vonRedaktion Salzburg
JULI 23, 2024
Moderner, komfortabler und umweltfreundlicher soll es zukünftig auf und über den Bahnsteigen am Wien Westbahnhof sein. Die sanierungsbedürftigen Bahnsteige werden erneuert, mit einem hellen, großen Hallendach überspannt und die dadurch entstehende rund 25.500 m² große Dachfläche wird sinnvoll für die Gewinnung von Grünstrom genutzt. Geplant ist der Baustart im Jahr 2028, die Dächer werden voraussichtlich 2030 fertiggestellt und die Photovoltaikanlage wird im Anschluss errichtet.
Photovoltaikanlage für 100% Grünstrom
Die Photovoltaikanlage auf der Bahnsteigüberdachung soll rund 3.400 MWh Grünstrom pro Jahr erzeugen - das entspricht dem durchschnittlichen Jahresstrombedarf von rund 850 Haushalten. Der Strom soll direkt für die Versorgung des Westbahnhofes und aller dort befindlichen Geschäfte und Büros verwendet werden. Zusätzlich wird das Regenwasser durch Retentionslagen im Kiesdach aufgefangen, um es verzögert verdunsten zu lassen. Dies leistet einen Beitrag zur Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel sowie zur Minderung negativer Hitzeinseleffekte in der Stadt.
Klimaschutzministerin Leonore Gewessler freut sich über das Grünstrom-Projekt: „Die Vorteile der Sonnenenergie liegen auf der Hand. Mit jedem Sonnenkraftwerk gewinnen wir Unabhängigkeit, sauberen Strom, geringere Energiekosten und heimische Wertschöpfung. Zusätzlich sehen wir hier ein Vorzeigeprojekt, bei dem neben dem gewonnenen Strom auch etwas für das Mikroklima und damit für die Aufenthaltsqualität getan wird. Umso mehr freut es mich, dass die ÖBB mit dem Großprojekt am Wiener Westbahnhof ihren Beitrag, ganz nach dem Motto „Raus aus den Fossilen und rein in die Erneuerbaren“, leisten.“
ÖBB CFO Manuela Waldner betont die Bedeutung dieser Innovation in Wien: „Wir sind eines der größten Klimaschutzunternehmen Österreichs und haben bereits vor 100 Jahren Pionierarbeit in Sachen Elektromobilität geleistet. Klimaschutz ist damit Teil unserer DNA. Seit 2019 versorgen wir unsere Gebäude, Betriebsanlagen und Containerterminals vollständig mit 100 % Grünstrom. Durch dieses innerstädtische Energieprojekt setzen wir unsere Energiestrategie auch in Wien um und stellen unsere Vorreiterrolle im Klimaschutz erneut unter Beweis.“
In Vertretung von Bürgermeister Michael Ludwig ergänzt der Wiener Landtagsabgeordnete und Gemeinderat Josef Taucher: „Wien soll bis 2040 klimaneutral sein. Der Umstieg auf erneuerbare Energien ist einer der großen Hebel, die wir in Bewegung setzen, um dieses Ziel zu erreichen. Schon jetzt ist Wien Sonnenhauptstadt. Seit Beginn der Wiener Sonnenstrom-Offensive 2021 konnte die Photovoltaik-Leistung in Wien vervierfacht werden. 10.000 Photovoltaik-Anlagen liefern heute genug Sonnenstrom, um mehr als 57.500 Wiener Haushalte mit klimafreundlichem Strom zu versorgen. Die Wiener Stadtregierung begrüßt das neue Projekt der ÖBB am Westbahnhof, das ein weiterer wichtiger Schritt zur Energiewende ist. So geht Zukunft!“
Die Energiestrategie der ÖBB
Durch den Ausbau und die Modernisierung der eigenen Wasser-, Solar-, und Windkraftanlagen wollen die ÖBB gemeinsam mit Partnern den Eigenversorgungsgrad beim Bahnstrom von 60% auf 80% und bei den Betriebsanlagen von 11% auf 67% steigern. Außerdem soll die innerbetriebliche Energieeffizienz beispielsweise durch die Modernisierung des Bahnstromnetzes oder die Gebäudeoptimierung um 25% gesteigert werden. So werden die ÖBB unabhängiger von externen Energielieferanten und entlasten auch das öffentliche Stromnetz. Dafür investieren die ÖBB bis 2030 1,6 Milliarden Euro.
Quelle: Stadt Wien