vonRedaktion International
SEPTEMBER 19, 2022
Landesrat Mag. Heinrich Dorner gratulierte der Gemeinde mit Weppersdorfs Bürgermeister Manfred Degendorfer
Der Ortsteil Kalkgruben dürfte erstmals um das Jahr 1220 besiedelt worden sein. Damals wurde in der Schenkungsurkunde des ungarischen Königs Andreas II an den Grafen Pousa ein "anderes Dorf des Grafen Peter" erwähnt. Die ungarische Bezeichnung für diesen Ort lautete auf Grund des Kalkabbaus "Mezverrem". Als das Gebiet 1453 an die Herrschaft der Weisspriach mit Sitz in Kobersdorf fiel, wurde die Ortschaft wegen der starken Nachfrage nach Kalk als "Kalikrom" wieder errichtet. Unter der Herrschaft der Kery wurde 1167 ein Urbar (schriftliche Übereinkunft zwischen Grundherr und Untertanen) verfasst. Um 1700 kaufte die Familie Esterhazy die Herrschaft Kobersdorf mit "Kalchgruben". 1850 wurde eine Beschreibung sämtlicher Einwohner erstellt. Aus dieser Liste sind die Namen der Hauseigentümer, Anzahl der Ausbewohner, Geschlecht, Religion, Familienstand, Sprache und Berufsstand ersichtlich. Die beiden Weltkriege brachten viel Not und Elend über die Bevölkerung. An die Gefallenen und Vermissten der Kriege erinnert das Kriegerdenkmal. Dieses wurde 1956 vom Künstler Rudolf Kedl errichtet. Nach 1921 entstand Kalkgruben als eigene Gemeinde. Die Ortsteile Kalkgruben und Tschurndorf wurden 1971 mit Weppersdorf vereinigt und Weppersdorf als Großgemeinde ernannt. Heute, Samstag, wurde das 800-jährige Bestehen groß gefeiert.
Landesrat Mag. Heinrich Dorner erklärte bei seiner Rede: "Es ist wichtig, dass die Geschichte aufgearbeitet wird, um auch zu sehen, wie die Menschen früher gelebt und überlebt haben." Dorner stellte dabei die Solidarität, das Gemeinsame und Miteinander in den Vordergrund. "Das sind Werte, die hier in Kalkgruben bestehen und den Ortsteil, aber auch das gesamte Burgenland, auszeichnen. Das Land kann zwar politische und wirtschaftliche Maßnahmen setzen, doch damit es im Burgenland klappt, ist auch das Miteinander in den einzelnen Gemeinden notwendig", so der Landesrat weiters. Er sagte als Abschluss: "Die Bewohnerinnen und Bewohner selbst zeichnen Kalkgruben aus. Ich gratuliere nochmals zum 800-jährigen Jubiläum und bin mir sicher, dass dieses Miteinander in Kalkgruben auch in der Zukunft bestehen bleibt."
Der Ortsteil Kalkgruben kann auf viele zahlreiche Großereignisse stolz zurückblicken. So wurde das Friedenskirchlein als moderner Bau mit einem freistehenden Glockenturm 1976 eröffnet. Dort werden noch bis heute Gottesdienste von beiden Konfessionen sowie Begräbnisse abgehalten. Das ist im Burgenland bis heute einzigartig. 1996 wurde in Kalkgruben ein neues Feuerwehrhaus gesegnet und 1998 ein neues Kleinlöschfahrzeug angeschafft. Besonderes Interesse findet der jährliche Feuerwehrheurige in Kalkgruben und Umgebung. Außerdem wurden viele Jahre große Anstrengungen in die Gestaltung des Ortsbildes gesteckt. Die Gemeindestraßen wurden ausgebaut, Freizeit- und Sportanlagen errichtet. Für Freunde des Angelsportes bietet der Ortsteil übrigens mit seinem reizvollen Fischteich die perfekte Umgebung für Entspannung und Sport.
Weppersdorfs Bürgermeister Manfred Degendorfer sagte bei der 800-Jahresfeier seines Ortsteiles Kalkgruben: "Die Bevölkerung von Kalkgruben kann stolz darauf sein, wie sich ihr Dorf weiterentwickelt hat. Viele Menschen sind in den 800 Jahren vorangegangen und haben mit vielen fleißigen helfenden Händen Kalkgruben zu einer lebenswerten Dorfgemeinschaft aufgebaut. Dafür möchte ich mich im Namen der Marktgemeinde Weppersdorf bedanken und zum Jubiläum gratulieren."
Quelle: Land Burgenland