vonRedaktion Salzburg
JÄNNER 06, 2022
Salzburger Modell der 2G-Kontrolle im Handel wird bundesweit umgesetzt / Strategie für die nächsten Wochen
(LK) „Die Prognosen der Experten bestätigen sich, die Corona-Neuinfektionen haben sich aufgrund der hoch ansteckenden Omikron-Variante vervielfacht. Die zusätzlichen bundesweiten und verschärften Maßnahmen tragen wir im Bundesland Salzburg voll mit. Angesichts der Lage wird deutlich: Es wird wieder einmal auf jeden einzelnen von uns ankommen. Aber da bin ich zuversichtlich, was die Salzburgerinnen und Salzburger betrifft“, so Landeshauptmann Wilfried Haslauer nach der Konferenz mit Bund und Ländern.
Ein hohes Infektionsgeschehen im gesamten Bundesland, an zwei Tagen hintereinander weit mehr als 1.000 Neuinfektionen pro Tag, allerdings eine noch stabile Situation in den Spitälern – so sieht die Corona-Lage derzeit in Salzburg aus. Angesichts der hoch ansteckenden Omikron-Variante tagten heute Bund und Länder und einigten sich auf zusätzliche bundesweite Maßnahmen, um die Pandemie nach Kräften einzudämmen. Hier die Eckpunkte:
Haslauer: „Es kommt auf uns alle an.“
Prognosen nach wird diese fünfte Infektionswelle jene im Herbst bei weitem übertreffen. Den effektivsten Schutz vor einem schweren Krankheitsverlauf bietet die Corona-Impfung wie Landeshauptmann Wilfried Haslauer betont, und er fügt hinzu. „Die Impfung ist die Basis für einen bestmöglichen Schutz, aber es wird auf jeden einzelnen von uns ankommen, noch mehr zu tun – vor allem um die gefährdeten Gruppen zu schützen. FFP2-Maske tragen, regelmäßig testen, Abstand halten, Hände waschen, weniger Leute treffen, besondere Vorsicht am Arbeitsplatz, Homeoffice. Das alles kennen wir schon, und ich bin überzeugt, dass die Salzburgerinnen und Salzburger hier große Eigenverantwortung beweisen.“
Prognose für Spitäler wird erstellt
Derzeit arbeiten Statistiker und Krankenanstalten zusammen mit Experten daran, eine Prognose zu erstellen, wie viele Covid-Patienten auf die Spitäler zukommen werden. „Wir nehmen das Ergebnis als Basis, um bei Bedarf weitere, gezielte Maßnahmen setzen zu können“, so Landeshauptmann Wilfried Haslauer, und er fügt hinzu: „Wissenschafter bestätigen uns, dass Omikron zwar hoch infektiös ist, aber wenige schwere Krankheitsverläufe und Spitalsaufenthalte mit sich bringt. Wir haben bereits strenge Maßnahmen, aber fahren sozusagen auf Sicht, passen uns regelmäßig der Situation neu an und tauschen uns wie bewährt mit den Experten aus Wissenschaft und Medizin regelmäßig aus.“
Salzburgs Strategie angesichts von Omikron
Schinnerl: „Bitte nicht zögern, jetzt impfen“
Oberst Peter Schinnerl ist Leiter des zentralen Covid-Managements in Salzburg und betonte nach der Konferenz mit Bund und Ländern: „Ich appelliere, mit der Corona-Impfung nicht zu warten. Sie ist der bestmögliche Schutz gegen einen schweren Krankheitsverlauf, das bestätigen uns die Experten immer wieder. Die Grundimmunisierung ist daher essentiell. Und für alle, die hier bereits Verantwortung sich selber und gegenüber anderen gezeigt haben, kommt es auch auf die Auffrischung des Schutzes an. Die Möglichkeiten dazu gibt es in Salzburg kostenlos in allen Bezirken, von Montag bis Sonntag, mit und ohne Anmeldung“, unterstreicht Schinnerl.
Salzburgs Säulen der Pandemiebekämpfung
Das Bundesland Salzburg ist bei den vier Säulen der Pandemiebekämpfung – Impfen, Testen, Contact Tracing und Hygienemaßnahen – gut aufgestellt, allerdings werden angesichts massiver Infektionszahlen einige Systeme an ihre Grenzen geraten. „Unsere Infrastruktur ist gut aufgestellt. Die Corona-Impfung wird unaufhörlich auch in den kommenden Wochen von Montag bis Sonntag zur Verfügung stehen. Bei den Hygienemaßnahmen kann jeder Eigenverantwortung übernehmen und Verantwortung seinen Mitmenschen gegenüber. Allerdings: Das Contact Tracing und die Testinfrastruktur werden sehr belastet werden“, so Schinnerl.
Contact Tracing konzentriert sich auf Indexpersonen
„Das Erheben der Kontaktpersonen und deren Absonderung hat nur Sinn, wenn es zeitnahe passiert und so Infektionsketten unterbrochen werden können“, so Oberst Schinnerl. „Wir rechnen damit, dass wir bei Aufbietung aller Ressourcen bei zirka 2.000 Neuinfektionen pro Tag die Indexpersonen und möglichst die engsten Kontakte im Haushalt noch absondern können. Werden es mehr oder geht das über einen längeren Zeitraum, wird auch das nicht mehr möglich sein“, erläutert der Leiter des zentralen Covid-Managements. Derzeit wird jeder Fall wie ein Omikron-Fall behandelt, die Indexpersonen sowie nach Möglichkeit die engsten Kontakte in Quarantäne geschickt.
Behördliche Tests haben Vorrang
Ebenso wird bei einer hohen Positivitätsrate die Testinfrastruktur durch das sogenannte Pooling-Verfahren an ihre Grenzen gelangen. „Dann haben behördlich angeordnete Tests absoluten Vorrang. Hier sind wir Dank der Partner in allen Bezirken gut aufgestellt, aber die Laborkapazitäten werden das Machbare vorgeben“, erläutert Schinnerl.
Erhaltung der kritischen Infrastruktur
Der Bund wird die Kontaktpersonenregelung insbesondere in Bezug auf die kritische Infrastruktur anpassen. „Es werden sehr viele Personen im Arbeitsleben gleichzeitig infiziert sein, davon ist auszugehen. Für Schlüsselkräfte wird es in Bezug auf die Quarantäneregeln Erleichterungen geben. Wichtig ist in Zusammenarbeit mit den Betrieben, die Versorgung der Menschen in Salzburg aufrechtzuerhalten – mit Energie, mit Lebensmitteln, die medizinische Versorgung, Müllabfuhr, Straßendienst und vieles mehr. Das hat oberste Priorität“, stellt Oberst Peter Schinnerl klar.
Quelle: Land Salzburg