vonRedaktion Salzburg
AUGUST 10, 2021
Generalplanerleistungen für Pilotprojekte und für Infrastruktur vergeben – Restaurator*innen arbeiten an Musterfassadenfläche
Die WSE Wiener Standortentwicklung GmbH setzt die nächsten Schritte zur Neunutzung des Otto-Wagner-Areals. Nach der Absiedlung von Teilen der Klinik Penzing seitens des Wiener Gesundheitsverbunds (WIGEV) werden die frei gewordenen Pavillons für Universitäts-, Wissenschafts-, Gesundheits- und Kulturzwecke adaptiert und genutzt. Jetzt hat die WSE, ein Unternehmen der Wien Holding, die Generalplanerleistungen für die Erneuerung der technischen Infrastruktur sowie für die Umsetzung von zwei Pilotprojekten für Studierendenunterkünfte vergeben. Konkret handelt es sich um die Pavillons W und 24, die vom Wiener Gesundheitsverbund schon jetzt nicht mehr genutzt werden. Die Infrastruktur wird von der AXIS Ingenieurleistungen ZT geplant, die beiden Pavillons von der Schenker Salvi Weber Architekten ZT.
Die Pavillons werden für die Central European University (CEU) generalsaniert und adaptiert. Die CEU wird mit dem Wintersemester 2025/26 ihren Betrieb im Zentrum des Areals aufnehmen und die Studierendenunterkünfte als Mieterin nutzen. Die Ergebnisse des Planungsprozesses für die Pilotprojekte bilden die wesentliche Grundlage für die Planung, Sanierung und Adaptierung aller weiteren Pavillons, die künftig für diesen Zweck genutzt werden.
Enge Zusammenarbeit mit dem Bundesdenkmalamt
„Das Bundesdenkmalamt ist in sämtliche Planungen und Arbeiten am Otto-Wagner-Areal und an den Gebäuden eng eingebunden. Alle Schritte erfolgen in Abstimmung mit den Expert*innen des BDA. So stellen wir sicher, dass der architektonische und kulturelle Wert des Ensembles auch in der neuen Nutzung erhalten bleibt“, erklärt WSE-Geschäftsführer Robert Nowak.
Wie diese Zusammenarbeit zwischen der WSE, dem Generalplaner, dem Bundesdenkmalamt und weiteren Konsulent*innen funktioniert, zeigt sich aktuell an der Sanierung einer Musterfassadenfläche am Pavillon 24. Die Expert*innen haben mit der WSE die Vorgangsweise der Fassadensanierung – Reinigung, Putzsanierung und Farbgestaltung – vorgeschlagen, das Bundesdenkmalamt hat den Vorschlag freigegeben. In mehreren Schritten wird die Arbeit ausgeführt, dokumentiert und vom BDA geprüft. Die Endabnahme ist im September geplant. Mit der getroffenen Festlegung sollen dann alle anderen Pavillons am Projektareal saniert werden.
Aber nicht nur das äußere Erscheinungsbild muss erhalten bleiben: „Wir arbeiten schon jetzt an vielen Details. Die Konsulent*innen sind zum Beispiel auch damit beschäftigt, handschriftlich die Konstruktionen der Fenster in den Pavillons festzuhalten. Die Detailaufnahmen dienen in der Folge als Planungsgrundlage für die bauphysikalische Ertüchtigung und Sanierung der denkmalgeschützten Fenster“, sagt Wien Holding-Geschäftsführerin Sigrid Oblak. Alle Ergebnisse dieser Bestandsaufnahmen und Arbeiten fließen in einen bauhistorischen Maßnahmenkatalog ein, der Grundlage für die Arbeiten an allen Pavillons des Projektgebiets sein wird.
Ein Campus für Alle
Mit der Unterzeichnung der Verträge zwischen der Stadt Wien und der Central European University (CEU) zur großteils universitären Nutzung des Kernbereichs am Otto-Wagner-Areal im Sommer 2020 wurde der Grundstein für die Erhaltung des Jugendstilensembles gelegt. Die Flächen und Gebäude werden nach dem Ende der Spitalsnutzung durch den Wiener Gesundheitsverbund Schritt für Schritt an die WSE Wiener Standortentwicklung GmbH übergeben. Geplant ist, die Pavillons bis Herbst 2025 unter Einhaltung des Denkmalschutzes zu sanieren und die gesamte Infrastruktur zu erneuern. Das Areal wird auch künftig öffentlich zugänglich sein.
Quelle: Stadt Wien