vonRedaktion International
SEPTEMBER 08, 2023
LH-Stv.in Eisenkopf stellte Aktion „Wir regeln das gemeinsam!“ für gratis Menstruationsartikel vor.
Im Burgenland leben 153.737 Frauen, davon sind 74.103 im menstruationsfähigen Alter. Diese Frauen müssen jedes Monat Geld im Zusammenhang mit ihrer Monatsblutung ausgeben - pro Jahr durchschnittlich mehr als 400 Euro, die für viele Frauen eine finanzielle Herausforderung darstellen. Unter dem Motto „Wir regeln das gemeinsam!“ stellt das Land Burgenland mit Unterstützung von SPAR künftig in den burgenländischen Frauenberatungsstellen kostenlose Menstruationsprodukte für alle Frauen und Mädchen zur Verfügung, die vielleicht jeden Cent dreimal umdrehen müssen, bevor sie ihn ausgeben. Landeshauptmann-Stellvertreterin Astrid Eisenkopf, SPAR-Geschäftsführer Alois Huber und Doris Horvath von der Frauenberatungsstelle Oberpullendorf informieren über die Initiative, die in der kommenden Woche in allen Frauenberatungsstellen des Burgenlandes startet.
„Auch wenn es mittlerweile neben den klassischen Menstruationsartikeln wie Tampons und Binden viele weitere Produkte, wie Menstruationsunterwäsche oder auch Menstruationstassen gibt – fest steht, dass für jede Frau mit dem Einsetzen ihrer Regelblutung monatlich zusätzliche Kosten verbunden sind“, erklärte Landeshauptmann-Stellvertreterin und Frauenreferentin Astrid Eisenkopf: „Das ist eine spezifische Benachteiligung, die wir mit unserer neuen Aktion ,Wir regeln das gemeinsam!‘ beseitigen wollen. Es darf nicht sein, dass die Periode Frauen vor finanzielle Herausforderungen stellt. Mit dieser Aktion wollen wir dazu beitragen, Periodenarmut im Burgenland zu bekämpfen.“
Die gratis Hygieneprodukte für Mädchen und Frauen – vorerst 4.000 64-Stück-Packungen Tampons und 1.800 20-Stück-Packungen Binden – werden ab der kommenden Woche über die sieben burgenländischen Frauenberatungsstellen, die in jedem Bezirk zu finden sind, zugänglich sein. „Damit erreichen wir alle Burgenländer*innen möglichst wohnortnah und bieten ihnen eine Möglichkeit, sich mit gratis Menstruationsartikeln zu versorgen – unabhängig davon, ob und wo sie zur Schule gehen, ob sie einen Lehrberuf ausüben, berufstätig, Alleinerziehend sind oder in welcher sonstigen Lebensphase sie sich gerade befinden“, so Eisenkopf.
Doris Horvath von der Frauenberatungsstelle Oberpullendorf betonte: „Wir hatten im vergangenen Jahr allein 22 Beratungen zum Thema Armut, und wir können den Frauen nur sagen, wo sie sich hinwenden und Unterstützungen beantragen können. Durch diese Aktion haben wir etwas und der Hand, das wir den Frauen mitgeben können. Dieses niederschwellige Angebot ist ganz wichtig. Wirklich alle Frauen können zu uns kommen und die gratis Menstruationsartikel beziehen, ohne irgendeinen Antrag ausfüllen zu müssen.“
SPAR-Geschäftsführer Alois Huber ergänzte dazu: „Beim unumgänglichen Kauf von Damenhygieneartikel geht es um eine finanzielle Ungerechtigkeit, die durch die hohe Inflation noch mehr Gewicht bekommt. Wir als Handelsunternehmen können auf zwei Arten helfen: 1. Mit einem Produkt, das die Preiseinstiegslage bei Damenhygiene-Artikel abdeckt. 2. Können wir mit der Unterstützung solcher Projekte wie diesem helfen – Projekte, bei denen wir wissen, dass die Unterstützung dort ankommt, wo sie am dringendsten gebraucht wird! Ich kann Ihnen jetzt schon versichern, dass wir dieses Projekt auch in Zukunft unterstützen werden.“
In einem nächsten Schritt sollen nun Informationsflyer zur Aktion „Wir regeln das gemeinsam!“ an die burgenländischen Schulen verschickt werden, um gezielt auch alle Schülerinnen darüber zu informieren, dass sie sich ab der kommenden Woche kostenlose Menstruationsprodukte in ihrer nächstgelegenen Frauenberatungsstelle holen können.
Die Adressen aller Frauenberatungsstellen, wo die gratis Menstruationsartikel erhältlich sind sowie alle Infos zur Kampagne „Wir regeln das gemeinsam!“ gibt es im Internet unter www.burgenland.at/wirregelndas.
Quelle: Land Burgenland