vonRedaktion Salzburg
MAI 23, 2024
Die Vorsitzende des Stadionausschusses des Grazer Gemeinderates, SPÖ-Klubvorsitzende Daniela Schlüsselberger, lud heute gemeinsam mit den anderen Koalitionsparteien im Anschluss an die Sitzung des beratenden Gremiums zu einer Pressekonferenz, um die Ergebnisse der Beratungen zu präsentieren. Anwesend waren für die Koalition weiters Grünen-Klubobmann Karl Dreisiebner, KPÖ-Finanz- und Beteiligungsstadtrat Manfred Eber; sowie Stadtbaudirektor Bertram Werle.
Das Thema begleitet Grazer Fußballbegeisterte seit vielen Jahren. Die damit verbundenen technischen, finanziellen, organisatorischen, rechtlichen und emotionalen Aspekte machen eine fundierte fachliche Beurteilung unumgänglich, auch wenn nachvollziehbar ist, dass beide Vereine den Prozess mit Ungeduld verfolgen.
Die wichtigsten Ergebnisse: Der bei 16 Grundstücksoptionen gestartete Prozess konnte nach Fachbewertung durch die zuständigen Abteilungen der Stadt, der Holding sowie des Landes Steiermark die geeigneten Standorte für ein mögliches zweites Stadion auf drei Optionen reduzieren. Die drei auf Grundlage der von der Stadtbaudirektion zugrunde gelegte Bewertungsmatrix resultierenden Grundstücke wurden einer vertiefenden Prüfung unterzogen, die eindeutig auf den Standort Nahverkehrsknoten Puntigam verweisen. An diesem Standort werden sowohl eine „große Variante" mit 25.000 Sitzplätzen als auch eine „kleine Variante" mit 15.000 Sitzplätzen bewertet.
Im Zusammenspiel mit dem bestehenden Standort in Liebenau, bei dem eine Kapazitätenerweiterung auf maximal 20.000 Plätze möglich wäre, ergeben sich für beide Bundesligavereine eine eigene Spielstättenheimat. Diese Varianten werden nach Maßgabe der technischen Umsetzbarkeit sowie der finanziellen Rahmenbedingungen von der Koalition priorisiert weiterverfolgt. Dafür wird der Gemeinderat noch vor dem Sommer einen Beschluss fassen.
Dazu sagte SPÖ-Klubvorsitzende und Ausschussvorsitzende Daniela Schlüsselberger: „Der Gemeinderatsbeschluss ist ein wichtiger Schritt in Richtung Zwei-Stadien-Lösung. Im Zuge der Machbarkeitsstudien für beide Standorte wird auch die Variantenarbeit in Abstimmung mit den Vereinen erfolgen. Es gilt nicht nur, die Rahmenbedingungen für einen möglichen neuen Standort zu prüfen, sondern auch am bestehenden Standort die dringlichsten Problemstellungen wie Schankrechte und Bierlieferverträge zu klären. Oberste Priorität hat eine faire Lösung für beide Vereine, die nachhaltig und auch wirtschaftlich tragbar ist."
„Gerade weil der SK Sturm Graz und der GAK so erfolgreich sind, ist es wichtig, beiden Vereinen Klarheit zu bieten. Der Vorschlag aus dem Ausschuss bringt diese Klarheit in der Stadionfrage. Am Ende wird es eine Lösung geben, die für beide Vereine gut und gleichzeitig auch dauerhaft wirtschaftlich darstellbar ist", betonte Bürgermeisterin Elke Kahr.
Finanz- und Beteiligungsstadtrat Manfred Eber erklärte: „Wir haben einen wichtigen Fortschritt bei der Lösung der Stadionfrage erzielt, indem fachlich festgestellt wurde, dass es theoretisch möglich ist, an einem weiteren Standort ein Fußballstadion in der entsprechenden Größe in Graz zu bauen. Einer der nächsten Schritte wird darin bestehen, zu klären, wie ein solches Großprojekt finanziert werden kann."
„KPÖ, SPÖ und die Grazer Grünen haben nach Jahren des politischen Wegschauens die immer stärker mangelbehaftete Stadioninfrastruktur in Graz nicht nur zum Thema gemacht, sondern in nur wenigen Monaten und nach nur wenigen Sitzungen mit allen Fraktionen und den Vertretern der beiden Spitzenvereine sowie mit der Unterstützung der Fachabteilungen Lösungen gesucht und nun auch eine sehr gut vertretbare gefunden", sagte Klubobmann Karl Dreisiebner (Die Grünen). „Es freut mich, dass wir heute eine wichtige Vorentscheidung für die Fußball-Zukunft in Graz treffen können und die Errichtung eines für internationale Spiele geeigneten neuen Stadions für Sturm und GAK vorantreiben werden. Dazu aber auch schon heute unser dringender Appell an die Steiermärkische Landesregierung: Das Projekt Stadion Puntigam wird die Stadt nicht alleine schultern können, es wird nur mit der federführenden finanziellen Unterstützung durch das Land gelingen können."
Quelle: Stadt Graz