vonRedaktion International
DEZEMBER 06, 2021
Die Schulen für Gesundheits- und Krankenpflege der Oberösterreichischen Gesundheitsholding bieten ab Herbst 2022 an zwei Standorten erstmals in Oberösterreich eine Ausbildung ab dem 15. Lebensjahr an, die bis zur Pflegefachassistentin/zum Pflegefach-assistenten reicht. So gelang der ersehnte Lückenschluss zwischen der allgemeinen Schulpflicht und dem möglichen Start einer Pflegeausbildung. Eine Studie von Gesundheit Österreich zeigt, dass es bis 2030 einen Bedarf von rund 75.000 zusätzlichen Pflegekräften geben wird. Die daraus resultierenden Empfehlungen sind neben der Attraktivierung des Pflegeberufs zielgruppenspezifische Angebote und innovative Ausbildungsplätze zu kreieren. Die insgesamt 9 Schulen für Gesundheits- und Krankenpflege der Oberösterreichischen Gesundheitsholding haben daher ein neues Schulmodell geschaffen, um einen Beitrag zur Deckung des künftigen Pflegepersonalbedarfs leisten zu können. Unter dem Namen „Pflegestarter*innen“ ist der Einstieg für interessierte Mädchen und Burschen erstmals bereits nach der Pflichtschule möglich.
„Oberösterreich setzt auf ein vielfältiges Ausbildungsprogramm, um mehr Menschen für den Pflegeberuf im Gesundheits- und Sozialbereich zu begeistern. Darum freuen wir uns besonders, dass es so gelang, die bisherige Lücke im Ausbildungssystem zwischen allgemeiner Schulpflicht und Einstieg in die Pflegeausbildung zu schließen“, freut sich Gesundheitsreferentin LH-Stellvertreterin Christine Haberlander.
Vielfältige Berufsmöglichkeiten in der 3-jährigen Ausbildung„Während im ersten Jahr der Ausbildung neben der Allgemein- und Persönlichkeitsbildung auch theoretische Inhalte der Heimhilfe unterrichtet werden, können sich die ,Pflegestarter*innen‘ je nach Interesse für einen bestimmten Berufszweig entscheiden. Nach dem zweiten Ausbildungsjahr und dem damit verbundenen optionalen Abschluss zur Pflegeassistenz qualifizieren sich die ,Pflegestarter*innen‘ für weitere Ausbildungen in der OÖG wie der Pflegefachassistenz, Fachsozialbetreuung mit Schwerpunkt Altenarbeit und medizinischen Assistenzberufe. Unter bestimmten Voraussetzungen ist im Anschluss auch das verkürzte Bachelor-Studium-Pflege an der FH Gesundheitsberufe OÖ möglich“, zeigen sich Mag. Karl Lehner, Mitglied der Geschäftsführung der OÖG, und Mag.a Martina Bruckner, Leitung der Schulen in der OÖG, über die Vielfältigkeit der neuen Ausbildung begeistert.
Start an 2 Standorten der OÖ GesundheitsholdingAb Herbst 2022 startet die Ausbildung an zwei Standorten: an der Schule am Pyhrn-Eisenwurzen Klinikum Kirchdorf und an der Schule am Klinikum Freistadt. Interessierte, die das 15. Lebensjahr bis zum 30. April 2022 vollendet haben, können sich bereits jetzt für die Ausbildung bewerben. Nähere Infos unter www.ooeg.at/pflegeausbildung.
Sollten Sie weitere Fragen haben, stehen Ihnen die Kolleginnen und Kollegen der Schulen am Pyhrn-Eisenwurzen Klinikum Kirchdorf und am Klinikum Freistadt der Oberösterreichischen Gesundheitsholding gerne zur Verfügung.
Auch Sozial-Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer freut sich über die Initiative der Gesundheitsholding: „Die Bewältigung des Fachkräftemangels ist die zentrale Herausforderung, um unser Pflegesystem auch in der Altenbetreuung sicherzustellen. Mit Initiativen wie der Pflegeausbildung in den Landwirtschaftlichen Fachschulen haben wir bereits 2019 den ersten wichtigen Schritt gesetzt, um eine Pflegeausbildung nach der Pflichtschule zu ermöglichen. Mit der Gesundheitsholding folgt nun der zweite Schritt. Damit tun wir als Land Oberösterreich das, was möglich ist, um die Alterslücke zu überbrücken. Unsere Erwartungshaltung an die Bundespflegereform ist, dass es eine langfristige Lösung gibt, beispielsweise durch eine Senkung des Einstiegsalters und durch die Einführung einer Pflegelehre.“
Quelle: Land Oberösterreich