vonRedaktion Salzburg
JULI 04, 2023
Einstellungen zu Zuwanderung und Integration 2023
Vizebürgermeister und Integrationsstadtrat Christoph Wiederkehr und SORA-Projektleiter Christian Glantschnigg präsentierten am Dienstag Ergebnisse der Studie “Zusammenleben in Wien”, die im Auftrag der Abteilung Integration und Diversität der Stadt Wien von SORA durchgeführt wurde. Folgende Themenbereiche wurden u.a. abgefragt: Zusammenleben in Wien, Kontakt mit und Akzeptanz von Zugewanderten und Integration von Zugewanderten.
Wiederkehr kritisiert ÖVP-Desintegrationspolitik
Vizebürgermeister und Integrationsstadtrat Christoph Wiederkehr betont die Wichtigkeit evidenzbasiert zu handeln: „Eine ausgewogene Politik der Mitte schaut weder weg noch macht sie Probleme größer. Vernünftige Integration folgt Fakten und achtet auf die stetige Veränderung einer vielfältigen Gesellschaft.“ Die Studie zeige klar auf, dass die Fähigkeit Deutsch zu sprechen, eine gemeinsame Wertebasis und die Teilhabe am Arbeitsmarkt das Fundament einer erfolgreichen Integration sind. „Alle, die nicht handeln oder sogar spalten, sind Gegnerinnen und Gegner der Wiener Bevölkerung und des guten Zusammenlebens in Wien. Das jahrelange Versagen der zuständigen ÖVP wird durch Ablenkungsmanöver verschleiert. Ich fordere die dreier Achse der Unwilligen – bestehend aus Integrationsministerin Susanne Raab, Bildungsminister Martin Polaschek und Innenminister Gerhard Karner: Hören Sie auf Öl ins Feuer zu gießen und handeln Sie endlich!“
So fordert Wiederkehr eine gerechte Verteilung von Schutzsuchenden, 1.000 Polizist*innen mehr für Wien, ein zweites verpflichtendes Kindergartenjahr und die Möglichkeit von verpflichtenden Sprachkursen für außerordentliche Schüler*innen.
Die Stadt Wien schaffe herausragende Rahmenbedingungen und Unterstützungsangebote für eine gelingende Integration und ein gutes Zusammenleben: Zum Beispiel durch kostenlose Deutschkurse für Schüler*innen im Sommer, das Jugendcollege für junge Zugewanderte, Community Kommunikator*innen, neue Förderungen im Bereich Elternarbeit, das Projekt „Wir alle sind Wien“ im Bereich Radikalisierungsprävention, das Projekt „Respekt: Gemeinsam Stärker“ zur Gewaltprävention an Mittelschulen, den massiven Ausbau der Sprachförderung im Kindergarten u.v.m. Der Bund solle hier dringend nachziehen und nicht ständig die Menschen auseinanderdividieren
Transparente Veröffentlichung der Studie
SORA-Projektleiter Christian Glantschnigg ergänzt: „Das Zusammenleben in Wien funktioniert weitaus besser, als oftmals kommuniziert wird – vor allem im eigenen Grätzl. Kontakte zwischen alteingesessenen und zugewanderten Wiener*innen sind eine alltägliche Erfahrung in unserer Stadt. Unsere Daten zeigen außerdem, dass positive Auswirkungen von Zuwanderung auf die Lebensqualität in Wien und den Arbeitsmarkt auch von jenen wahrgenommen werden, die Zuwanderung tendenziell kritisch sehen.“
Im Sinne der Transparenz ist die Studie öffentlich einsehbar (https://www.wien.gv.at/menschen/integration/pdf/studie-zusammenleben-in-wien.pdf) und unterhalb eine Auswahl der Erkenntnisse angeführt:
Im Grätzl funktioniert das Zusammenleben zwischen Alteingesessenen und Zugewanderten am besten! Das Zusammenleben wird umso besser beurteilt, je niedriger die Ebene der Beurteilung ist. Soziale Beziehungen mit Zugewanderten sind Wiener Alltag. Zwei Drittel der Wiener*innen haben Freund*innen die aus einem anderen Land zugewandert sind. Die Bevölkerung ist bei der Beurteilung der Zuwanderung nach Wien geteilter Meinung. Mehr als die Hälfte der Wiener*innen ist der Meinung, dass es zu viel Zuwanderung gibt. Zugewanderte leisten wertvolle Beiträge zur Lebensqualität und der Wirtschaft in Wien! Ungefähr zwei Drittel der Wiener*innen sehen positive Auswirkungen von Zuwanderung auf die Lebensqualität und das Arbeitskräftepotential in Wien Verständigung durch Sprache, Toleranz und Arbeit werden als wichtigste Zeichen für gelungene Integration gesehen. Mehr als neun von zehn Wiener*innen finden es für gelungene Integration wichtig, dass zugewanderte Menschen Deutsch sprechen.
Der empirische Teil dieser Studie umfasst eine repräsentative Befragung von n=1.104 Wiener*innen ab 16 Jahren. Die Erhebung wurde im Zeitraum von 20. Februar bis 29. März 2023 telefonisch und online durchgeführt.
Quelle: Stadt Wien