vonRedaktion International
FEBRUAR 09, 2024
Die Gesamtinvestitionskosten von 34 Millionen Euro im ersten Umsetzungspaket von 2024 bis 2026 leisten nicht nur einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele, sondern garantieren dem Haus Graz auch eine bessere Preisstabilität sowie eine höhere Planungssicherheit auf dem weiterhin stark volatil bleibenden Strommarkt. Zudem stärken wir durch die Planung und die Installation vor Ort den regionalen Arbeitsmarkt.
Knapp 33 Prozent des Strombedarfs bis 2027 abgedeckt
Neben vielen kleinen und mittleren Flächen auf Dächern sind zur erfolgreichen Realisierung der Klimaziele auch Freiflächen und große PV-Aufdach-Anlagen notwendig. Hierfür wurden Freiflächen der Wasserwirtschaft, Freiflächen am Flughafen, sowie Objekte der Stadt Graz & Holding Graz geprüft und berücksichtigt. Konkret wurden für das Umsetzungspaket 2024 bis 2026 an 56 Standorten Flächen ausgemacht, die die Voraussetzungen zur Errichtung von Photovoltaik-Anlagen erfüllen - darunter etwa Freiflächen sowie das Parkhausdeck am Flughafen, die Dachflächen der Messe, das Schlossberg-Restaurant oder das Auster Sport- und Wellnessbad. Rein rechnerisch können so rund 33 Prozent (26,5 GWh/a) des prognostizierten Gesamtstrombedarfs des Hauses Graz im Jahr 2027 in der Höhe von rund 79,7 GWh abgedeckt werden. Zudem ergeben sich mit dem ersten Ausbaupaket Einsparungen von ca. 6.800 Tonnen CO2 -Emissionen. Dies entspricht einer Reduktion der CO2-Emissionen des Hauses Graz von 14 Prozent.
Nächste Schritte und langfristiges Potenzial
Die Finanzierung der Investitionskosten der Anlagen erfolgt durch die Stadt Graz, wobei für dieses Programm seitens der Finanzdirektion eine Sonderfinanzierung erarbeitet wird. Die Investitionen im Rahmen dieses Sonderprogramms werden in den Wirtschaftsplänen gesondert ausgewiesen und die Mittel dafür zugeteilt. Nach dem Grundsatzbeschluss zur Umsetzung des ersten Ausbaupakets sind die konkreten Photovoltaik-Anlagen projektorientiert umzusetzen; d.h. alle erforderlichen Gutachten und die behördlichen Genehmigungen einzuholen, die Ausschreibungen zu planen und durchzuführen und den Bau der Anlagen zu realisieren.
Neben der Bearbeitung des Umsetzungspakets 2024 - 2026 werden mit dem Ziel weitere Ausbaupakete für die Jahre nach 2026 im Rahmen des PV Masterplans Haus Graz fixieren zu können, weiterhin Flächen und Standorte evaluiert. Bis 2030 wird eine geplante erzeugte Strommenge durch Photovoltaik-Anlagen von ca. 40 bis 45 GWh/a angestrebt. Damit könnte letztendlich rund die Hälfte des Gesamtstrombedarfs des Hauses Graz abgedeckt werden.
Vizebürgermeisterin Judith Schwentner: „Mit dem vorliegenden Masterplan und der Erzeugung unseres eigenen Stroms schaffen wir eine Grundlage, um unsere ambitionierten Klimaziele zu erreichen und werden wesentlich unabhängiger in der Energieversorgung. Nur wenn wir selbst unsere Hausaufgaben machen, motivieren wir auch die Bürger:innen, Unternehmen und andere Städte klimafreundlich zu agieren."
Finanz- und Beteiligungsstadtrat Manfred Eber: „Ein herzlicher Dank gebührt allen beteiligten Abteilungen und städtischen Unternehmen des Hauses Graz, die gemeinsam maßgeblich an der Entwicklung dieses Projekts beteiligt waren. Dies ermöglicht dem Haus Graz, sich in erheblichem Maße vom Strommarkt zu entkoppeln und seine Unabhängigkeit sowie Krisenresistenz zu stärken. Die Investition von 34 Millionen Euro wird aus dem städtischen Investitionsfonds bereitgestellt und wird voraussichtlich innerhalb von 11 bis 13 Jahren amortisiert, wodurch das Budget des Hauses Graz langfristig nachhaltig entlastet wird."
Für SP-Klubvorsitzende Daniela Schlüsselberger beschreitet Graz damit einen zukunftsweisenden und vor allem einzig richtigen Weg: „Nicht zuletzt die Folgen des Überfalls Russlands auf die Ukraine haben drastisch vor Augen geführt, wie ungemein problematisch die Abhängigkeit von nur einem Energieträger und einer ,externen‘ Versorgungsschiene ist. Gerade in der Daseinsvorsorge braucht es größtmögliche Sicherheit und Verlässlichkeit, und genau dafür steht das Haus Graz mit Projekten wie diesem: Für die Sicherung der Daseinsvorsorge, für die Versorgungssicherheit der Grazer:innen!"
Umweltamtsleiter Werner Prutsch: „Das aktuell geschnürte Paket zur Errichtung von PV-Anlagen ist mit Abstand die größte Klimaschutzmaßnahme im Haus Graz. Neben dem Beitrag zur Reduktion von Treibhausgasemissionen verbindet sich damit aber auch eine Absicherung gegen exorbitant steigende Strompreise und eine Verbesserung der Versorgungssicherheit."
Holding Graz Vorstandsvorsitzender Wolfgang Malik: „Mit dem Masterplan PV nutzen wir bestmöglich die hauseigenen Facilities und Ressourcen im Sinne der Kreislaufwirtschaft und einer fossilen Unabhängigkeit. Strategisch unterstreiche ich die Positionierung unseres Airports in Graz, der nicht nur als Unternehmen die erforderliche CO2-Neutralität erreichen wird, sondern von einer überregional bedeutenden Mobilitäts- und Wirtschaftsdrehscheibe zu einer für das Haus Graz fortschrittlichen Energiedrehscheibe weiterentwickelt wird."
Holding Graz Vorstand Gert Heigl: „Die PV-Anlagen im Bereich der Wasser- und Abfallwirtschaft sowie des Flughafens tragen dazu bei, einen Teil des Gesamtstrombedarfs im Haus Graz aus erneuerbarer und lokaler Energie zu erzeugen. Neben dem wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz wird hieraus die Versorgungssicherheit als auch die Preisstabilität deutlich erhöht."
Energie-Graz-Geschäftsführer Boris Papousek und Werner Ressi: „Mit den mittlerweile 50 Photovoltaik-Gemeinschaftsanlagen auf Mehrparteienhäusern konnte die Energie Graz bereits wesentlich zum Photovoltaik-Ausbau im innerstädtischen Gebiet beitragen. Mit dem „PV-Masterplan" für das Haus Graz erfolgt ein Quantensprung, was die installierte Leistung betrifft, und wir werden für dieses Vorhaben unsere ganze Erfahrung für eine erfolgreiche Umsetzung einbringen."
Rainer Plösch, Geschäftsbereichsleiter Baumanagement, Hausverwaltung und Werkstätten, GBG Gebäude- und Baumanagement Graz GmbH: „Nachdem bereits mit Unterstützung des Klimafonds ein erstes Paket mit Photovoltaik auf Dächern von stadteigenen Gebäuden errichtet werden konnte, nimmt diese Initiative nun mit dem PV- Masterplan richtig Fahrt auf. Die GBG freut sich, mit der Umsetzung von ca. 40 PV- Anlagen auf Dächern der Stadt und der Holding einen wesentlichen Beitrag zur Erfüllung der Ziele des Grazer Klimaschutzplanes beitragen zu dürfen."
Quelle: Stadt Graz