völkermarkt, Klagenfurt-Land, Villach-Land und Hermagor an. Anwesend sind auch Fachleute und das Volksgruppenbüro des Landes.

Hinweis: Die Berichte zur Lage der slowenischen Volksgruppe in Kärnten finden Sie auf der Seite des Volksgruppenbüros: https://www.ktn.gv.at

Quelle: Land Kärnten

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