vonRedaktion International
APRIL 13, 2022
Expertenjury wählte drei Innovationen aus Salzburg aus
(LK) Die Digitalisierung bringt für die Pflege, einer der größten gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit, enormes Innovationspotenzial. Neue digitale Ideen wurden deshalb von der Salzburger Pflegeplattform gesucht und nun gefunden.
„Ziel ist es, unter anderem mit Hilfe der Digitalisierung den Pflegebetrieb zu optimieren, die Situation und die Prozesse für alle Beteiligten zu verbessern und es muss der Informationsfluss – sowohl von Mensch zu Mensch als auch von Mensch zu Maschine und umgekehrt - stimmen. Mit digitalen Anwendungen kann auch der bürokratische Aufwand in der Pflege, wie eine aufwendige Pflegedokumentation, vereinfacht und damit dem Pflegepersonal mehr Zeit für die eigentliche pflegende Tätigkeit freigemacht werden. Wir unterstützen jetzt drei Innovationen, die genau diese Anforderungen erfüllen und aus Salzburg kommen“, betont Landeshauptmann-Stellvertreter Christian Stöckl.
125.000 Euro für Salzburger Innovationen
Bereits im Jahr 2021 wurden die Bewerbungen für die Innovationsförderung in der Pflege angenommen. Nun werden in einer ersten Phase drei zukunftsträchtige Projekte mit insgesamt 125.000 Euro unterstützt. Diese befassen sich mit der Hauskrankenpflege, der Ausbildung von Pflegekräften und der Wundbehandlung in Spitälern. „Eine Innovation ist schon erfolgreich im Einsatz, die anderen auf dem Weg und sie könnten auch eine Vorbildfunktion für andere Bundesländer haben. Ich freue mich, dass die Experten-Jury aus einer Vielzahl an hervorragenden Ideen auswählen konnte“, so Christian Stöckl.
Stöckl: „Alle brennen für ihre Ideen.“
Ines Hartmann vom Kardinal Schwarzenberg Klinikum, Babette Grabner von der FH-Salzburg und Gabriela Pichler vom Gesundheitsnetzwerk in Hallein, die Vertreterinnen der drei Sieger-Projekte, trafen kürzlich Landeshauptmann-Stellvertreter Christian Stöckl, um ihm die Details zu den Innovationen für den Pflegebereich im Detail zu präsentieren. „Alle brennen für ihre Ideen und sind mit Herz und viel Expertise dabei sie umzusetzen“, so Stöckl.
Expertenjury
In der ersten Phase der Innovationsförderung für die Pflege hat eine Expertenjury bestehend aus Cornelia Schneider, Leiterin des Instituts für Informatik an der FH Wiener Neustadt, Bernadette Matiz, e-health-Expertin des Gesundheitsfonds Steiermark und Günter Rauchegger, Geschäftsführer der ELGA GmbH die drei zukunftsträchtigsten Projekte ausgewählt. „Die Pflege hat in der Landesregierung höchste Priorität. Indem wir innovative und zukunftsfitte Entwicklungen fördern, sind wir noch besser für die Herausforderungen gerüstet“, ist Landeshauptmann-Stellvertreter Christian Stöckl überzeugt.
Nahtlos vom Arzt zur Hauskrankenpflege
Das Projekt „Workvision“ des Gesundheitsnetzwerkes aus Hallein entwickelt einen neuen Ansatz, wie Patientinnen und Patienten aus der Arztpraxis zum sozialen Dienst übergeben werden können. Nach der medizinischen Versorgung in der Praxis soll eine neue digitale Plattform ermöglichen, dass alle nötigen Daten bei Bedarf direkt und sicher an die Hauskrankenpflege weitergegeben werden. Zielgruppe sind Menschen, bei denen nach einem Arztbesuch ein Pflegebedarf in den eigenen vier Wänden festgestellt wird. Das Projekt soll auf das gesamte Bundesland ausgerollt werden. Hier werden noch niedergelassene Ärztinnen und Ärzte für die Teilnahme gesucht.
Pflege-Praktikum mit App
Die Fachhochschule Salzburg entwickelt mit Hilfe der Innovationsförderung eine App, mit der die gesamte Abwicklung, Beurteilung und Orientierung für Praktikantinnen und Praktikanten in der Pflege-Ausbildung organisiert werden kann. In einem ersten Schritt werden die technischen und organisatorischen Grundlagen für die Umsetzung erarbeitet und eine Anforderungsanalyse erstellt. Im zweiten Schritt wird die App programmiert. Dies mit der Perspektive, sie auch in anderen Bundesländern zum Einsatz zu bringen. Eine österreichweit einzigartige Idee.
Digitale Wunddokumentation im Spital
Bereits seit Jahresbeginn im Einsatz ist eine digitale Lösung zur Integration von Bildern in die Wunddokumentation im Kardinal Schwarzenberg Klinikum in Schwarzach. Die moderne Wundversorgung kommt ohne diese Bilder in der Dokumentation nicht aus, sie sind elementare Bestandteile des Informationsflusses beginnend bei der Aufnahme im Spital bis zur Entlassung. Im neuen System werden die Fotos mit Hilfe von Patienten- und Fallnummern sowie QR-Codes eindeutig zugeordnet und kabellos in die Datenbank übertragen. Das verbessert die Patientensicherheit und reduziert den Zeitaufwand besonders in der Pflege.
Quelle: Land Salzburg