vonRedaktion International
AUGUST 14, 2021
Aufruf an Gemeinden, Möglichkeiten vor Ort anzubieten
Graz, am 13. August 2021. - Im Rahmen des 23. Impf-Updates des Landes Steiermark informierten heute Vormittag (13.8.2021) der steirische Impfkoordinator Michael Koren, Landesamtsdirektor-Stellvertreter Wolfgang Wlattnig und Harald Eitner, Verantwortlicher für die Test- und Impfstraßen über den Stand der Corona-Schutzimpfung in der Steiermark. Als Experte war diesmal der Mediziner Michael Adomeit, praktischer Arzt in Birkfeld und Obmann der Wissenschaftlichen Akademie für Vorsorgemedizin zu Gast.
Mit Stand heute wurden in der Steiermark 756.506 Erstimpfungen durchgeführt, erklärte Impfkoordinator Michael Koren. „Gemeinsam mit den niedergelassenen Ärzten und mit vielen kleinen Aktionen und verschiedenen Veranstaltungen bemühen wir uns weiterhin, die Impfquote weiter zu erhöhen. Aktuell sind rund 675.200 Steirerinnen und Steirer vollimmunisiert, wir kommen also durchaus gut voran. Die Erfahrungen der vergangenen Wochen haben gezeigt, dass gerade auch die freien Impfaktionen gut angenommen werden.? Daher habe die steirische Impfkoordination entschieden, dieses niederschwellige Angebot auch weiterhin aufrecht zu erhalten, so Koren: „Am 21. August 2021 wird es eine groß angelegte Impfaktion in vier steirischen Einkaufszentren, nämlich dem Murpark Graz, dem Citypark Graz, der Shopping City Seiersberg und dem LCS Leoben, geben.? Von 8 bis 19 Uhr haben Impfwillige ab 18 Jahren an diesem Tag die Gelegenheit, sich ohne Voranmeldung rasch und unkompliziert eine Immunisierung mit dem Einmalimpfstoff von Johnson&Johnson abzuholen.
„Zudem werden wir in den kommenden Wochen auch die Impfstraßenstruktur für freie Impfaktionen aufrechterhalten: Mit Start am 24. August 2021 werden wir an den letzten drei Dienstagen der Sommerferien, also am 24.8., 31.8. und am 7.9. an 16 steirischen Impfstraßen jeweils von 12 bis 20 Uhr freie Impfaktionen durchführen. Dabei können sich Personen ab dem Alter von zwölf Jahren mit dem Impfstoff von Biontech/Pfizer impfen lassen, für alle Über-18-Jährigen steht auch das Vakzin von Johnson&Johnson zur Verfügung. An diesen drei Dienstagen gibt es damit auch noch einmal die Möglichkeit, sich rechtzeitig vor Schulbeginn eine Impfung abzuholen?, appelliert der steirische Impfkoordinator insbesondere auch an die jungen Steirerinnen und Steirer. Weitere Informationen finden Sie unter: https://www.impfen.steiermark.at/link/freiimpfen.
Des Weiteren, so Koren, seien derzeit die Planungen bezüglich der vom Bundesministerium angekündigten Drittimpfungen ab 17. Oktober 2021 in vollem Gange: „Zur Festlegung der konkreten Vorgangsweise sind derzeit noch wichtige Vorgaben, wie beispielsweise der konkrete Zeitpunkt für vorgesehene Drittimpfungen, die Frage welche Impfstoffe zulässig beziehungsweise in wie weit Kreuzimpfungen möglich sind, offen. Fest steht, dass wir ab Mitte Oktober mit der Verabreichung der dritten Impfung in den Pflegeheimen beginnen werden. Alle Personen, die ihre Impftermine über die steirische Online-Anmeldeplattform ‚HIPPO? gebucht haben, werden unsererseits rechtzeitig bezüglich eines etwaigen Termins für eine Drittimpfung verständigt.?
Landesamtsdirektor-Stellvertreter Wolfang Wlattnig gab in seinen Ausführungen einen Überblick über die erfolgten Impfungen sowie die Anmeldungen: „Von vergangenen Freitag bis zum heutigen Freitag erfolgten insgesamt 45.419 Impfeintragungen in der Steiermark. Primär handelt es sich dabei um Zweitimpfungen, durchgeführt wurden aber auch rund 5.800 Erstimpfungen. Auf der Anmeldeplattform HIPPO werden insgesamt 685.428 Anmeldungen ausgewiesen. Das sind um gut 3.000 Anmeldungen mehr als vor einer Woche, pro Tag verzeichnen wir zwischen 400 und 500 Anmeldungen. Gegenüber der Vorwoche sind die Anmeldezahlen leicht angestiegen, was jedenfalls auch mit der aktuellen Infektionslage zusammenhängen könnte."
Die Erstimpfung haben in der Steiermark rund 72 Prozent der Erwachsenen ab 18 Jahren erhalten. Dies entspricht rund 68 Prozent der impffähigen Personen ab zwölf Jahren bzw. 60,66 Prozent der Gesamtbevölkerung. 64 Prozent der Erwachsenen ab 18 Jahren haben bislang den zweiten Stich erhalten. Dies entspricht rund 61 Prozent der impffähigen Personen ab zwölf Jahren bzw. 54,14 Prozent der Gesamtbevölkerung.
„Im Bundesländervergleich befindet sich die Steiermark im vorderen Mittelfeld. Bei den gesamten Impfungen befinden wir uns hinter Niederösterreich und dem Burgenland auf dem dritten Platz. Das gilt auch für die Erstimpfungen, bei den Zweitimpfungen sind wir momentan auf dem fünften Platz, allerdings mit einem erkennbaren Aufwärtstrend. Mit den geplanten Zweitimpfungen in den kommenden Wochen sollte es durchaus möglich sein, dass die Steiermark noch an die dritte Stelle kommt", so Wlattnig.
Überarbeitet wurde in den vergangenen Tagen die Website impfen.steiermark.at. Auf der Anmeldeseite werden nun etwa die freien Impfaktionen ausgewiesen. Personen, die sich für die Impfung anmelden möchten, können entscheiden, ob sie sich tatsächlich anmelden oder an einer geplanten Aktion teilnehmen. Auch können Personen, die die Zweitimpfung noch nicht erhalten haben, ihren zweiten Stich bei einer Impfaktion erhalten.
Darüber hinaus wies Wlattnig auf die neu zur Verfügung gestellten Impfdaten hin. Am steirischen Impf-Dashboard werden nun auch die Impfquoten der einzelnen Gemeinden ausgewiesen. Durch einen Klick auf die Karte werden etwa die Erst- und Zweitimpfungsquote dargestellt. Ebenfalls zur Verfügung gestellt wird auf dieser Seite ein Gemeinde-Ranking nach Vollimmunisierten. Diesbezüglich führte Wlattnig aus: „Derzeit gibt es zwischen den erst- und letztplatzierten Gemeinden eklatante Unterschiede. Wichtig ist es, dass das Ausmaß der Impfquote nicht einfach so hingenommen wird. Es gibt verschiedene Gründe und Einflussfaktoren, warum eine Gemeinde im Ranking so weit vorne oder eben hinten platziert ist. In der hervorragend platzierten Gemeinde Krakau wird beispielsweise von Seiten der Gemeinde positiv über die Impfung informiert. Auch der niedergelassene Arzt impft selbst und spricht positiv über die Impfung. Dies zeigt auf, wie stark beeinflussbar die Impfquote in Gemeinden ist." Wichtig zu verstehen sei, so Wlattnig, dass die Verantwortungsträgerinnen und -träger in den Gemeinde Meinungsbildner seien und in dieser Verantwortlichkeit in Konsequenz auch über Erkrankungen und Nicht-Erkrankungen entscheiden. Sein Dank, so Wlattnig, gelte den ersten zehn Gemeinden der Steiermark: Bad Radkersburg, Krakau, Eisenerz, Klöch, Wildalpen, Spital am Semmering, Tragöß-Sankt Katharein, Aflenz, Radmer und Kainbach bei Graz. Bei den letzten zehn Gemeinden Michaelerberg-Pruggern, Mitterberg-Sankt Martin, Haus, Sinabelkirchen, Jagerberg, Ebersdorf, Irdning-Donnersbachtal, Öblarn, Aich und Gersdorf an der Feistritz gebe es jedenfalls noch Handlungsbedarf.
Von Seiten der Impfkoordination wurde zudem betont, dass es von Landesseite die klare Empfehlung gibt, dass genese Personen, die ihre Erstimpfung erhalten haben, auf Wunsch jedenfalls auch ihre Zweitimpfungen erhalten werden. Dabei komme vor allem der Aufklärung im Vorfeld eine große Bedeutung zu, denn diese Personen hätten eigentlich einen guten Schutz und müssten unter Umständen mit stärkeren Reaktionen rechnen. Für diesbezügliche Rückfragen steht das Impf-Supportteam des Landes unter corona-impfung@stmk.gv.at jederzeit gerne zur Verfügung.
Test- und Impfstraßenkoordinator Harald Eitner gab in seinem Statement Rück- und Ausblick auf das Geschehen an den steirischen Impfstraßen: „Wie auch schon in den Vorwochen, liegt auch in dieser Woche der Schwerpunkt der Impfungen in der zweiten Wochenhälfte. In der vergangenen Woche haben von 17.050 zu Erstimpfung eingeladenen Personen 7.500 Menschen einen Termin gebucht. Von diesen 7.500 gebuchten Terminen sind 7.290 auch tatsächlich wahrgenommen worden, was eine durchaus respektable Quote von über 97 Prozent ergibt. Bei den rund 10.000 Anmeldungen, die unsere Einladung zur Terminbuchung nicht wahrgenommen haben, handelt es sich um Personen, die sich zwar einmal angemeldet haben, aber ihre Möglichkeit zur Impfung bisher trotz mehrmaliger Einladung nicht genutzt haben.?
In dieser Woche seien an den steirischen Impfstraßen insgesamt 36.334 Impfungen geplant, so Eitner, der weiter ausführt: „Kommende Woche finden ausschließlich Zweitimpfungen mit den Impfstoffen von Biontech/Pfizer und Moderna statt, insgesamt sind 52.497 Impfungen geplant. Neben den freien Impfaktionen am 24. und 31. August sowie am 7. September 2021 wird es außerdem einen weiteren freien Impfsamstag geben. Dieser wird am 4. September stattfinden und ist insbesondere auch als Zweit-Impftermin für jene Personen vorgesehen, die im Rahmen der freien Impfaktion am vergangenen Samstag (7.8.2021) eine erste Impfung mit dem Impfstoff von Moderna erhalten haben. Wie bei allen freien Impfaktionen führen wir an diesem Tag jedoch auch Erstimpfungen durch.?
Michael Adomeit, Mitglied der Ärzteberatergruppe sowie praktischer Arzt in Birkfeld und Obmann der Wissenschaftlichen Akademie für Vorsorgemedizin ergänzte: „In der Steiermark gibt es ein umfassendes Impfangebot. Durch Impfstraßen und die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte wird den Steirerinnen und Steirer ein möglichst niederschwelliger Zugang zur Corona-Impfung ermöglicht. Abseits von den freien Impfaktionen des Landes werden auch im niedergelassenen Bereich verschiedene Aktionen umgesetzt oder sind in Planung, etwa fixe Impftage ohne Voranmeldung. Bitte nutzen Sie das Angebot und lassen Sie sich impfen. Speziell die Delta-Variante ist ansteckender und gefährlicher. Nur die Impfung ist eine zuverlässige Möglichkeit, um der Pandemie nicht vier Schritte hinterher zu sein."
Zur Thematik rund um die Auffrischungsimpfung beziehungsweise Booster-Impfung führte Adomeit aus, dass derzeit noch auf die eindeutige Empfehlung der EMA und des Nationalen Impfgremiums gewartet werde. Man gehe jedoch davon aus, dass eine Auffrischung - speziell bei älteren Menschen oder vulnerablen Gruppen - ab Oktober sinnvoll sei. Ein hundertprozentiger Schutz könne - ähnlich wie bei der Grippeimpfung - nie erreicht werden, da es sich bei einer Corona-Infektion um einen Atemwegsinfekt handle. Durch eine Vollimmunisierung können jedoch neun von zehn schweren Verläufen und Hospitalisierungen verhindert werden.
Abschließend äußerte sich der Mediziner zum Thema Zweitimpfung von genesenen Personen: „Genesene Personen erhalten selbstverständlich auf Wunsch auch ihre Zweitimpfung." Aktuell seien ihm, so Adomeit, keine Fälle bekannt, in denen der Zweitstich verweigert wurde.
Nähere Informationen zum freien Impfen in den vier steirischen Einkaufszentren am 21.8.2021 sowie zu den freien Impfdienstagen am 24.8.2021, 31.8.2021 sowie am 7.9.2021 finden Sie hier.
Quelle: Land Steiermark