vonRedaktion Salzburg
JULI 16, 2022
Landeshauptmann Mag. Hans Peter Doskozil und Landesrat Dr. Leonhard Schneemann präsentierten die 71 Standorte der Pflegestützpunkte
In den Bereichen Pflege und Betreuung geht das Land Burgenland neue, innovative Wege. Der Zukunftsplan Pflege stellt die drei Säulen der Pflege – die Pflege daheim, die mittlere Pflegeebene und die stationäre Pflege - auf neue Beine. Der erste wichtige Baustein dieses Zukunftsplans Pflege erfolgte mit der Anstellung pflegender Angehöriger. Den zweiten Schritt stellt das neue, wohnortnahe Pflegekonzept dar. Dabei wird das Burgenland - nach wissenschaftlicher Evaluierung der vorhandenen Strukturen im Land durch die Entwicklungs- und Planungsinstituts für Gesundheit (EPIG) - in Subregionen mit jeweils einem Pflegestützpunkt unterteilt. Die Standorte dieser Pflegestützpunkte sind nun fixiert. Das regionale Pflegestützpunktsystem sieht Standorte in 71 Gemeinden vor. „Pflege muss auch in Zukunft sichergestellt sein. Während die Bundesregierung seit Jahren keine Pflegereform zustande bringt, gehen wir als einziges Bundesland neue Wege und haben Pflege und Betreuung zu einem Schwerpunktthema gemacht. Das Anstellungsmodell war der erste Schritt, mit der Fixierung der Pflegestützpunkte haben wir den nächsten Meilenstein in der Pflege und Betreuung gesetzt", betont Landeshauptmann Hans Peter Doskozil.
Das regionale Pflegestützpunktsystem organisiert den „Mittelbau“ der Pflege – dies sind die Hauskrankenpflege, die verschiedenen Formen des betreuten Wohnens, die Seniorentagesbetreuung und die Pflege- und Sozialberatung – komplett neu. Dabei wird das Burgenland in 28 Regionen mit jeweils einem Pflegestützpunkt und zugehörigen Subregionen, die sich aus den umliegenden Gemeinden ergeben, unterteilt.
Eine Region wird die Größe von 8.000 bis 12.000 Bewohnerinnen und Bewohner haben, in einer Subregion sollen rund 4.000 Menschen wohnen. Pro Region gibt es mit dem jeweiligen Pflegestützpunkt eine zentrale Anlaufstelle für Pflege und Betreuung, die diesen Mittelbau steuert und organisiert. Damit einhergehend wird künftig nur noch ein Träger die gesamte nicht-stationäre Versorgung pro Region übernehmen.
Nach intensiven Vorarbeiten und auch regelmäßigem Kontakt mit den Gemeinden sind nun die 71 Standorte fixiert. Aktuell geht es darum, die jeweiligen Grundstücke bzw. auch bereits bestehende Gebäude zu sichern und in die Bauphase überzugehen. Bereits im Herbst startet die Pilotregion Schattendorf mit einem Pflegestützpunkt in Schattendorf, von dem aus die Gemeinden Draßburg, Baumgarten, Schattendorf, Loipersbach, Marz und Rohrbach betreut werden.
Das regionale Pflegestützpunktsystem sichert Qualität der Pflege langfristig
Gebaut beziehungsweise adaptiert werden die 71 Pflegestützpunkte von den Landesimmobilien Burgenland (LIB). Im Jahr 2023 erfolgt die Ausschreibung der einzelnen Regionen für die künftigen Betreiber. Es soll ein einziger Träger pro Region für alle Angebote in Pflege und Betreuung verantwortlich sein – bis auf die Altenwohn- und Pflegeheime - und auch die jeweiligen Subregionen führen. „Wir nehmen die aktuellen Anbieter gerne in die neuen Strukturen mit. Die Trägerorganisationen sind eingeladen sich zu bewerben. Wir brauchen alle und freuen uns, wenn bewährte und erfahrene Trägerorganisationen mit ihrem Know-how unser Ziel einer flächendeckenden, möglichst kleinststrukturierten Versorgung der Bevölkerung mit Pflege- und Betreuungsangeboten begleiten. Das neue Modell ermöglicht den Betreibern, sich auf ihre Kernaufgabe - die Betreuung und Pflege - zu konzentrieren. Das Land Burgenland kümmert sich über die LIB um die Errichtung und Instandhaltung der Immobilien“, führt Landesrat Leonhard Schneemann aus.
Ab Ende 2024 soll das gesamte Modell mit allen 71 Pflegestützpunkten in Betrieb gehen. „Mit diesem Modell garantieren wir die gemeindenahe und niederschwellige Versorgung der Bevölkerung mit Pflege- und Betreuungsangeboten und kommen zeitgleich dem Wunsch der älteren Generationen nach, in der eigenen Umgebung gepflegt und betreut zu werden“, so Schneemann.
Das regionale Pflegestützpunktsystem soll mehr Effizienz und damit mehr Zeit für die Betreuung pflegebedürftiger Personen mit sich bringen. Doskozil: „Treibende Kraft für dieses einzigartige Pflegemodell war es, ein dichtes Pflegenetz und beste Betreuung auch in Zukunft garantieren zu können. Es geht nicht darum, Kosten zu sparen, sondern Qualität in der Pflege langfristig zu gewährleisten. Für die zu Pflegenden wird beste Betreuung sichergestellt und die Pflegekräfte werden mit allen Vorteilen zum burgenländischen Mindestlohn angestellt. Gewinner ist auch das Burgenland insgesamt, das seine Stellung als Pflegevorzeigeregion stärkt."
Quelle: Land Burgenland