vonOTS
JUNI 09, 2021
Wien (OTS) - Bereits seit Herbst 2020 setzt Knorpelexperte Univ.-Prof. Dr. Stefan Marlovits die schonende AutoCart(TM)-Methode im Knorpelzentrum an der Privatklinik Döbling ein. Dabei wird körpereigenes Material zur Behandlung von Gelenkarthrosen genutzt. Seit Jänner wird diese minimalinvasive Methode nun im Rahmen einer groß angelegten internationalen Studie evaluiert – erste Ergebnisse machen Betroffenen Hoffnung.
Sind Knorpel aufgrund eines Unfalls, Abnützung oder einer Erkrankung beschädigt, können sie ihre Funktion als Schutz und Stoßdämpfer im Gelenk nicht mehr erfüllen. Das verursacht Schmerzen und führt zur Abnützung der Gelenke, der sogenannten Arthrose. Eine Operation ist daher gerade bei größeren Knorpelschäden an großen Gelenken wie Knie- oder Sprunggelenk oft unvermeidbar.
Hier bietet das innovative AutoCart(TM)-Verfahren viele Vorteile: „Wir arbeiten mit körpereigenem Material, können meist minimalinvasiv vorgehen und im Unterschied zu anderen Methoden reicht eine einzige Operation. Daher ist die Methode sehr schonend und auch für Patienten im höheren Lebensalter gut geeignet“, erklärt Univ.-Prof. Dr. Stefan Marlovits, MBA, Facharzt für Orthopädie, Unfallchirurgie und Sporttraumatologie und Leiter des Knorpelzentrums an der Privatklinik Döbling.
AutoCart(TM): Schonend, gut verträglich, kostengünstig
Die neue schonende Methode zur Knorpeltransplantation basiert auf der sogenannten Knorpelchips-Technik, die seit den 1980er Jahren konsequent weiterentwickelt wurde. „Bei der AutoCart(TM)-Methode wird der vom Patienten während der Operation entnommene Knorpel zerkleinert. Die Knorpelchips werden mit dem eigenen plättchenreichen Plasma des Patienten gemischt, dann injizieren wir diese Paste direkt in den Knorpeldefekt. Das körpereigene Material ist besonders gut verträglich“, erklärt Marlovits.
Erste Studienergebnisse deuten darauf hin, dass das Verfahren meist arthroskopisch angewendet werden kann und ist laut Marlovits daher schonender und auch kostengünstiger als die bisher übliche autologe Knorpelzelltransplantation (ACT), die zwei Operationen erfordert. Nach dem AutoCart(TM)-Eingriff am Kniegelenk bleiben die Patienten*innen meist ein bis drei Tage in der Privatklinik Döbling, danach folgt die Physiotherapie. Mit Sport kann laut dem Expertem meist schon zwölf Wochen nach der Operation begonnen werden.
Studienteilnehmer*innen willkommen
Derzeit nimmt das Knorpelzentrum unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. Stefan Marlovits als einziges in Österreich an einer internationalen Multicenter-Studie teil, bei der die Ergebnisse nach einer Behandlung des Kniegelenks erhoben werden. Für die Studie sucht das Knorpelzentrum auch weiterhin Patienten*innen. Teilnehmen können Personen mit größeren Knorpeldefekten am Kniegelenk nach Unfällen, die noch nicht operiert wurden. Die Studie dauert ca. zwei Jahre, in denen drei Befragungen und mehrere Untersuchungen stattfinden. Weitere Infos zur Teilnahme unter www.knorpel.at . Selbstverständlich wird die Operationstechnik an der Privatklinik Döbling auch unabhängig von einer Studienteilnahme angewandt.
Privatklinik Döbling
Die Privatklinik Döbling in Wien, ein Betrieb der PremiQaMed Gruppe, bietet gemeinsam mit dem angeschlossenen Ambulatorium und Ordinationszentrum eine moderne Infrastruktur für umfassende medizinische Behandlung. Neben Geburtshilfe zählen zum Leistungsspektrum folgende medizinische Schwerpunkte: Bewegungs- und Stützapparat, Magen und Darm, Onkologie und Chirurgie (Abdominal-, Hüft-, Venen-, plastische, ästhetische und rekonstruktive Chirurgie) sowie Augenheilkunde und Urologie. Angeboten werden ambulante, tagesklinische und stationäre Behandlungen.
PremiQaMed Group
Die PremiQaMed Group ist ein führender Betreiber privater Gesundheitsbetriebe in Österreich und eine 100-prozentige Tochter der UNIQA Österreich Versicherungen AG. Rund 2.000 Mitarbeiter*innen sind im Unternehmensverbund tätig. Zur Unternehmensgruppe gehören die Privatklinik Döbling, das Ambulatorium Döbling und die Privatkliniken Confraternität und Goldenes Kreuz in Wien, die Privatklinik Wehrle-Diakonissen in Salzburg sowie die Privatklinik Graz Ragnitz. Im Rahmen von Private-Public-Partnership (PPP)-Modellen mit der SVS betreibt die PremiQaMed Group das auf Rehabilitationsmedizin spezialisierte Klinikum Malcherhof Baden sowie das Gesundheitszentrum für Selbständige in Wien.
Quelle: OTS