vonRedaktion Salzburg
MAI 06, 2021
Pionierprojekt von Land, Arbeitsmarktservice und Arbeiterkammer
(LK) Die Corona-Pandemie sorgt noch immer für hohe Arbeitslosenzahlen, gleichzeitig mangelt es an ausgebildeten Pflegekräften. Beiden Problemen begegnet nun eine gemeinsame Initiative von Land, Arbeitsmarktservice (AMS) und Arbeiterkammer (AK). „Das Projekt hat Pioniercharakter. Es gibt Salzburgerinnen und Salzburgern auf Arbeitssuche die Chance, eine qualitativ hochwertige Ausbildung für den dringend notwendigen Pflegeberuf zu absolvieren und dabei keine finanziellen Sorgen zu haben“, betonen Landeshauptmann Wilfried Haslauer, Landeshauptmann-Stellvertreter Christian Stöckl, AMS-Geschäftsführerin Jacqueline Beyer und Arbeiterkammerpräsident Peter Eder.
Beginnend mit Frühsommer 2021 finanzieren die drei Kooperationspartner je einen Ausbildungslehrgang am Berufsförderungsinstitut (BFI) für 32 künftige Pflegefachassistenten und 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmern für Diplompflege. Land und AK Salzburg finanzieren Ausbildungskosten und Stipendien zu gleichen Teilen mit insgesamt 1,9 Millionen Euro. Vom AMS Salzburg kommen rund 1,6 Millionen Euro.
Haslauer: „Diese Chance nutzen.“
Landeshauptmann Wilfried Haslauer sieht im neuen Lehrgang und im dazu gehörigen Stipendium eine vielseitige Chance. „Die Corona-Pandemie hat wirtschaftlich viel Schaden angerichtet, die daraus resultierende Arbeitslosigkeit müssen wir abfedern. Dieses gemeinsame Projekt ist ein weiteres gutes Beispiel dafür, dass man Arbeitssuchende in der Pflege, wo sie dringend benötigt werden, einsetzen kann. Voraussetzung dafür ist natürlich eine hervorragende Ausbildung, die interessierte und geeignete Salzburgerinnen und Salzburger hier bekommen“, so Haslauer.
Stöckl: „62 zusätzliche Ausbildungsplätze.“
„Im Kampf gegen den Pflegekräftemangel werden somit 62 zusätzliche Ausbildungsplätze für berufliche Quereinsteiger geschaffen“, so Landeshauptmann-Stellvertreter Christian Stöckl und er fügt hinzu: „Die Ausbildung findet am BFI statt, einem wichtigen und professionellen Partner, nicht nur im Rahmen der Kampagne ,Das ist stark!‘ für den Pflegeberuf in Salzburg.“
Beyer: „Nachfrage ist hoch.“
Auch das AMS ist seit Jahren bemüht, Menschen für den Pflegebereich zu begeistern und die Ausbildung auch finanziell zu ermöglichen. „In Zeiten wie diesen ist in dieser Branche die Nachfrage nach neuen Mitarbeitern sehr hoch. Die gemeinsame Initiative ist daher ein wichtiger Impuls für künftige Pflegekräfte. Das AMS startet nun mit der Akquise, um so vielen Menschen wie möglich das Angebot dieser Ausbildung zu ermöglichen“, freut sich AMS-Leitern Jacqueline Beyer besonders, dass von Land und Arbeiterkammer dieses Stipendium zusätzlich zur Verfügung gestellt wird.
Eder: „Finanzielle Unterstützung für attraktive Ausbildungen.“
Besonders wichtig ist AK-Präsident Peter Eder, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Diplomlehrgangs eine finanzielle Unterstützung erhalten. „In vielen Fällen war es bisher nämlich nicht möglich, mit dem geringen Arbeitslosengeld für die Dauer einer dreijährigen Ausbildung über die Runden zu kommen. Mit diesem Modell wirken wir daher dem Fachkräftemangel in der Pflege entgegen“, betont Eder, der hofft, dass diesem Impuls zahlreiche weitere Projekte folgen werden.
Pflegeausbildung mit Stipendium – auf einen Blick
Vermittlung über AMS
Dreijährige Ausbildung zur diplomierten Gesundheits- und Krankenpflegekraft mit 400 Euro Stipendium, 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, Start: 12. Juli
Zweijährige Ausbildung zum Pflegefachassistenten mit 200 Euro Stipendium, 32 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, Start: 26. Mai
Studienort: BFI Salzburg
Bis zu 400 Extra-Euro monatlich
„Zwischen 55 und 60 Prozent des bisherigen Gehalts beträgt die Nettoersatzrate beim Arbeitslosengeld, die Deckung des Lebensunterhalts alternativ rund 850 Euro. Häufig zu wenig, um arbeitslosen Menschen den Lebensunterhalt während einer längeren Ausbildungsphase ausreichend abzusichern“, erläutert AMS-Leiterin Beyer. Erstmals wird daher in der Diplomausbildung das Arbeitslosengeld beziehungsweise die Deckung des Lebensunterhalts um ein Stipendium von monatlich bis zu 400 Euro aufgestockt, für die Pflegefachassistenz beträgt es 200 Euro.
Ohne Matura zum Diplom
Darüber hinaus ermöglicht das Projekt den niederschwelligen Zugang zu einer hochwertigen Ausbildung, da die Diplom-Ausbildung ausläuft und für den gehobenen Pflegedienst künftig nur noch das Studium der Gesundheits- und Krankenpflege an der Fachhochschule möglich ist. „Mit unserem Angebot ermöglichen wir Interessierten ohne Matura oder Studienberechtigungsprüfung ein letztes Mal den Weg zum Diplom. Die Akademisierung und Professionalisierung der Pflege sind sehr zu begrüßen. Die Voraussetzungen sind für einige allerdings eine große Hürde“, so Eder.
Die Ausbildung zum Pflegefachassistenten
Pflegefachassistenten agieren auf Augenhöhe mit den anderen Gesundheitsberufen. Nach der zweijährigen Ausbildung (Start am 26. Mai am BFI Salzburg) mit staatlich anerkanntem Pflegefachassistenz-Diplom betreuen die Absolventen pflegebedürftige Menschen und führen eigenverantwortlich Aufgaben durch, die ihnen von übergeordneten Fachkräften des gehobenen Dienstes der Gesundheits- und Krankenpflege oder von ärztlichem Personal übertragen werden. Info-Termine dazu am 10. Mai um 14 Uhr sowie am 18. Mai um 15 Uhr.
Diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegekraft
Drei Jahre dauert die kostenlose Vollausbildung zur diplomierten Gesundheits- und Krankenpflegekraft, die am 12. Juli am BFI startet. Wer gern mit Menschen arbeitet und Verantwortung übernimmt, ist in diesem Beruf richtig. Info-Termine gibt es noch am 7. Mai um 11.30 Uhr, am 18. Mai um 17 Uhr sowie am 26. Mai und am 9. Juni jeweils um 15 Uhr.
Anmeldung zu den Info-Terminen, die online oder persönlich stattfinden, jeweils unter anmeldung@bfi-sbg.at oder +43 662 883081.
Quelle: Land Salzburg