Pilotprojekt für gemeinschaftliches Wohnen in Innsbruck

vonRedaktion International
NOVEMBER 15, 2024

Foto: IKM/W. Giuliani

Umsetzungskonzept für städtische Projekte wird erarbeitet

Am Campagne Areal in der Reichenau soll erstmals ein städtisches Projekt realisiert werden, das auf gemeinschaftliches Wohnen setzt. Ziel dieser neuen Wohnform ist es, eine breitere Bevölkerungsdurchmischung in städtischen Wohnquartieren zu fördern und das gesellschaftliche Miteinander zu stärken.

Der Gemeinderat fasste in seiner Sitzung vom 14. November 2024 einhellig den Beschluss, gemeinschaftliche Wohnformen in Innsbruck zu forcieren. In einem ersten Schritt werden Flächen am Baufeld 2 des Projektes Campagne Reichenau zur Verfügung gestellt. Pro Gemeinschaftswohnform sollen bis zu 50 Wohnungen umgesetzt werden.

„Bei der Gemeinschaftswohnform in der Campagne Reichenau handelt es sich um ein Pilotprojekt, dem hoffentlich weitere folgen werden“, betont die für Stadtplanung, Mobilität und Integration zuständige Stadträtin Janine Bex, BSc und führt weiter aus: „Ein besonderer Mehrwert dieser gemeinschaftlichen Wohnformen liegt in der sozialen Durchmischung und Integration. Unterschiedliche Altersgruppen, Einkommensschichten und Lebensstile finden hier ein Zuhause und gestalten ihr Wohnumfeld aktiv mit. Wir legen großen Wert auf ein transparentes und offenes Auswahlverfahren, um Chancengleichheit und Vielfalt zu gewährleisten.“

„Durch die Integration von alternativen Wohnformen in städtischen Projekten wird die Zahl der Wohnungen, die über die städtische Vormerkliste vergeben werden, reduziert. Der Mehrwert ist die integrative Wirkung auf das gesamte Wohnumfeld. Ein offener Ausschreibungsprozess ist unumgänglich, um eine große Bandbreite und allenfalls weitere Akteurinnen und Akteure anzusprechen“, bestätigt der für die Wohnungsvergabe ressortzuständige Vizebürgermeister Georg Willi: „Die Stadt Innsbruck stellt dafür in der Campagne Reichenau erstmalig Ressourcen zur Verfügung, die einer bewusst gesteuerten Besiedlungsstruktur unterliegen und als Begegnungsorte für das Quartier wirken sollen.“

Alternative Wohnformen

Der Begriff Gemeinschaftswohnformen umfasst „Top-Down“-Modelle wie das generationenübergreifende Projekt „Haus im Leben“, welches ein organisiertes Zusammenleben mit Betreuungsangeboten bietet. Weiters gibt es „Bottom-Up“-Wohnkonzepte, die sich selbst organisieren und zusammenschließen (z.B. Baugruppen) und sich an den Wünschen und Bedürfnissen der NutzerInnen oder BewohnerInnen orientieren.

Das Amt für Stadtplanung, Mobilität und Integration wird ein grundlegendes Konzept in Zusammenarbeit mit der Innsbrucker Immobiliengesellschaft (IIG), dem Bauträger der Campagne Reichenau (Baufeld 2), erarbeiten. Als Unterstützung wird ein externes Büro, das bereits in anderen Städten Erfahrungen mit der Ausschreibung und Begleitung von Gemeinschaftswohnform-Prozessen gesammelt hat, hinzugezogen. Die Kosten dafür betragen rund 25.000 Euro.MD

Quelle: Stadt Innsbruck

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