vonRedaktion Salzburg
SEPTEMBER 26, 2020
Sanierte Materialseilbahnen sichern Bewirtschaftung / Eine Existenzfrage für die Almbauern
(LK) Im Großglocknergebiet zwischen den Gemeinden Fusch und Rauris unterstützen seit Jahrzehnten zwei ländliche Seilbahnen die Bewirtschaftung der Litzlhofalm und der Vorderweißtüchlalm. Die in die Jahre gekommenen Anlagen wurden nun mit Unterstützung des Landes Salzburg rundum erneuert und auf den entsprechenden Stand der Technik gebracht. „Eine Investition in die Zukunft“, ist sich Landesrat Josef Schwaiger sicher.
„Eine angemessene Erschließung stellt den Schlüssel für den Erhalt einer jeden Alm dar. Je besser ihre Erreichbarkeit ist, desto sicherer ist auch ihr künftiger Fortbestand“, so Schwaiger weiter, der sich kürzlich vor Ort von den beiden Anlagen überzeugen konnte. Das umfassendere der beiden Projekte stellte die neu errichtete Seilbahn mit Personentransport zur Litzlhofalm dar. Hier übernimmt das Land Salzburg rund 376.000 Euro an Kosten. Besonders an beiden Anlagen ist deren Verlaufsrichtung, da sie nicht wie gewöhnlich bergauf führen, sondern von der Glocknerstraße hinunter zu den Almen. In Summe fördert das Land Salzburg beide Projekte mit insgesamt mehr als 600.000 Euro, das entspricht mehr als 70 Prozent der gesamten Investitionssumme.
Investition in Seilbahn sichert Almwirtschaft
Seit 1982 wird die Litzlhofalm mittels einer Materialseilbahn versorgt. Die vor Ort hergestellten und fertig gereiften Käselaibe werden mit dieser wieder hinauf zur Glocknerstraße abtransportiert. „Durch die Sanierung können wir endlich auch Personen von und zur Alm befördern. Für uns ist das eine enorme Erleichterung in der Bewirtschaftung und Logistik des Betriebs“, so Anton Pichler Junior, Bauer und Bewirtschafter der Litzlhofalm. Auch die benachbarte „Schwesternbahn“ Vorderweißtüchl hat ein „Facelift“ erhalten, zudem wurde die Nutzlast erhöht und eine Fernsteuerung verbaut. Sie erleichtert die Bewirtschaftung von 285 Hektar landwirtschaftlicher Fläche.
Im Einklang mit der Natur
Bauvorhaben innerhalb des Nationalparks Hohe Tauern müssen immer besonders um- und weitsichtig geplant werden. „Die beiden Almen liegen in sensiblen Gebieten, in denen forst-, naturschutz- und wasserrechtliche Belange genau abgewogen werden müssen. Die neuen Bauten zeigen, dass moderne Landwirtschaft innerhalb des Nationalparks bestens funktioniert“, so Schwaiger. „Die gute Zusammenarbeit zwischen der Agrargemeinschaft als Bauherr, den Herstellerfirmen und dem Land Salzburg ermöglichte eine rasche und effektive Abwicklung der Planung, Bauumsetzung und Förderung in diesem schwierigen Jahr“, fügt Andreas Sendlhofer vom Referat Ländliche Verkehrsinfrastruktur des Landes hinzu.
Quelle: Land Salzburg