vonRedaktion Salzburg
MÄRZ 23, 2024
Ein bislang unbekannter Täter dürfte in der Nacht zum Samstag, 23. März 2024, einen Obdachlosen mit einer brennbaren Flüssigkeit überschüttet und angezündet haben. Das 52-jährige Opfer erlitt schwerste Brandverletzungen und schwebt in Lebensgefahr.
Gegen 00:40 Uhr bemerkten Zeugen einen unbekannten Mann, der sich am Lendplatz vom Eingang eines Geschäftes entfernte und dabei einen hellen Kanister bei sich trug. Unmittelbar danach bemerkten diese Zeugen, dass bei diesem Eingangsbereich ein Brand ausgebrochen war und offenbar eine Person, die dort genächtigt haben dürfte, in Flammen stand.
Bei dem Opfer handelt es sich um einen 52-jährigen ungarischen Staatsbürger, der der Obdachlosen-Szene zuzuordnen ist. Der Mann erlitt schwerste Brandverletzungen und wurde vom Rettungsdienst in das Landeskrankenhaus Graz eingeliefert. Laut Auskunft der behandelnden Ärzte ist der Zustand des Mannes als lebensbedrohlich einzustufen.
Eine sofort eingeleitete Fahndung nach dem Unbekannten – eine männliche Person, etwa 40 bis 50 Jahre alt, etwa 170 Zentimeter groß, dunkel gekleidet – verlief bislang ohne Erfolg.
Das Landeskriminalamt Steiermark hat die Ermittlungen übernommen.
Hinweise zur Identität des Unbekannten bzw. Zeugenwahrnehmungen sind erbeten an den Journaldienst des Landeskriminalamts, 059133/60 3333.
Update der Polizei:
Ermittlungen führten die Kriminalisten zu einem 65-Jährigen aus der Russischen Föderation, der sich illegal und ohne festen Wohnsitz in Österreich aufhält.
Ein Beamter der Polizeiinspektion Lend wurde am Morgen des 23. März 2024 von Passanten darauf aufmerksam gemacht, dass ein unbekannter älterer Mann am Gehsteig im Bereich der Polizeiinspektion (PI) ein Kleinfeuer entzündet hatte. Der zunächst unbekannte Mann, der offensichtlich dem Obdachlosen-Milieu zuzuordnen war, wurde noch im Bereich der Polizeiinspektion angetroffen. Auf den Mann traf die Täterbeschreibung vom Brandgeschehen am Lendplatz zu, weshalb er zur sofortigen Vernehmung in die Polizeiinspektion verbracht wurde. Bei einer Gegenüberstellung erkannten die Zeugen des Vorfalls am Lendplatz den Mann eindeutig als jenen wieder, der sich gegen Mitternacht vom dortigen Tatort entfernt hatte. Der angebliche Kanister stellte sich als helle kleine Tasche heraus, die der Verdächtige bei sich geführt hatte. Bei einer Untersuchung des Tatorts am Lendplatz stellte sich heraus, dass offenbar keine brandbeschleunigende Flüssigkeit verwendet worden war.
Bei der Einvernahme zeigte sich der Verdächtige nicht geständig, gab aber zu, in der Nacht ein Feuer entzündet zu haben, um sich zu erwärmen. Eine andere Person habe er dabei nicht wahrgenommen.
Der Verdächtige wird über Anordnung der Staatsanwaltschaft Graz in die Justizanstalt Graz-Jakomini eingeliefert.
Quelle: LPD Steiermark