vonOTS
JULI 29, 2021
Weniger CO2, weniger Lärm - wichtige Übergangstechnologie bis zum CO2-freien Schwerlastverkehr
Wien (OTS) - Im Schwerlastverkehr steht in den nächsten Jahren ein massiver Technologiewechsel bevor, Wasserstoff- und E-LKW sollen eine wichtige Rolle spielen. Bis diese neuen Technologien einsatzbereit sind, gibt es heute schon Möglichkeiten, die CO2-Emissionen zu senken. Die Österreichische Post hat daher den ersten LKW mit einem alternativen Antrieb in Betrieb genommen.
Bei LNG (Liquefied Natural Gas) handelt es sich um verflüssigtes Erdgas, das auf minus 162 Grad Celsius abgekühlt wird. Selbst im Vergleich zu modernen LKW mit herkömmlichen Verbrennungsmotoren der Euro 6-Norm ist LNG der umweltfreundlichere Kraftstoff: Sowohl CO2-als auch Feinstaub- und Lärmemissionen werden damit reduziert. Die Post verspricht sich durch den Einsatz eines LNG-LKW im direkten Vergleich mit einem Diesel-LKW eine jährliche Einsparung von rund 5 Tonnen CO2.
„Unser Ziel ist der Einsatz von CO2-freien Fahrzeugen im Schwerlastverkehr, als Post sind wir offen für neue und alternative Antriebe. Bis diese Technologien jedoch ihre Marktreife erreichen, wollen wir jede Optimierung für unsere LKW-Flotte testen und umsetzen, die uns schon heute CO2-Einsparungen ermöglicht. LNG ist dafür eine wichtige Übergangstechnologie, durch die wir diese Emissionen schon heute verringern können“, so DI Peter Umundum, Vorstand für Paket & Logistik der Österreichischen Post AG.
Das ist der neue LNG-LKW der Post
Zum Einsatz kommt ein neuer IVECO S-WAY Natural Power. Beim Fahrzeug handelt es sich um einen 3-Achser mit einem Leergewicht von 9,8 Tonnen, dessen Fahrgestell die Ladung typischer Wechselaufbaubrücken ermöglicht. Angetrieben wird der LKW von einem 6-Zylinder-Reihenmotor mit 460 PS und einem 12-Gang-Automatikgetriebe. Der neue LNG-LKW wird im Testbetrieb von Wien aus für überregionale Postkurse zu den Logistikzentren in Salzburg und Oberösterreich sowie für regionale Kurse zu Zustellbasen in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland unterwegs sein. Eine LNG-Tankfüllung ermöglicht eine Reichweite von bis zu 1.600 Kilometern – damit könnte der LNG-LKW die österreichische West-Ost-Ausdehnung fast dreimal ohne Nachtanken zurücklegen. Verläuft der Testbetrieb erfolgreich, sollen weitere LNG-LKW die Diesel-Fahrzeuge der Post-Flotte ersetzen.
Fuhrpark der Post wird immer grüner
Mit der Inbetriebnahme des ersten LNG-LKWs baut die Österreichische Post ihre Nachhaltigkeitsbestrebungen weiter aus. Schon heute setzt die LKW-Flotte der Post fast vollständig auf moderne Fahrzeuge der Euro 6-Norm mit Partikelfilter und SCR-Katalysatoren, die vereinzelten Euro 5-Fahrzeuge werden sukzessive durch neue Modelle ersetzt. Bereits vergangenes Jahr wurden die ersten drei Post-LKW mit Solarpanelen ausgestattet: der so erzeugte Strom wird direkt in die Batterie eingespeist und für den Stromverbrauch des Fahrzeuges eingesetzt. Während der Fahrt kommt es dadurch zu einer Entlastung der Lichtmaschine, was zu Treibstoffeinsparungen und einer Reduktion der Emissionen führt. Aufgrund der positiven Erfahrungen sollen weitere LKW mit Solarpanelen ausgerüstet werden.
Die Zustellung in Österreich wird bis 2030 komplett CO2-frei erfolgen, schon ab dem Spätsommer 2021 wird Graz die erste europäische Großstadt sein, in der die Zustellung aller Briefe, Pakete, Werbesendungen und Printmedien komplett CO2-frei erfolgt. Mit rund 2.100 E-Fahrzeugen verfügt die Post schon heute über den größten E-Fuhrpark des Landes. Den Strom erzeugen sechs Photovoltaikanlagen auf Logistikzentren und anderen Gebäuden mit einer Leistung von 2,4 Megawattpeak (MWp), weitere Anlagen sind in Bau und Planung. Zugekauft wird nur grüner Strom aus Österreich.
Quelle: OTS