Vorarlberg: Qualifizierungsoffensive fortsetzen, Beschäftigungsmaßnahmen ausbauen

vonRedaktion Salzburg
MAI 07, 2021

Vorarlberg

LR Tittler erläutert beschäftigungspolitische Schwerpunkte des Landes

Bregenz (VLK) – Die Covid-19-Pandemie hat zu teils sehr starken Verwerfungen am Arbeitsmarkt geführt und die Zahl der arbeitslosen Personen deutlich ansteigen lassen. Mit den Öffnungsschritten geht auch die erhoffte Dynamik in allen Wirtschaftsbereichen einher, die sich positiv auf den Arbeitsmarkt auszuwirken beginnt, betont Landesrat Marco Tittler in einer Anfragebeantwortung. Die beschäftigungspolitischen Schwerpunkte des Landes werden deshalb konsequent fortgesetzt, insbesondere gilt das für die Qualifizierungsoffensive und Langzeitarbeitslose. „Auch die Beschäftigungs- und Ausbildungsgarantie für junge Menschen bleibt weiter ein ganz zentraler Baustein“, sagt Tittler.

Die Herausforderungen der aktiven Arbeitsmarktpolitik liegen aktuell in folgenden Bereichen:
• Entgegenwirken einer strukturellen Arbeitslosigkeit
• Verhinderung der Verfestigung von Langzeitbeschäftigungslosigkeit
• Qualifizierung und Weiterbildung

Hier setzen die Maßnahmen des Landes und seiner Partner an, so Tittler. Die Ausgaben des Landes Vorarlberg für arbeitsmarktpolitische Maßnahmen haben sich deutlich nach oben entwickelt – von knapp 8,5 Millionen Euro im Jahr 2016 auf gut 9,8 Millionen Euro im Jahr 2020. Heuer sind 13,1 Millionen Euro veranschlagt. Gemeinsam mit dem AMS werden somit 59 Millionen Euro investiert.

Fokus auf Vermeidung von Landzeitbeschäftigungslosigkeit

Die Einstiegschancen für benachteiligte Personengruppen auf dem Arbeitsmarkt, insbesondere langzeitarbeitslosen Personen, sollen durch gezielte Beratungs- und Betreuungsangebote, Lohnkostenförderungen für Unternehmen und temporäre Beschäftigungen bei den Sozial-ökonomischen Betrieben erhöht werden. Mit dem Modell „Stufenweise Integration Vorarlberg (S.I.V.)“ wird die Arbeitsfähigkeit und damit die Integrationschance von Personen mit niedrigen Arbeitsmarktchancen in den Arbeitsmarkt wieder gesteigert. Insgesamt gibt es in Vorarlberg derzeit sechs Sozialökonomische Betriebe, das sind die Caritas, Aqua Mühle, Integra, Kaplan Bonetti, Dornbirner Jugendwerkstätten und pro mente. Zielgruppe dieser Unternehmen sind generell Langzeitbeschäftigungslose und von Langzeitarbeitslosigkeit bedrohte Personen.

Im Zusammenhang mit der Entwicklung der Zahl der Langzeitbeschäftigungslosen (Ende März 2021: 3.428 Personen - eine Steigerung von über 80 Prozent oder 1.532 Personen gegenüber dem März 2020) wurde eine Ausweitung der Beschäftigungsplätze in den Sozialökonomischen Betrieben für 2021 vereinbart.

Jugendbeschäftigung und Berufsperspektiven für junge Menschen

„Die Beschäftigungs- und Ausbildungsgarantie des Landes gemeinsam mit dem AMS bleibt weiter aufrecht und ein ganz zentraler Baustein“, betont der Landesrat. Jeder junge Mensch im Alter von 15 bis unter 25 Jahren, der länger als drei Monate ohne Arbeit ist, erhält innerhalb der nächsten drei Monate ein Beschäftigungs- oder Ausbildungsangebot. „Dazu haben wir in Vorarlberg ein breit aufgestelltes Jugendbeschäftigungsprogramm mit einem vielfältigen Angebot an Initiativen, die sich nach dem individuellen Unterstützungsbedarf der Jugendlichen ausrichten“, so Landesrat Tittler. Dazu zählen z.B. Überbetriebliche Ausbildungszentren, Überbetriebliche Lehrgänge, Brücke zur Arbeit, verschiedene Programme zum Nachholen des Pflichtschulabschlusses. Land und AMS werden im Jahr 2021 insgesamt über 10,2 Millionen Euro in die Jugendbeschäftigung investieren.

Große Bedeutung im Zusammenhang mit frühen Bildungsabbrecher:innen und NEETS haben in Vorarlberg die niederschwelligen Beschäftigungs- und Ausbildungsinitiativen – Tittler: „Vorarlberg hat sich zum Ziel gesetzt, keinen Jugendlichen zurückzulassen.“ Niederschwellige Beschäftigungs- und Ausbildungsinitiativen sowie hochwertige Beratungs- und Betreuungsangebote bereits an der Schnittstelle Schule/Beruf warten mit maßgeschneiderten Angeboten auf. Investiert wird auch in das Ausbildungszentrum Vorarlberg und selbstverständlich in die duale Ausbildung. „Die duale Ausbildung mit einer fundierten Lehre hat wesentlichen Anteil daran, dass Vorarlberg gegenüber anderen Regionen eine vergleichsweise sehr geringe Jugendarbeitslosigkeit aufweisen kann“, betont Tittler.

Informationen rund um die Uhr

„Es besteht eine Fülle an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen und Angeboten für unterschiedliche Zielgruppen“, fasst Landesrat Tittler zusammen. Auf der Website des AMS gibt es zentral gesammelt detaillierte Informationen zu den Dienstleistungs- und Förderangeboten für Arbeitsuchende und Unternehmen. Neben Informationen zu Formalia sind auch umfangreiche Informationen zu verschiedenen Berufen, Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten, Karenz und Wiedereinstieg oder Familienhospiz- und Pflegekarenz verfügbar.

Die Website bietet daher allen arbeitslosen Menschen, deren Angehörigen sowie den Unternehmen einen guten Überblick. Die neue Job-Suchmaschine www.ams/at/allejobs durchsucht alle beim AMS gemeldeten Stellen und im Internet verfügbare Stellenangebote gleichzeitig.

Quelle: Land Vorarlberg

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