vonRedaktion International
NOVEMBER 25, 2023
Städtische Kindergärten integrieren Projekt zur frühen Sprachförderung
Um Kinder aus mehrsprachigen Familien möglichst früh spielerisch sprachlich zu fördern und später zusätzlich zum Kindergarten gut auf den Schuleinstieg vorzubereiten, wird in den Innsbrucker Kindergärten vermehrt auf weitere Unterstützung gesetzt. Der Kindergarten Siegmairstraße in Pradl-Ost implementiert nun das HIPPYplus Programm im Alltag, das am 24. November interessierten Eltern vorgestellt wurde.
„Bildung und Frühförderung im Spracherwerb ist der Schlüssel zur gesellschaftlichen Teilhabe und Inklusion. Bei diesem Projekt geht es darum, Kinder früh im Kindergarten wie auch zu Hause zu fördern, zugleich auch die Eltern zu unterstützen und die eigene Mehrsprachigkeit schätzen zu lernen“, betont Bildungs- und Integrationsstadträtin Mag.a Elisabeth Mayr: „Dieses Projekt bildet einen großen Mehrwert für die Bildungschancen der Kinder und unterstützt die Arbeit der PädagogInnen in Kindergärten und auf längere Sicht auch in Schulen“. Ziel ist es, das niederschwellige, kostenlose Angebot in den Innsbrucker Kindergärten anzubieten.
Die Bildungsberatung von HIPPYplus findet zu Hause auf Deutsch und in der Muttersprache statt: „Damit werden die Erziehungskompetenzen der Mütter und Väter gestärkt und die Kinder in ihrer sprachlichen Entwicklung möglichst früh gefördert. Wir eröffnen damit den Kindern bessere Schul- und Bildungswege“, beschreibt Özlem Ya?mur, die Koordinatorin von HIPPYplus in Tirol, die Zielsetzungen des Projekts. Zehn Familien werden zunächst im Kindergarten Siegmairstraße das Programm in Anspruch nehmen.
Begleitendes Projekt
HIPPYplus (kurz für „Home Instruction for Parents of Preschool Youngsters“) ist ein interkulturelles Bildungsprogramm, das eigens für mehrsprachige Familien mit Kindern im Alter von zweieinhalb/drei bis sieben Jahren entwickelt wurde. Das Programm richtet sich an Kinder, deren Eltern oder Großeltern Drittstaatangehörige sind. Diese Familien werden zu Hause von einer Mitarbeiterin des Programms betreut. Jede Woche findet ein Besuch in der Familie statt, an dem eine Übung für den Spracherwerb der Kinder vorgestellt und erklärt und das entsprechende Material kostenlos an die Eltern übergeben wird. Die Eltern üben jeden Tag mit den Kindern diese Übung und dokumentieren die Entwicklung. Beim nächsten Besuch wird die Übung evaluiert und etwas Neues wird der Familie vorgestellt. So werden die Kinder im besten Fall drei Jahre vor dem Schulstart betreut.
Laut Studien ist es nachweislich so, dass jene Kinder, die drei Jahre am Programm teilnehmen, den MIKA-D-Test (Messinstrument zur Kompetenzanalyse – Deutsch) für die Einschulung gut schaffen können und damit eine gute Ausgangsbasis für den Bildungserwerb in der Schule haben. Zudem erlaubt HIPPYplus es, die Familien bis zum 15. Lebensjahr der Kinder zu begleiten und auf unterschiedlichen Ebenen die Bildungsbiographie der Kinder positiv mitzugestalten. Auch die Eltern erlernen und festigen durch die intensive Auseinandersetzung ihre Deutschkenntnisse.
Quelle: Stadt Innsbruck