vonRedaktion Salzburg
NOVEMBER 19, 2024
Insgesamt rund 11 Hektar Wiesenfläche wurden von den Tieren abgemäht
Jeder noch so schöne Inselsommer hat ein Ende: Auch dieses Jahr ist es für Flocki, Luisa, Willi und die restliche Schafherde an der Zeit, die Reise von der Donauinsel zurück in das Winterquartier anzutreten. Dabei blickt die tierische Mäh-Brigade der Abteilung Stadt Wien - Wiener Gewässer auf eine erfolgreiche Saisonbilanz zurück: Rund 11 Hektar Wiesenfläche wurden von Ende April bis Anfang November von der Schafherde im naturnahen Norden der Donauinsel abgemäht. „Auch dieses Jahr haben die Inselschafe wieder einen grandiosen Beitrag zur klimafitten Donauinsel geleistet: Mithilfe der Inselschafe erfolgt die Wiesenmahd nicht nur ohne Einsatz von Maschinen und damit wesentlich leiser, auch die Artenvielfalt wird gestärkt, da immer genügend Gräser und Wiesenblumen für die Insekten stehen bleiben. Die Schafe haben mittlerweile eine echte Fangemeinde und wir alle können uns auf ein Wiedersehen im nächsten Jahr freuen, denn die Schafbeweidung werden wir auf jeden Fall weiterführen“, so Ulli Sima, die für die Donauinsel zuständige Stadträtin.
Klimafitte Freizeitoase: Schafbeweidung als „Best-Practice-Beispiel“
Die Schafbeweidung wurde 2019 als Teil des EU-Projekts LIFE DICCA eingeführt, das die Fachabteilung Stadt Wien - Wiener Gewässer auf der Donauinsel gestartet hat, um die einmalige Wiener Freizeitoase klimafit zu machen und die Artenvielfalt zu bewahren. Innerhalb des Projektzeitraumes von 2019 bis 2024 hat die Schafherde insgesamt rund 60 Hektar Wiesenfläche abgemäht, was mehr als der 6-fachen Gesamtfläche des Wiener Stadtparks entspricht. Auch nach dem Abschluss des EU-Projekts wird die Stadt Wien die Mahd mit den Schafen fortsetzen: „Die Inselschafe zählen mittlerweile ohne Zweifel zum ‚fixen Inventar‘ der Donauinsel. Aufgrund der erfreulichen Bilanz wird die Schafbeweidung auch über die Projektlaufzeit hinaus als ‚Best-Practice-Beispiel‘ weitergeführt“, so Gerald Loew - Leiter der Wiener Gewässer.
Schafe fördern buntes Blütenbuffet für Insekten
Schafe erreichen auch schwer zugängliche Weidebereiche, die sanfte Hanglage im naturnahen Norden der Donauinsel stellt für die Vierbeiner kein Problem dar. Durch das schonende Grasen der Tiere wird einer Verbuschung der Wiesen vorgebeugt. Zarte Untergräser erhalten mehr Licht und können sich besser entfalten. Das kontinuierliche Blütenbuffet kommt wiederum Insekten zugute: Wegdisteln und Flockenblumen, um die Schafe lieber einen Bogen machen, dienen seltenen Steinbienenarten sowie Schmetterlingen als reichhaltige Nahrungsquelle.
Ideale Bedingungen im naturnahen Inselnorden
Die weitgehend naturnah gehaltenen Wiesenflächen im ruhigen Norden der Donauinsel haben sich als ideales Einsatzgebiet für die Schafe erwiesen. Dort bleiben die Tiere rund eine Woche auf einer mit einem mobilen Zaun geschützten Weidefläche, danach wird der Zaun versetzt und die nächste Wiese abgegrast. Die Inselschafe ernähren sich ausschließlich von dem, was die Donauinsel zu bieten hat. Einmal täglich werden sie während der Saison von einem Schäfer oder einer Schäferin besucht.
Nähere Infos zur Schafbeweidung auf der Donauinsel: https://www.wien.gv.at/spezial/eu-projekt-life-dicca/
Quelle: Stadt Wien