Salzburg: Neue Studie zu Wohnbau an Bahnhöfen

vonRedaktion Salzburg
SEPTEMBER 02, 2022

Foto: Land Salzburg/Neumayr/Leopold

Studie analysiert Überbauungen / Beispielprojekt Oberndorf

(LK) Leistbarer Wohnraum für den keine neuen Flächen versiegelt werden und die Ortszentren aufwertet. Das ist möglich – wie eine Studie im Auftrag des Landes zeigt. „Am Beispiel Oberndorf wird hier eindrucksvoll belegt, wie der Bahnhof so umgestaltet werden kann, dass perfekt an den öffentlichen Verkehr angebundene Wohnungen entstehen können“, so Landesrätin Andrea Klambauer, die sich für die Umsetzung des heute vorgestellten Projektes stark macht.

Auf Initiative des Wohnbaubeirates wurde die Studie mit dem Beispiel Bahnhof Oberndorf von Landesrätin Andrea Klambauer im Vorjahr in Auftrag gegeben. Die gemeinnützige Wohnbaugesellschaft BWSG hat mit dem Architekten Martin Oberascher ein Projekt entwickelt, das eine mögliche Überbauung des zentral gelegenen Bahnhofsbereichs in Oberndorf im Detail zeigt.

Klambauer: „Hier gewinnen alle.“

„Von der Umsetzung würden nicht nur junge Menschen aus Oberndorf profitieren, die leistbaren Wohnraum suchen. Auch das Ortszentrum wird aufgewertet, wenn der Bahnhof belebt und bewohnt ist. Darüber hinaus hätte dies große Vorbildwirkung für andere Gemeinden im Bundesland, denn zukünftig sollen Wiesen erhalten und bereits versiegelte Flächen besser genutzt werden“, ist Klambauer überzeugt.

Vorteile des Projektes Bahnhof Oberndorf laut Studie

Djundja: „Keine Denkverbote.“

„Im Zusammenhang mit leistbarem Wohnen und gleichzeitig sparsamen Flächenverbrauch darf es heute keine Denkverbote mehr geben. Deshalb schauen wir uns auch in Oberndorf intensiv bestehende Gebäude und Flächen auf ihr Überbauungspotential an und unterstützen das Projekt“, betont der Bürgermeister von Oberndorf, Georg Djundja.

Oberascher: „Sparsamer Umgang mit Bauland.“

„Ziel unserer Untersuchung von künftigen Wohnformen an Verkehrsnetzwerkknotenpunkten ist die Schaffung von leistbarem, ökologischem Wohnraum unter der Prämisse von sorgsamem Umgang mit Baulandreserven und der größtmöglichen Vermeidung von zusätzlichem Individualverkehr. Unsere Gestaltungsintentionen für die Zukunft sind zum einen die Vermeidung von monotonen Stadtteilen mit singulären Nutzungsfunktionen und zum anderen baukulturell, hochwertige Architekturen, die sich in das Ortsbild integrieren“, so Architekt Martin Oberascher.

Müller: „Die Zeit ist reif.“

„Die BWSG ist als traditionelle Wohnbaugenossenschaft der Eisenbahner die einzige seit über 100 Jahren österreichweit tätige gemeinnützige Bauvereinigung. Durch unsere Affinität zur Bahn und unsere Großstadtexpertise hat es uns interessiert, am Beispiel der Park&Ride Anlage Oberndorf das Thema Überbauung, Wohnen an der Bahn und Mehrfachnutzung von bereits versiegelten Flächen genauer anzusehen. Ich bin der Meinung, die Zeit und die Bevölkerung sind bereit für solche urbanen-innovativen Projekte“, betont Felix Müller, Prokurist der BWSG.

Parkplätze für alle

Das architektonische Konzept, das aus der Studie hervorgeht, sieht als Basis des Gebäudes in Oberndorf ein Sockelgeschoss und mehrere Überbauungsvarianten vor. Im Sockelgeschoss sollen Parkplätze im Bahnhofsbereich für Pendler, Bewohner und Nutzer des neuen Gebäudes aber auch für die Stadt geschaffen werden. Die Geschoße darüber können wahlweise über Park&Ride Flächen oder aber über die Bahngleise gebaut werden, womit zusätzliche Flächen gewonnen werden, ohne das Boden versiegelt wird.

Drei Bebauungsvarianten fürs Wohnen

Das Architekturbüro Martin Oberascher und Partner Architekten hat drei verschiedene Arten der Überbauung des Sockelgeschosses mit den Parkflächen am Beispiel Oberndorf erarbeitet. Zwei vier- bis fünfgeschoßige Blöcke mit 54 Wohnungen, einen langgezogenen Baukörper mit 44 Wohnungen und Laubengang sowie einen vierkantigen Baukörper mit einem Innenhof und 55 Wohnungen.

Quelle: Land Salzburg

Mehr Nachrichten aus

Salzburg