vonRedaktion Salzburg
JÄNNER 07, 2022
Schutzmaßnahmen und Eigenverantwortung am Wichtigsten / Oberst Peter Schinnerl im Interview
(LK) Die Omikron-Variante sorgt in Salzburg nun den dritten Tag in Folge für mehr als 1.000 Neuinfektionen. 1.144 sind es heute. Die 7-Tage-Inzidenz stieg auf 1.031,5. In den kommenden Tagen rechnen die Experten mit weiteren Anstiegen und einer hohen Zahl an gleichzeitig Infizierten, die dann an ihren Arbeitsstellen fehlen werden. „Mit vorausschauenden Maßnahmen wird die Versorgung unserer Bevölkerung aber so weit wie möglich gesichert“, betont Oberst Peter Schinnerl, Leiter des zentralen Covid-Managements in Salzburg, im LMZ-Interview.
Oberste Priorität hat es, die Versorgung der Menschen in Salzburg aufrechtzuerhalten – mit Energie, mit Lebensmitteln, medizinischer Versorgung, Müllabfuhr, Straßendienst und vielem mehr. Oberst Peter Schinnerl, Leiter des zentralen Covid-Managements in Salzburg, dazu.
LMZ: Es wird durch die hochansteckende Omikron-Variante sehr viele Infizierte auf einmal geben. Gefährdet das die Versorgung in Salzburg?
Schinnerl: In Zusammenarbeit mit der Salzburger Wirtschaft werden durch vorausschauende Maßnahmen wie beispielsweise der Einteilung von Teams Maßnahmen gesetzt, die die Versorgung unserer Bevölkerung so weit wie möglich sichern. Es ist natürlich davon auszugehen, dass es durch die zu erwartende hohe Zahl an Infizierten zu einer Anspannung kommen wird.
LMZ: Mit wie vielen aktiv Infizierten gleichzeitig rechnet man im Bundesland?
Schinnerl: Nach unseren derzeitigen Modellrechnungen gehen wir von einer Spitze von bis zu 4.000 Neuansteckungen pro Tag aus.
LMZ: Was ist kritische Infrastruktur, welche Bereiche fallen da hinein?
Schinnerl: Dies umfasst alle Bereiche, die zur Aufrechterhaltung des „normalen“ täglichen Lebens erforderlich sind.
LMZ: Ist die Versorgung mit Energie, Lebensmitteln, Treibstoff, aber auch die medizinische Versorgung in Salzburg gesichert?
Schinnerl: Wir erwarten diesbezüglich keine Einschränkungen, die Versorgung ist sichergestellt.
LMZ: Werden infizierte Personen zur Arbeit geschickt?
Schinnerl: Nein, es ist nicht daran gedacht, infizierte Personen generell zur Arbeit zu schicken.
LMZ: Inwiefern trifft das die Pendler? Viele aus dem bayerischen Raum und anderen Bundesländern arbeiten bei uns.
Schinnerl: Für Pendler gelten selbstverständlich dieselben Regeln. Jedoch sind die zuständigen Stellen an ihren Wohnsitzen für die Administration zuständig.
LMZ: Welche Auflagen werden infizierte Personen bei der Arbeit erfüllen müssen? Wie schützt man Kollegen und andere Personen?
Schinnerl: Sollten in Ausnahmefällen asymptomatische Personen weiter ihre Arbeit erfüllen, sind die standardisierten Schutzmaßnahmen wie FFP2-Maske, Abstand halten, Einzelbüros und so weiter einzuhalten. Es ist aber wichtig, darauf hinzuweisen, dass diese Maßnahmen selbstverständlich für alle gelten, da ein Kontakt mit asymptomatisch Infizierten am Arbeitsplatz nie ausgeschlossen werden kann.
LMZ: Was kann man selber beitragen, um sich nicht zu infizieren?
Schinnerl: FFP2-Maske tragen, Hygiene, Abstand halten, Lüften und insbesondere Eigenbeobachtung und bei Symptomen Verantwortung für das eigene Umfeld übernehmen
Quelle: Land Salzburg