vonOTS
SEPTEMBER 01, 2022
Nächste Woche beginnt für tausende Kinder in Wien das neue Schuljahr. Für viele von ihnen ist der Weg zur Schule und retour die erste, selbstständige Verkehrsteilnahme. Damit sie auch sicher an ihr Ziel kommen, wird die Wiener Polizei in den kommenden Wochen und Monaten verstärkt die Einhaltung von Tempolimits im Schulumfeld kontrollieren. Eine neue Aktion des KFV unterstützt die Bemühungen der Exekutive durch Bewusstseinsbildung – und erinnert motorisierte Verkehrsteilnehmende an die Bedeutung einer respekt- und rücksichtsvollen Fahrweise.
Durchschnittlich 3.800 Schulpflichtige im Alter zwischen sechs und 15 Jahren verunglücken Jahr für Jahr auf Österreich Straßen, rund 470 davon auf dem Weg zur oder von der Schule – das entspricht rund 22 Schulklassen jährlich. Überhöhte Geschwindigkeit ist dabei ein großer Risikofaktor für Schulwegunfälle. Die Verkehrsunfallstatistik zeigt, dass nicht angepasste Geschwindigkeit unter den Top 5 Hauptunfallursachen liegt. Knapp vier von 10 Kfz-Lenkende (38,4%) überschreiten innerorts das 50 km/h-Limit und 3 von 4 Lenkenden (75,5%) ignorieren Tempo 30-Zonen.
Verstärkte Verkehrskontrollen zum Schulstart im gesamten Stadtgebiet
„Die Sicherheit auf den Schulwegen hat hohe Priorität in unserer polizeilichen Arbeit. Bereits seit Jahren setzen wir deshalb zu Schulbeginn Polizistinnen und Polizisten ein, um die Schulwege verstärkt zu überwachen. Im heurigen Schuljahr erfolgt die Überwachung durch die Landesverkehrsabteilung Wien erstmals über das ganze Jahr hinweg. Es hat sich nämlich gezeigt, dass diese Maßnahme maßgeblich zur Sicherheit beiträgt,“ so Landespolizeivizepräsident Dr. Michael Lepuschitz. Die Wiener Polizei wird rund um Wiener Schulen verstärkt sichtbarer Präsenz zeigen und unter anderem Tempokontrollen durchführen. Dadurch sollen Fahrzeuglenkende sensibilisiert und die Sicherheit der Schulkinder gewährleistet werden. Diese Maßnahmen werden durch die Kampagne „Wahre Held*innen fahren langsam“ begleitet. Die vom KFV lancierte Kampagne soll Lenkende daran erinnern, im Schulumfeld noch mehr als sonst auf das Tempo zu achten und aufmerksam und bremsbereit zu fahren.
Defensive Fahrweise im Schulumfeld
In den letzten 5 Jahren sind 5.653 Fußgänger*innen in Wien verunglückt – darunter 833 Schüler*innen. Ziel der Schwerpunktaktion und der begleitenden Kampagne ist es, einen Beitrag zur Bewusstseinsbildung und Sensibilisierung der Kfz-Lenkenden zu leisten. „Kinder gehören zu den schwächsten Teilnehmenden im Straßenverkehr. Sie verfügen noch nicht über die nötigen Voraussetzungen, um Verkehrssituationen stets schnell und korrekt einzuschätzen zu können. Grundsätzlich ist daher immer damit zu rechnen, dass Kinder sich im Straßenverkehr unberechenbar verhalten. Aus diesem Grund ist es von entscheidender Bedeutung, im Umfeld von Schulen stets aufmerksam, langsam und bremsbereit zu fahren“, so Dr. Othmar Thann, Direktor des KFV.
Anhaltebereitschaft vor Schutzwegen ist verbesserungswürdig
KFV Beobachtungen zur Anhaltebereitschaft vor Schutzwegen zeigen, dass jede 13. lenkende Person Kinder an Schutzwegen nicht queren lässt (Durchschnitt 2019-2021). Dass die weißen Streifen auf der Straße kein Garant für Sicherheit sind, bekommen Kinder immer wieder zu spüren – und das, obwohl sie im Straßenverkehr immer und überall – auch abseits von Schutzwegen – Vorrang haben. Etwa alle 50 Stunden verunglückt ein zu Fuß gehendes Kind auf Österreichs Schutzwegen – 63 Prozent dieser Unfälle ereignen sich auf ungeregelten Schutzwegen.
KFV-Tipps für Kfz-Lenkende:
Quelle: OTS