vonRedaktion Salzburg
JÄNNER 21, 2023
Wie kann man die grenzüberschreitende Mobilität verbessern? Welche Projekte könnten ins Leben gerufen werden, um den Personennah- und Fernverkehr zwischen unterschiedlichen Regionen zu erleichtern? Damit beschäftigte sich diese Woche ein INTERREG-Europe Mobilitätsworkshop im neuen Euregio-Campus in Innsbruck. Neben der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino waren VertreterInnen weiterer vier Euregios anwesend: Euregio Senza Confini (Kärnten, Veneto, Friaul-Julisch Venetien), Euregio Maas-Rhein (Belgien, Deutschland, Niederlande), Euregio Egrensis (Deutschland-Tschechien) und die deutsch-polnischen Partnerschaft am Fluss Oder.
Ziel der dreitätigen Veranstaltung war es, die Erfahrungen der Euregio Tirol-Südtirol-Trentino mit den Erfahrungen der anderen vier Euregios gegenüberzustellen und voneinander zu lernen. Zum Abschluss der Veranstaltung wurden die Ergebnisse und konkrete Projektideen mit dem Tiroler Mobilitätslandesrat René Zumtobel diskutiert.
Best Practice in der Euregio Tirol-Südtirol-Trentino
„Die Euregio Tirol-Südtirol-Trentino hat für ihre rund 1,8 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner in Sachen grenzüberschreitende Mobilität in den letzten zehn Jahren große Fortschritte gemacht“, ist Landesrat Zumtobel überzeugt und weiter: „Seien es umstiegsfreie Verbindungen am Brenner und im Pustertal, das grenzüberschreitende Familien- und Studententicket oder die Integration des Südtiroler Fahrplans in die Fahrplanauskunft des VVT. Der Austausch mit anderen Euregios hilft allen Beteiligten, neue Konzepte zu entwickeln und von den Erfahrungen anderer zu lernen. Es ist mein klares politisches Ziel die öffentliche Mobilität – auch grenzüberschreitend – weiter zu verbessern und über Ländergrenzen hinweg zu denken.“ Das Tagesticket Euregio2Plus wurde innerhalb eines Jahres über 1.800 Mal gekauft und auch das grenzüberschreitenden Euregio-Ticket Students wird mit über 2.600 verkauften Tickets im letzten Unijahr stark nachgefragt.
Doch auch außerhalb des Euregio-Verbundes steht die grenzüberschreitende Mobilität auf der Agenda Tirols: „Die Euregio Tiro-Südtirol-Trentino bringt sich in ihrer Rolle als Co-Leiter der Aktionsgruppe 4 Mobilität auch stark in die EU Alpenraum-Strategie EUSALP ein und treibt das Thema somit auch außerhalb der Euregio voran“, weiß LR Zumtobel. Im Mittelpunkt der nun abgehaltenen dreitägigen INTERREG-Veranstaltung, an der insgesamt mehr als 20 ExpertInnen aus den vier Euregios teilnahmen stand die Frage, wie technische und rechtliche Hindernisse im grenzüberschreitenden öffentlichen Personenverkehr künftig überwunden werden können. Im Hinblick auf das neue INTERREG-Programm Italien-Österreich bis 2027 sollen nun konkrete Projekte erarbeitet und zur Förderung eingereicht werden. Die Ergebnisse des Mobilitätsworkshops bilden eine wichtige Grundlage für die Ausarbeitung dieser zukunftsweisenden Projekte. Konkret vorgeschlagen wurde etwa der Ausbau der umstiegsfreien Verbindungen in der Euregio – ein Projekt, das auch LR Zumtobel forciert: „Es gibt technische und rechtliche Hürden bei der Umsetzung von grenzüberschreitenden Verbindungen, aber sie können überwunden werden. Es soll künftig deutlich mehr durchgehende und umstiegsfreie Zugverbindungen zwischen Tirol und Südtirol, aber auch zwischen Südtirol und dem Trentino geben.“
„Zukunftweisende Verkehrs- und Mobilitätskonzepte sind für die weitere Entwicklung des Alpenraums ausschlaggebend. Alleine am Brenner mussten wir 2022 wieder 2,5 Millionen Lkw und elf Millionen Pkw verzeichnen. Die Reduktion des motorisierten Individualverkehrs ist neben anderen Maßnahmen ein wichtiger Baustein, um den Brennerkorridor zu entlasten – dafür sind fahrgastfreundliche grenzüberschreitende Verbindungen und ein einheitliches Ticketing notwendig“, freut sich LR Zumtobel über den Austausch der Euregios.
Quelle: Land Tirol