Oberösterreich: Ökologische Aufwertung der Großen Mühl

vonRedaktion Salzburg
JUNI 23, 2021

Foto: Land OÖ/Stefan Reifeltshammer - Verwendung mit Quellenangabe

Foto: Land OÖ/Stefan Reifeltshammer - Verwendung mit Quellenangabe

Durch den Erwerb von Uferrandstreifen entlang der Großen Mühl soll dem Gewässer mehr Raum gegeben werden. So können Überflutungs- und Sedimentationsflächen geschaffen werden. „Durch die Verminderung des Feinmaterialeintrags in die Mühl können wir den Lebensraum für die geschützte Flussperlmuschel verbessern“ freut sich LH-Stv. Dr. Haimbuchner.

In einem Projekt des Oö. Landschaftsentwicklungsfonds werden derzeit ökologisch wertvolle Uferrandstreifen an der Großen Mühl in den Gemeinden Klaffer am Hochficht und Ulrichsberg entwickelt. Aus dem Oö. Landschaftsentwicklungsfonds werden dafür rund 145.000 Euro zur Verfügung gestellt.

Durch den Erwerb von etwa 7,5 Hektar Uferrandstreifen entlang eines vier Kilometer langen Gewässerabschnitts an der Großen Mühl soll dem Gewässer mehr Raum gegeben werden. So können Überflutungs- und Sedimentationsflächen geschaffen werden. „Dies ist insofern wichtig, da der hohe Feinsandanteil in der Großen Mühl den letzten Beständen der geschützten Flussperlmuschel stark zusetzt. Durch die Verminderung des Feinmaterialeintrags in die Mühl können wir den Lebensraum für diese heimische Kostbarkeit verbessern“ freut sich Naturschutzreferent Landeshauptmann-Stv. Dr. Manfred Haimbuchner. Mit den verbesserten Lebensraumbedingungen wird auch dem Muschelnachzuchtprojekt der Österreichischen Naturschutzjugend Haslach Auftrieb gegeben.

„Die Aufwertung von Uferrandstreifen wirkt sich positiv auf den gewässerökologischen Zustand und auch auf den Hochwasserschutz aus. Je mehr Wasser in den Oberläufen unserer Gewässer zurückgehalten wird, desto geringer ist das Schadenspotential in den dichter besiedelten Unterlaufbereichen“ ergänzt der für Hochwasserschutz zuständige Landesrat KommRat. Ing. Wolfgang Klinger. Der mäandrierende Gewässerverlauf und die natürliche Gewässerdynamik verlangsamen den Wasserabfluss.

Naturnahe Waldbestände können mehr Wasser im Boden zurückhalten als standortfremde Flachwurzler. Wenngleich die Umwandlung der gewässerangrenzenden Fichtenmonokulturen zu Laubholzbeständen anfangs wie ein starker Eingriff aussieht, macht diese Maßnahme die Wald- und Uferbereiche klimafit. „Zudem hilft uns dieser Puffer zu land- und forstwirtschaftlichen Flächen Schäden durch Biberaktivitäten zu minimieren“ merkt Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger an.

Am Oö. Landschaftsentwicklungsfonds ist neben Naturschutz, Wasserwirtschaft, Ländlicher Neuordnung auch das Straßenressort beteiligt: „Von uns mitfinanzierte ökologische Projekte können bei späterem Bedarf als Ausgleichsmaßnahmen für Infrastrukturprojekte herangezogen werden.“ ergänzt Landesrat Mag. Günter Steinkellner.

Neben vielen weiteren Projektpartner/innen werden auch die ehemaligen Grundstückseigentümer/innen in die Umsetzungsmaßnahmen eingebunden. Diesem positiven Beispiel folgend, gibt es auch weiter der Mühl abwärts Überlegungen und Interessent/innen für ein ähnliches Folgeprojekt.

Quelle: Land Oberösterreich

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