vonRedaktion Salzburg
MAI 24, 2021
LH Kaiser bei Eröffnung nach Umbau und Erneuerung als LEADER-Projekt: „Hier ist ein kleines Schatzhaus entstanden“
Klagenfurt (LPD). Seit den 1980er-Jahren gibt es im denkmalgeschützten Pfarrstadel von Deutsch-Griffen ein Heimatmuseum. Im Rahmen der Regionalentwicklung ist es als LEADER-Projekt mit Mitteln von EU, Bund, Land und Gemeinde umgebaut und erneuert worden. Heute, Montag, fand in Anwesenheit von Kulturreferent Landeshauptmann Peter Kaiser und Landeskulturabteilungsleiter Igor Pucker die feierliche Eröffnung statt. Neben Werkzeug und Alltagsgegenständen aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bilden Krippen und der Vogelschutz besondere Schwerpunkte im neuen Museum. Aktuell läuft auch eine Sonderausstellung mit Werken der Kärntner Künstlerinnen Roswitha Gradischnig und Nina Herzog.
Kaiser erweiterte in seinen Grußworten das bekannte Kreisky-Zitat „lernen Sie Geschichte“ um „lernen Sie die eigene Geschichte besser kennen“. Die Initiative um das neue Heimatmuseum in Deutsch-Griffen sieht er als „Schritt in die eigene Identität und Geschichte – aber nicht als Schritt zurück, sondern nach vorne“. Die Corona-Pandemie habe bei den Menschen auch eine Rückbesinnung auf Regionalität und besondere Werte bewirkt. Kaiser hofft, dass diese Dinge auch noch in der „neuen Normalität“ nach der Pandemie wertschätzender betrachtet werden. Ganz besonders hob der Landeshauptmann den Museumsschwerpunkt um den Vogel- und Naturschutz hervor. „Es ist hier in Deutsch-Griffen ein kleines Schatzhaus entstanden“, dankte er allen Verantwortlichen. Das Land Kärnten stehe gerne unterstützend für jegliche Weiterentwicklung bereit.
Museumsleiterin Daphne Gerzabek betonte, dass Museen, die gewissen Standards entsprechen, wichtige gesellschaftliche Aufgaben haben. Das Heimatmuseum Deutsch-Griffen sei beispielsweise als erstes Museum in Kärnten Partner der weltweiten Initiative MuseumForFuture. Bei der Präsentation und Vermittlung im Heimatmuseum gehe es ihr darum, das Vereinende vor das Trennende zu stellen, so Gerzabek. In diesem Sinne wolle man bei den volkskundlichen Themen auf eine europäische Ethnologie setzen. Das Museum solle auch Lernort sein und vermitteln, dass Geschichte, Kultur und Umwelt besser beachtet und geschützt werden müssen, so die Obfrau des Museumsvereins Deutsch-Griffen.
Der Bürgermeister von Deutsch-Griffen, Michael Reiner, hob die durch Corona weiter gestiegene Bedeutung von Regionalität und regionalen Produkten hervor. Diese seien auch eine große Chance für die Regionen und ihre Betriebe. Wichtig sei es, diese Punkte wissenschaftlich aufzuarbeiten und museal zu präsentieren. Daraus ergebe sich zudem ein touristischer Faktor. Der Bürgermeister kündigte buchbare Angebote an, die alles Dargebotene auch praktisch erlebbar machen sollen. Auch Reiner dankte herzlich allen Vereinen der Gemeinde und den rund um das Heimatmuseum Verantwortlichen.
Musikalisch umrahmt wurde die Eröffnungsfeier von einem Quartett der Trachtenkapelle Deutsch-Griffen. Die Segnung nahm Pfarrer Robert Jamróz vor, der quasi auch Hausherr im Pfarrstadel ist. Anwesend waren auch Vertreterinnen und Vertreter der Krippenfreunde und des Vogelschutzvereines. Besonders gewürdigt wurden die Verdienste des 2019 verstorbenen Gottfried Topf. Er hatte gemeinsam mit seiner Frau Nora initiiert, dass Deutsch-Griffen zur ersten Kärntner Vogelschutzgemeinde wurde. Tochter Cornelia Topf erinnerte daran, dass ihr Vater bei seinen Vorträgen immer sagte: „Jede und jeder Einzelne von uns muss etwas für die Natur tun – ohne Ausnahme“.
Quelle: Land Kärnten