vonRedaktion Salzburg
SEPTEMBER 08, 2021
LHStvin Beate Prettner: Krisenpflegeeltern des Landes springen dann ein, wenn familiäre Notfälle auftreten und Eltern deshalb ihrem Kind nicht mehr die notwendige Betreuung geben können - Rund 30 Mal ist das in Kärnten pro Jahr der Fall
Klagenfurt (LPD). „Familiäre Ausnahmesituationen können jederzeit ohne Vorwarnung auftreten, Eltern sich nicht mehr in der Lage sehen, ihrem Kind ein liebevolles Zuhause zu geben. Für solche Notfälle haben wir aktuell sechs Krisenpflegefamilien im Einsatz. Wir suchen nun weitere engagierte Familien, die für diesen Dienst zur Verfügung stehen möchten“, informiert Sozialreferentin Beate Prettner. Die Anstellung der Krisenpflegeeltern erfolgt beim Pflegeelterndienst des Hermann-Gmeiner-Zentrums im SOS-Kinderdorf. Die Finanzierung des Angebots trägt zur Gänze das Land Kärnten. „Oberste Prämisse von Krisenpflegefamilien ist, die Situation der ihnen anvertrauten Kinder zu stabilisieren und zu beruhigen“, wie Prettner erklärt. Das Alter der Kinder reicht von 0 bis 10 Jahre. 27 Kinder waren 2020 bei Krisenpflegefamilien untergebracht, mehr als die Hälfte davon konnte bereits wieder in die eigene Familie zurückkehren.
Prettner: „Konstante Bezugspersonen und ein stabiles Familienumfeld sind für eine positive Entwicklung kleiner Kinder notwendig, ein häufiger Wechsel, wie das etwa in Wohngruppen der Fall wäre, stellt dann eine zusätzliche Belastung dar, die wir vermeiden wollen.“ Daher suchen wir Familien, die als engagierte Krisenpflegeeltern tätig sein möchten. Diese werden entsprechend entlohnt (monatlich rund 580 Euro plus Aufwandsentschädigung pro Kind und pro Tag von 58.- Euro), für diese verantwortungsvolle Tätigkeit qualifiziert ausgebildet und sollten zwischen 30 und 50 Jahre alt sein.
„Die Krisenpflegefamilie sorgt auch für die Sicherstellung externer therapeutischer und diagnostischer Behandlung der Kinder. Kontakte zu den leiblichen Eltern werden, wenn möglich, aufrecht gehalten sowie durch die Psychologin des Pflegeelterndienstes unterstützt“, informiert das SOS-Kinderdorf. Während der Krisenunterbringung arbeiten SozialarbeiterInnen, klinische PsychologInnen und alle Beteiligten eng zusammen – das Ziel: den Kindern eine tragfähige und realistische Zukunftsperspektive zu geben.
Alle Interessierten können sich beim im Amt der Kärntner Landesregierung unter andrea.hartlieb@ktn.gv.at melden. Die nächsten Auswahlgespräche sind für die Kalenderwoche 38 um den 22. September geplant.
Bewerbungen bitte fristgerecht und vorab übermitteln, Informationen unter: https://www.ktn.gv.at/Themen-AZ/Details?thema=9&subthema=109&detail=870
Quelle: Land Kärnten