vonRedaktion Salzburg
NOVEMBER 18, 2021
Ab Jänner 2022 alle Öffis in Kärnten mit einem Ticket nutzen – Besondere Vergünstigungen für Familien, Seniorinnen und Senioren, Jugendliche, Menschen mit Behinderung und Studierende – Regionales „Klimaticket“ soll zum Umstieg auf die Öffis animieren, als Beitrag zum Klimaschutz
Klagenfurt (LPD). Kärnten hat mit der Angebotsausweitung von Bahn und Bus in den vergangenen Jahren so viel wie noch nie in den Öffentlichen Verkehr investiert. Jetzt folgt der nächste Schritt: Ab Jänner 2022 tritt ein kärntenweites Netzticket in Kraft. „Das bringt den Menschen nicht nur eine deutliche finanzielle Entlastung, sondern hilft auch im Kampf gegen den Klimawandel und ist ein weiterer Anreiz zum Umstieg“, betonen Mobilitätslandesrat Sebastian Schuschnig, LHStv.in Arbeitsmarkt-Referentin Gaby Schaunig und Klimaschutz-Referentin Sara Schaar, die heute, Mittwoch, gemeinsam das neue Ticket präsentierten.
Von der Bahn über die Regionalbusse bis zu den Stadtbussen können künftig alle Verbindungen mit nur einem einzigen Ticket einfach und flexibel genutzt werden. Dies sei ein wesentlicher Schritt in die Zukunft, denn bisher gab es in Kärnten noch keine Netztickets. „Wir setzen damit die größte Tarifreform im Land um. Das Tarifsystem wird schlanker, moderner und damit zukunftsfit. Wir entwirren den Tarif-Dschungel, holen das System in die Neuzeit und machen es attraktiv. Aus über 1.000 Tarifvarianten für Jahreskarten werden einige wenige“, betont der zuständige Mobilitätslandesrat Sebastian Schuschnig. Dies sei ein Vorhaben im Rahmen des gestarteten ÖV-Reformplan, von dem alle profitieren: die Pendlerinnen und Pendler, Seniorinnen und Senioren, Jugendliche, Studierende, Familien sowie Menschen mit Behinderung.
Das neue Ticket kostet regulär 550 Euro – ein Preis, den aber nur wenige zahlen werden. „Denn wir haben für einen Großteil Vergünstigungen geschaffen“, betont Schuschnig. Über die Arbeitnehmerförderung erhalten Berufstätige mit niedrigem bis mittlerem Einkommen sogar bis zu 100 Prozent des Tickets erstattet. Für Seniorinnen und Senioren wird ein eigenes Ticket um 365 Euro realisiert, Mindestpensionistinnen und -Pensionisten bzw. Ausgleichszulagenbezieherinnen und -Bezieher zahlen ebenso wie Menschen mit Behinderung nur 199 Euro. Studierende fahren künftig um 299 Euro durch ganz Kärnten. Für einen Aufpreis von 110 Euro können bis zu vier Schulkinder mit einem Erwachsenen mitfahren. Weiterhin können Schülerinnen und Schüler sowie Lehrlinge ein Jahresticket um 110 Euro beziehen. „Mit dieser Staffelung unterstützen wir gezielt jene, die arbeiten und Leistung bringen, sich in der Familie stark machen, die unsere Solidarität brauchen, oder für die wir eine Verantwortung haben“, so Schuschnig. Schaar ergänzt: „Kärnten vergisst auf sozial besonders benachteiligte Personen nicht! Auch sie müssen Teil der Klimawende sein.“
„Das Kärnten Ticket ist ein wichtiger Baustein der referatsübergreifenden Klima-Agenda Kärnten. Wir wissen, dass der Verkehr der größte Verursacher von Treibhausgas-Emissionen in Kärnten ist – mit über 40 Prozent. Unser Ziel ist, dass so viele Verkehrsteilnehmerinnen und -Teilnehmer wie möglich auf die Öffis umsteigen, um CO2-Emissionen zu reduzieren. Anreize dazu schaffen wir auch durch einen weiteren Ausbau des öffentlichen Verkehrs und durch die Erweiterung des Angebots, z. B. Takt-Verdichtung“, so Schaar. Sie erklärt: „Wer mit der Bahn statt mit dem Auto fährt, reduziert die CO2-Emissionen im Schnitt um 93 Prozent, beim Bus sind es immerhin 76 Prozent. Alle, die umsteigen, helfen dem Klima!“ Ein einzelner „durchschnittlicher“ Pendler bzw. eine Pendlerin in Kärnten fährt jährlich ca. 8.000 Kilometer. Erfolgt hier ein Umstieg vom Auto auf die Öffis, beträgt die jährliche Einsparung ca. 1,3 Tonnen CO2.
Für Berufspendlerinnen und -Pendler mit Hauptwohnsitz in Kärnten ist der Umstieg aufs Kärnten Ticket doppelt attraktiv. „Je nach Einkommen und Entfernung zwischen Wohn- und Dienstort beträgt der Fahrtkostenzuschuss aus der Arbeitnehmerförderung des Landes Kärnten zum Kärnten Ticket bis zu 100 Prozent. Sprich Berufstätige, egal ob Lehrlinge oder Angestellte, fahren in Kärnten gratis Bus und Bahn und schonen so nicht nur die Umwelt, sondern auch die eigene Brieftasche. Informieren Sie sich unbedingt unter www.arbeitnehmerfoerderung.at über die Fahrtkostenförderung des Landes Kärnten und stellen Sie einen Antrag auf Fahrtkostenzuschuss“, appelliert Schaunig.
„Ein günstiger Preis sei zwar ein wesentlicher Baustein für die Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln, aber allen voran müssen auch die entsprechenden Bus- oder Bahnverbindungen vorhanden sein“, sagt Schuschnig. Kärnten habe dafür das Bahnangebot in dieser Regierungsperiode um 56 Prozent gesteigert und das Busangebot um bis zu ein Viertel ausgebaut. Darüber hinaus wird bis 2023 die Bahn in Kärnten dieselfrei sein und Wasserstoff-Busse sind bereits in Planung. „Wir werden diesen Weg weitergehen und in den Ausbau der Taktung investieren. Jeder in den öffentlichen Verkehr investierte Euro zahlt sich doppelt aus“, so der Landesrat.
Der Vorverkauf für die neue landesweite Jahreskarte startet am 1. Dezember 2021. Das Ticket kann unter www.kaerntner-linien.at vorbestellt und über den Kärntner Verkehrsverbund erworben werden. Bestehende Jahreskartenbesitzerinnen und -Besitzer werden vom Verkehrsverbund über die kostenlose Stornierung sowie die weitere Vorgehensweise schriftlich informiert.
Quelle: Land Kärnten