vonRedaktion International
OKTOBER 10, 2021
Das interuniversitäre Kooperationszentrum für Wasser und Gesundheit (ICC Water & Health), an dem die TU Wien, die MedUni Wien und die Karl Landsteiner Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften (KL Krems) beteiligt sind, beginnt eine umfassende Forschungskooperation mit der Stadt Wien – Wiener Wasser. Ausgehend von den natürlichen Wasservorkommen sollen viele wichtige Fragen rund ums Trinkwasser langfristig erforscht werden.
Seitens der Stadt Wien ist weiters die Prüf-, Inspektions- und Zertifizierungsstelle (MA 39) beteiligt. Am 14. Oktober 2021 wird das Projekt „Vienna Water Resource Systems 2020+ (ViWa2020+)“ im Rahmen eines Symposiums an der TU Wien offiziell gestartet.
„Die Stadt Wien ist international für ihr ausgezeichnetes Trinkwasser bekannt. Diese hohe Qualität zu erreichen und zu erhalten ist das Verdienst der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Wiener Wasser. Sie verfügen über das Know-How und den nötigen Blick für die Herausforderungen der Zukunft. Ich freue mich, dass diese Expertise auch in eine spannende Forschungskooperation eingebracht wird,“ sagt Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky.
Von den natürlichen Wasservorkommen bis zum Trinkwasser
„Viele einzelne Forschungsprojekte sind Teil dieser interuniversitären Kooperation“, sagt Dipl.-Ing. Paul Hellmeier von Wiener Wasser. „So führen wir etwa ein Langzeitmonitoring unserer alpinen Karstquellen durch, deren mikrobiologische Charakteristik sich durch den Klimawandel verändern könnte. Gleichzeitig werden Tools aus dem Bereich der künstlichen Intelligenz entwickelt, die in Zukunft helfen sollen, je nach lokalem Wettereinfluss im Quellgebiet die passenden Quellen zu nutzen“.
Auf Veränderungen reagieren
„Änderungen im Bereich der natürlichen Wasservorkommen können auch die Trinkwasserversorgung treffen“, so Prof. Andreas Farnleitner von der TU Wien und KL Krems. Prof. Alfred Paul Blaschke von der TU ergänzt „Wir wollen in unserer Forschungskooperation schon heute die nötigen Werkzeuge entwickeln, um auf diese Veränderungen optimal vorbereitet zu sein.“
Die wohl größte globale Veränderung, die unseren Umgang mit Wasser betreffen wird, ist der Klimawandel. Die Niederschlagsmengen variieren zunehmend, höhere Temperaturen können das Überleben oder den Transport bestimmter hygienisch relevanter Mikroorganismen verändern. Andere Herausforderungen muss man weltweit im Auge behalten – etwa die Bevölkerungszunahme in bestimmten Regionen und die damit verbundenen erhöhten Abwassermengen.
"Auch in vielen anderen Bereichen gibt es Änderungen, etwa durch neue rechtliche Rahmenbedingungen oder durch neue Technologien. Hier sind Innovationen bei der Überwachung der Wasserqualität und bei der Wasseraufbereitungstechnik zu nennen“ erläutert Prof. Regina Sommer von der MedUni Wien. Mit neuen DNA-Analysemethoden kann man den Ursachen von Verunreinigungen schneller und zuverlässiger auf die Spur kommen als je zuvor. Online-Techniken können wichtige Wasser-Parameter vollautomatisch überwachen, neue Modellierungstechniken ermöglichen einen faktenbasierten Blick in die Zukunft.
All diese Forschungsthemen vereint, dass nur interdisziplinär eine Lösung gefunden werden kann. „Daher ist das interuniversitäre Kooperationszentrum Water & Health optimal geeignet, um sich diesen Themen zu widmen“, sagt Prof. Alexander Kirschner von der MedUni Wien und KL Krems. Kirschner weiter: „Eine ganz zentrale Rolle spielt in diesem Projekt die Stadt Wien – ohne deren Finanzierung durch Wiener Wasser wäre die Forschungskooperation nicht möglich.“ Das interuniversitäre Kooperationszentrum und die Stadt Wien haben schon bei Vorgängerprojekten mit großem Erfolg zusammengearbeitet. Die neue Forschungskooperation ViWa2020+ ist auf 8 Jahre ausgelegt und hat ein Gesamtbudget von über 3,2 Millionen Euro, welches durch Drittmittel aus der Grundlagenforschung, ergänzt durch Eigenmittel von der Stadt Wien – Wiener Wasser, realisiert wird.
Link zu weiteren Informationen über das ICC Water & Health: www.waterandhealth.at
Quelle: Stadt Wien