vonRedaktion Salzburg
SEPTEMBER 01, 2021
Neue Anlaufstelle in St. Johann eröffnet / Nachfrage deutlich gestiegen
(LK) „Der Bedarf ist groß, daher wurde die Pflegeberatung personell ausgebaut und die zeitliche Erreichbarkeit erweitert“, so Landeshauptmann-Stellvertreter Heinrich Schellhorn bei der Eröffnung der neuen Pflegeberatungsstelle in St. Johann im Pongau. Im Jahr 2020 gab es um ein Drittel mehr Gespräche. Die Gründe: Covid und das Bedürfnis so lange wie möglich daheim betreut zu werden.
Die Pflegeberatung des Landes als kostenloses und unabhängiges Service für alle Salzburgerinnen und Salzburger führte im Covid-Jahr 2020 mit 3.042 Beratungsgesprächen ein Drittel mehr als 2019. Heuer wurden bis Ende Juli bereits 1.838 Personen persönlich informiert. Nicht nur die Pandemie ließ den Bedarf wachsen. Demografische Entwicklung, der Wunsch in den eigenen vier Wänden zu leben sowie neue Angebote werden diesen Trend fortschreiben.
Schellhorn: „Schnelle und fundierte Antworten.“
„Die Salzburgerinnen und Salzburger wünschen sich bei einem Anruf ausgezeichnete Lösungsvorschläge und gezielte Antworten auf die drängendsten Pflege-Fragen. Das Team hat sich zu einem wertvollen, auf individuelle Problemlagen ausgerichteten Beratungs-Service entwickelt. Eine tolle Leistung und diese wird auch immer häufiger in Anspruch genommen“, so Landeshauptmann-Stellvertreter Heinrich Schellhorn
Auch regional zur Stelle
„Das Thema Pflege betrifft den höchst persönlichen Lebensbereich der Salzburgerinnen und Salzburger. Deshalb kommt die Pflegeberatung des Land möglichst nah zu den Menschen, bietet flächendeckend Information, Beratung und Unterstützung an und hilft bei der Organisation sowie Koordination“, betont Landeshauptmann-Stellvertreter Heinrich Schellhorn und sagt weiter: „So werden die Regionen gestärkt und möglichst viele Menschen erreicht. Mit dem Ausbau ist es nun gelungen, auch im Pongau einen regionalen und individuellen Beratungsservice anbieten zu können.“
Pflegefinanzierung als Thema Nummer eins
„Viele unserer Klientinnen und Klienten werden mehrmals und teilweise über mehrere Monate hinweg kostenlos begleitet und beraten. Die wichtigsten Inhalte sind Themen wie das Pflegegeld, stationäre Einrichtungen und auch die 24 Stunden Betreuung. Viele Gespräche dienen aber auch der Entlastung pflegender Angehöriger“, erläutert Angela Meikl, Leiterin der Pflegeberatung des Landes aus der Praxis. Die Beratungen werden darüber hinaus auch in Sprechstunden in den Krankenhäusern angeboten. „Auf Wunsch kommen wir natürlich auch zu den Menschen nach Hause“, so Meikl.
Größeres Team und längere Beratungszeiten
„Die Zielgruppe wächst ständig. Deshalb werden nicht nur die Pflege- und Betreuungsangebote, sondern auch die Info-Leistungen ausgebaut“, so der Leiter der Sozialabteilung des Landes Andreas Eichhorn. „Daher haben wir das Team von sechs auf derzeit neun Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aufgestockt und auch die Beratungszeiten erweitert. Ab 15. Oktober 2021 wird die Pflegeberatung im Pinzgau personell verstärkt und ab 1. Dezember kommt noch eine elfte Mitarbeiterin dazu. Zudem haben wir mit der Angehörigenentlastung ein neues wichtiges Angebot für betreuende und pflegende Angehörige geschaffen“, so Eichhorn.
Salzburg wird älter
Die Lebenserwartung der Salzburgerinnen und Salzburger steigt stetig. Das spiegeln auch die Daten der Landestatistik wider. Die Zahl der 85-jährigen wird sich bis 2040 verdoppeln. Die Gruppe der 65- bis 84-jährigen dürfte bis 2040 ein Drittel größer werden. Immer mehr Menschen wollen außerdem zu Hause wohnen und dort betreut und gepflegt werden.
3.042 Beratungen
Im Jahr 2020 berieten die Mitarbeiterinnen der Pflegeberatung insgesamt 3.042 Salzburgerinnen und Salzburger, pro Monat waren dies durchschnittlich 253 Personen. Der stärkste Monat im vergangenen Jahr war der September 2020. Bei den Einzelberatungen nahm die Zahl mit 45,4 Prozent noch deutlicher zu. Dabei entfielen zwei Drittel, nicht zuletzt auf Grund der Covid-19-Pandemie, auf telefonische und schriftliche Auskünfte.
2021: Nachfrage steigt weiter
Aber auch die Zahlen von heuer lassen einen weiteren Anstieg erkennen. Von Jänner bis zum 30. Juli nahmen bereits 1.838 Salzburgerinnen und Salzburger die Pflegeberatung in Anspruch. In der Stadt Salzburg waren es 778 Personen, im Pinzgau 596, im Lungau und Pongau zusammen 464 Personen. Die meisten Anfragen in diesem Zeitraum waren telefonisch (1.983) und schriftlich (538). Auch die persönlichen Kontakte in den Beratungsstellen (196) oder auch die Hausbesuche (143) werden wieder deutlich mehr in Anspruch genommen“, so Eichhorn zu den aktuellen Entwicklungen.
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Quelle: Land Salzburg