Wien: ÖGK und Stadt Wien eröffnen Interdisziplinäre onkologische Nachsorge Ambulanz im Gesundheitszentrum Mariahilf

vonRedaktion Salzburg
OKTOBER 08, 2020

Wien

Umfassende Betreuung von Erwachsenen, die im Kindes- und Jugendalter Krebs hatten

Krebs im Kindes- und Jugendalter kann heute in sehr vielen Fällen gut behandelt werden. Erkrankte Kinder und Jugendliche werden in Wien v.a. im St. Anna Kinderspital und in der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde des AKH der Stadt Wien betreut. Auch nach der erfolgreichen Therapie bleiben die Patientinnen und Patienten meist über viele Jahre für die Nachsorge in „ihrem Kinderspital“ – oft auch noch ins Erwachsenenalter hinein. Nach Abschluss der notwendigen Nachbehandlungszeit sind sie jedoch häufig auf sich alleine gestellt und müssen sich die Nachsorge im niedergelassenen Bereich selbst organisieren.

Nun bietet „IONA – Interdisziplinäre onkologische Nachsorge Ambulanz“ im Gesundheitszentrum Mariahilf der Österreichischen Gesundheitskasse Betroffenen eine altersgerechte, medizinische und psychosoziale Langzeitnachsorge. Damit wird der von Seiten der betreuenden Spitäler und der Interessensvertretungen der Betroffenen (Selbsthilfegruppen) geäußerte Wunsch nach einer interdisziplinären Nachsorge in Wien, außerhalb des Spitalswesens erfüllt. Möglich macht dies eine Kooperation zwischen der Stadt Wien und der Österreichischen Gesundheitskasse. Die Stadt Wien finanziert den Großteil des zweijährigen Pilotprojekts, die Ambulanz steht Wiener Versicherten nach einer Krebserkrankung im Kindes- und Jugendalter zur Verfügung.

Wichtige Ergänzung für Gesundheitsversorgung

„Eine kontinuierliche Betreuung junger Menschen im Prozess zwischen Jugend und Erwachsenwerden ist bei diesen speziellen Krankheitsbildern von besonders großer Bedeutung. Diese interdisziplinäre onkologische Nachbetreuung im Gesundheitszentrum Mariahilf entlastet die jungen Menschen enorm. Es ist eine ganz wichtige Ergänzung in der umfassenden Gesundheitsversorgung in unserer Stadt und schließt eine Lücke, die für die Betroffenen selbst oft nur mit sehr großem Aufwand geschlossen werden konnte“, unterstrich Gesundheitsstadtrat Peter Hacker.

Dr. Andreas Krauter, Leitender Arzt der ÖGK: „Wir freuen uns über die gute Zusammenarbeit mit der Stadt Wien bei IONA. In diesem Pilotprojekt werden die Patientinnen und Patienten im Gesundheitszentrum Mariahilf altersgerecht an einem Standort interdisziplinär betreut. Damit wird das Service für sie verbessert. Erfahrungswerte aus der Ambulanz können wiederum in die Versorgung in Wien einfließen“.

Unterstützende Expertise durch Hanusch-Krankenhaus und Interessensverbände

IONA ist im Gesundheitszentrum Mariahilf der ÖGK angesiedelt und damit eng an die Expertise der Hämato-Onkologischen Abteilung des Hanusch-Krankenhauses, geleitet von Prim. Univ. Prof. Dr. Felix Keil, angebunden. Von Projektbeginn an wurde IONA durch die Österreichische Kinder-Krebs-Hilfe und die Kinder-Krebshilfe WIEN-NÖ-BGLD unterstützt. Seit dem Start der Ambulanz Anfang Juni 2020 werden laufend Patientinnen und Patienten überwiegend direkt vom St. Anna Kinderspital und dem AKH übernommen, wodurch eine kontinuierliche Betreuung garantiert ist.

Geleitet wird die Ambulanz von OÄ PD Dr.in Alexandra Böhm, Internistin mit hämato-onkologischer Spezialausbildung, die bereits viele Jahre auf diesem Gebiet tätig ist. Mit einem spezialisierten Team aus zwei klinischen Psychologinnen bietet sie den sogenannten „Survivors“ eine interdisziplinäre Betreuung an. Diese umfasst regelmäßige, spezifische medizinische Kontrollen und Untersuchungen, um Folgen der Vorerkrankungen möglichst früh zu erkennen und zu behandeln. Gemeinsam mit den beiden klinischen Psychologinnen bietet eine speziell ausgebildete Sozialarbeiterin auch eine umfassende psychosoziale Betreuung. Die Beschäftigung einer Psychologin wird zur Hälfte von der Kinder-Krebshilfe WIEN-NÖ-BGLD finanziert.

Breites fachärztliches Spektrum

Das Gesundheitszentrum Mariahilf bietet mit seinem breiten fachärztlichen Spektrum – beginnend von Augenheilkunde über die Hämatologie bis zur Zahnmedizin - ein optimales multiprofessionelles Netzwerk für die langfriste Nachsorge dieser Patientengruppe.

OÄ Böhm freut sich: „Schon die ersten Monate von IONA haben gezeigt, dass sich Patientinnen und Patienten bei uns sehr gut aufgehoben fühlen und das neue Angebot gerne annehmen. Durch die enge Zusammenarbeit im Team können wir diese sehr umfassend und individuell betreuen und auf ihre Fragen eingehen. Unser Ziel ist, die Patientinnen und Patienten über viele Jahre zu begleiten und ihre erste Anlaufstelle für gesundheitliche und soziale Fragestellungen zu werden.“

Quelle: Stadt Wien

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